Page 34 - Landinfo 2-2021 Schwerpunktthema Lernfeld Landwirtschaft
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Betrieb und Markt



















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          Heike Nitsch, Elisabeth Angenendt


          Möglichkeiten zur Verstärkung des Aspektes Klimaschutz

          in den landwirtschaftlichen Förderprogrammen




          Die neue Förderperiode der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU (GAP) steht bevor, und damit die Wei-
          terentwicklung der landwirtschaftlichen Förderprogramme der sogenannten 2. Säule der GAP auch
          vor dem Hintergrund des Klimaschutzes. Im Rahmen der Evaluierung des Maßnahmen- und Entwick-
          lungsplans Ländlicher Raum Baden-Württemberg 2014 bis 2020 (MEPL III) gingen Mitarbeiter*innen
          der Universität Hohenheim und des Instituts für Ländliche Strukturforschung (IfLS) der Frage nach,
          wie Klimaschutz in diese Programme eingebunden werden kann.
                                    m nun vorliegenden Bericht werden nach   menhang mit der Landwirtschaft charakteri-
                                   Ieiner Einführung zu Entwicklung und Her-  siert, die grundsätzlich über landwirtschaftli-
                                   kunft der Treibhausgas(THG)-Emissionen   che  Förderprogramme  unterstützt  werden
                                   aus der Landwirtschaft einige grundsätzli-  können (s. Tabelle 1).
                                   chen Erwägungen zu Klimaschutzmaßnah-
          Tab.: 1: Ansatzpunke für den   men ausgeführt und konkrete Ansatzpunkte   Wirksame Klimaschutzmaßnahmen müssen
          Klimaschutz in der 2. GAP-Säule
                                   und Maßnahmen für Klimaschutz im Zusam-  möglichst dauerhafte Emissionsminderungen
                                                                            bzw. Festlegung von Kohlenstoff bewirken und
                                                                            Emissionen nicht einfach verlagern. So muss ei-
                                                                            ne Reduzierung von Tierbeständen mit einem
                                                                            veränderten Konsum von Fleisch- und Milch-
                                                                            produkten einhergehen. Nutzt man bewusst
                                                                            Synergien im Bereich Umwelt- und Tierschutz,
                                                                            Biodiversität oder Klimaanpassung, dann sind
                                                                            auch Maßnahmen relevant, bei denen Klima-
                                                                            schutz nicht zwingend die Hauptwirkung dar-
                                                                            stellt, wie der Humusaufbau in landwirtschaft-
                                                                            lich genutzten Böden oder der ökologische
                                                                            Landbau. Die energetische Nutzung von Bio-
                                                                            masse sollte grundsätzlich auf Reststoffe be-
                                                                            grenzt werden bzw. erst am Ende einer mög-
                                                                            lichst mehrfachen stofflichen Nutzung stehen.



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