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Gartenbau und Sonderkulturen

Bild 3: Die Apfelverkostung der Frühsorten stößt bei den Besuchern der Bundesgartenschau in Heilbronn auf großes
Interesse; Bild: LVWO

Kombinationszüchtung neuer Sorten nanalyse die Zahl der Zuchtklone weiter redu-
ziert werden. Von den 1.300 robusten Klonen
Zentrale Aufgabe der LVWO in diesem Ver- besitzen 190 Klone eine zweifache Schorfresis-
bundprojekt war die Züchtungsarbeit mit Me- tenz und bereits 26 Klone sogar eine dreifache
thoden der klassischen Kreuzungszüchtung. Resistenz gegenüber dem Apfelschorf.
Hierzu wurden im Zeitrahmen des Projektes 115
Kreuzungskombinationen durchgeführt. Dabei Die Kreuzungen der Jahre 2015 und 2016 haben
konnten über 16.000 Samen gewonnen und im schon erste Früchte getragen. Erfreulicherweise
Gewächshaus angezogen werden. Nach künstli- waren einige vielversprechende Klone mit gu-
cher Infektion mit Pilzsporenmaterial von Ap- ten geschmacklichen und optischen Eigenschaf-
felschorf konnten 1.300 robuste Klone ausselek- ten dabei.
tiert werden, die nunmehr mit jeweils 2 Bäumen
zur weiteren Überprüfung hinsichtlich der
Fruchtqualität anstehen. Dies entspricht einer Ausblick
Anpflanzung von fast einem Hektar Prüfmateri-
al. Aktuell konnte das Züchtungsprojekt um ein
weiteres Jahr verlängert werden. Neue Schwer-
Die künstliche Infektion der Sämlinge mit Pilz- punkte sind die Züchtung spätblühender Apfel-
sporen aus allen Schorfrassen des mittleren Ne- sorten unter Nutzung des Genpools aus dem
ckarraumes erwies sich als sehr gutes Selektions- Streuobst. Hintergrund sind die zunehmenden
instrument. Die enorme Anzahl an Nachkom- Spätfrostereignisse in der Apfelblüte aufgrund
men konnte dadurch auf 10% des Ausgangsma- der Klimaverschiebung und die damit verbun-
terials reduziert werden. Da in der denen großen wirtschaftlichen Schäden, die zu
Kombinationszüchtung auch mit definierten einer steigenden Nachfrage nach später blühen- Dr. Franz Rueß
Resistenzgenen von Wildapfelarten (Malus flo- den und dadurch frosttoleranteren Sorten ge- LVWO Weinsberg
ribunda 821, Malus micromalus, Malus pumila, führt haben.  Tel.: 07134 / 504 - 150
Antonowka) gearbeitet wurde, konnte per Ge- franz.ruess@lvwo.bwl.de

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