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Kommunikation





                                                                •  spezielle Fragen zu Schäferei und Beweidung in Schutzge-
          5.3 Institutionalisierte Kommunikation –                bieten (Hüten versus Koppeln, Nachtpferche, Mindestbe-
             Arbeitskreis Schäferei und Naturschutz               satz / Verbuschung, usw.) zu klären.

          Angesichts der langen Liste der möglichen Konfliktfälle in   Mitunter besteht für den LEV die Möglichkeit, sein eigenes
          Kapitel 5.2 kann es ratsam sein, als Ergänzung zur Bearbei-  Anliegen in eine bestehende Veranstaltung der ULB oder
          tung der Einzelfälle die Einrichtung eines regelmäßig tagen-  des  Kreisschäfereiverbandes  einzubringen.  Das  muss  im
          den Arbeitskreises Schäferei und Naturschutz in Erwägung   Vorfeld vereinbart sein, von der Zielgruppe (hoher Anteil
          zu ziehen. Dort können wiederkehrende und vom Einzelfall   von Schäfereibetrieben) her passen und zeitlich funktionie-
          abhebende Probleme erörtert und gelöst werden. Neben   ren. Ein Naturschutzanliegen auf einer Abendveranstaltung
          Vertreterinnen und Vertreter des Berufsstandes (Schäferei   unter TOP „Sonstiges“ noch um 22:30 Uhr präsentieren zu
          und Landwirtschaft) sollten der Landkreis (ULB, UNB und   wollen, wird nicht gelingen. Die Vorteile einer solchen
          UFB), der LEV und ein bis zwei Kommunen zu den stän-  Kombiveranstaltung liegen für den LEV auf der Hand: Es
          digen Mitgliedern zählen. Je nach Tagesordnung können   ist kein eigener Adressverteiler erforderlich, der Aufwand an
          weitere Institutionen und Personen hinzugeladen werden   Zeit und Kosten ist minimal, und die Teilnehmerzahl dürfte
          (betroffene Kommune, bestimmter Schäfereibetrieb, Vete-  deutlich höher sein, als wenn nur der LEV Schäfereibetriebe
          rinäramt, Flurneuordnungsbehörde, Wasserwirtschaft,   zu einem Treffen einlädt.
          Jagdvertreter, HNB o.a). Ein solcher Arbeitskreis kann auch
          kreisübergreifend sinnvoll sein, wenn sich die naturräumli-  Wenn solch ein Vorgehen nicht möglich und das Anliegen
          chen Voraussetzungen gleichen und sich mehrere Schäferei-  des LEV zumindest abendfüllend ist (1,5 h), kommt eine
          reviere Kreisgrenzen übergreifend erstrecken.         eigene Schäfereiveranstaltung des LEV in Frage. Zur Unter-
                                                                stützung bietet sich folgende Checkliste an:
          Mit der Einrichtung eines regelmäßig tagenden Arbeitskrei-
          ses ist ein gewisser Aufwand verbunden. Zudem sollte unter   •  Klare Zielsetzung bezüglich Inhalten, Zielgruppenrele-
          den potenziellen Mitgliedern im Vorfeld Übereinstimmung   vanz (Schäfereibetriebe) und Charakter der Veranstaltung
          über  Ziele, Zuständigkeiten  und Arbeitsweise hergestellt   (reine Infoveranstaltung? Mit Diskussion? Arbeitsgrup-
          sein. Vor der Einrichtung sollte der LEV in Erfahrung brin-  penphase? Podiumsrunde?)
          gen, ob Schäfereibetriebe für den Berufsstand im Kreisge-
          biet bereits in anderen Institutionen ihre Anliegen einbrin-  •  Kompetente Referierende: LEV oder Fremdreferierende
          gen (so ist im Landkreis Heidenheim der Vorsitzende des   (Amt, Berufsstand, Beratungskraft, usw.)
          Schäfereivereins auch Vorstandsmitglied im Kreisbauern-
          verband). Eine kleine Lösung für eine institutionelle Kom-  •  Ist eine Moderation nötig?
          munikation kann auch die Wahl einer Schäferin oder eines
          Schäfers in den Fachbeirat des LEV sein.              •  Adressen: Wichtiger und aus Datenschutzgründen
                                                                  schwieriger Punkt (s. Kapitel 3.1)

          5.4 Organisation von Informations-                    •  Per Post oder E-Mail (Adressen müssen zur Verfügung
             veranstaltungen für Schäfereibetriebe                stehen) oder nur über Veranstaltungshinweis in Zeitung
                                                                  u.ä. einladen? (landwirtschaftliches Wochenblatt, Ge-
          Anlässe für einen LEV, speziell mit den Schäfereibetrieben   meindeblatt, Tageszeitung, Verband landwirtschaftlicher
          im Landkreis oder in einem kleineren Projektgebiet über   Fachbildung (VLF, s. auch Kapitel 3.1); hierbei sind ggf.
          eine Infoveranstaltung in Kontakt zu kommen, können ty-  lange Vorlaufzeiten einzuplanen und rechtzeitig in Erfah-
          pischerweise sein:                                      rung zu bringen)

          •  interessierte und geeignete Schäfereibetriebe für Land-  •  Anschreiben und Tagesordnung
           schaftspflegeaufgaben zu finden
                                                                •  Uhrzeit und Dauer; ggf. Pausen einplanen
          •  die Arbeit des LEV vorzustellen
                                                                •  Räumlichkeiten (Besprechungsraum Landratsamt? Ne-
          •  Schäfereibetriebe über Naturschutzanliegen zu informie-  benzimmer Gaststätte? Mehrzweckhalle einer Kommu-
           ren                                                    ne?)

          •  zu Fördermöglichkeiten des Vertragsnaturschutzes über   •  Einladungsfrist (2-3 Wochen vorher; bei E-Mail-Versand:
           die Landschaftspflegerichtlinie zu informieren         Erinnerungs-E-Mail  kurz  vor  der  Veranstaltung  leicht
                                                                  möglich)






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