KW 30/24
Getreideernte 2024
Die Getreideernte 2024 ist Ende Juni unter schwierigen Bedingungen gestartet. Aufwuchsperiode, Abreife und die ersten
Druschwochen waren von anhaltenden Niederschlägen geprägt. Zu Erntebeginn gab es nur kurze Zeitfenster die ein Befahren der
Felder und den Drusch zuließen. Erst in der 3. Juliwoche (KW29) folgten einige Sommertage ohne Regenunterbrechung, in welchen die
Ernte volle Fahrt aufnahm. Zu Wochenbeginn KW30 unterbrauch Gewitterstimmung regional die Ernte. Für Ende KW30 sind wieder einige
heiße Sommertage ohne Niederschlag angekündigt, so dass die Erntearbeiten voraussichtlich zügig fortgesetzt werden
können. Zum Wochenende sollen dann infolge der nass-heißen Witterung wieder Gewitter folgen.
In den frühen Gebieten konnte trotz schwieriger Bedingungen die Winter- und die Winterbraugerste vollständig gedroschen werden.
Auch der Raps ist dort weitgehend geerntet, der Weizendrusch voll im Gang. Parallel zum Weizen werden dort auch der erste Dinkel und andere
Getreidearten bei den Erfassern angeliefert. In den späten Gebieten macht Wintergerste und Rapsdrusch Fortschritte, der Weizen wird
unverzüglich folgen, wenn es die Witterung zulässt-
Ertrag und Qualität fallen 2024 oft nicht so gut aus wie man aufgrund der Wasserversorgung und der vegetativen Entwicklung der
Bestände gehofft hatte. Schwächere Tausendkorngewichte, leere Ährenabschnitte und leere Spelzen begrenzen die Erträge.
In Summe werden bei Getreide bislang Zahlen um minus 10 bis 15% genannt, wobei auch in diesem Jahr in der Praxis von großen
Schwankungen berichtet wird. Auch Raps drischt voraussichtlich schwächer. In Sachen Qualität fallen die Hektolitergewichte in der
Tendenz geringer aus. Große Sorgen bereitet die Frage des Fusariumbefalls bei Weizen (DON-Gehalte). Hierauf muss 2024 bei der
Erfassung besonderes Augenmerk gelegt werden. Bei Braugerste scheinen hingegen die Qualitätsparameter Vollgerste und Proteingehalt
überwiegend gut ausgefallen zu sein. Und bei Raps überrascht der oftmals gute Ölgehalt.
Die Preise befinden sich derzeit erwartungsgemäß im Erntedruck. Beim Blick auf die Nachrichten zur deutschen, französischen
und sonstigen europäischen Ernte sollte es aber noch Luft nach oben geben.
© Werner Schmid, LEL Schwäbisch Gmünd
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