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KW 43/24
Rapskurs NOV24 oberhalb der 500-Euro-Marke
Der Kurs für Liefertermin NOV24 für Raps hat in den zurückliegenden Wochen an der Euronext in Paris (ehemals MATIF) eine
regelreche Aufholjagt hingelegt. Er verzeichnete ein Plus von 55 €/t oder 12% binnen von 6 Wochen. Zu Wochenbeginn in KW43 schloss
der Fronttermin NOV24 bei inzwischen 511 €/t.
Die fundamentalen Daten zeichnen derzeit ein differenziertes Bild. Vorweggesagt: In Summe ist der Ölsaatenkomplex im Jahr 2024/25 noch
immer gut versorgt. Das liegt vor allem an der Sojabohne, deren Bilanz mit einer Erntemenge von 429 und einem Verbrauch bei 403 Mio.t noch
immer weit im Plus gesehen wird (USDA 10/24). Aber: Bei Raps und Sonnenblume werden die Bilanzen leicht im Defizit gesehen. Mit einer nach
unten korrigierten Rapsernte von 87,4 und einem Verbrauch bei 89,1 Mio.t sollen die Rapsbestände zum 30.06.2025 um rund 2 Mio.t
fallen. Vergleichbares gilt für die Sonnenblumensaat.
Auch das Marktumfeld sendet uneinheitliche Signale. Dennoch ist es den Rapskursen in den zurückliegenden 6 Wochen gelungen, sich vom
eher schwachen Trend der „großen Schwester“ Sojabohne zu befreien. Inzwischen macht sich die eher enge Versorgung mit Raps
bemerkbar. Auf der Verwendungsseite konnten die Pflanzenöle in den letzten Wochen deutlich zulegen. Der Aufwärtstrend bei
Palmöl (plus 13% in 4 Wochen), das inzwischen wieder mehr als 1.000 €/t kostet, hat das Rapsöl mitgenommen. Mit aktuell rd.
1.100 €/t war ein Plus von knapp 10% möglich. Hinzu kommt, dass es dem Rapsschrot gelungen ist trotz rückläufiger
Sojaschrotkurse sein Niveau zu halten. Für die möglichen Entwicklungen in den nächsten Tagen und Wochen sind noch weitere
Punkte festzuhalten. Die Sojabohne scheint ihren Tiefpunkt erreicht zu haben. Gute US-Verkäufe in Richtung China drehten die Kurse
zuletzt wieder ins Plus. Allerdings bremst der schwächere Rohölpreis im Grundsatz eine Verwertung von Pflanzenöl im
Kraftstoffsektor.
Ob und wie weit die Rapskurse noch nach oben streben ist ungewiss. Auf dem aktuellen Niveau sollte man einerseits die Marktentwicklungen
fortlaufend beobachten und über das Thema Vermarktung nachdenken.
© Werner Schmid, LEL Schwäbisch Gmünd
www.agrarmaerkte-bw.de