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Aktuelles







































          Janis Bloh

          Erzeugergemeinschaft „Schwarzwald Bio-Weiderind“




          Seit Anfang der Neunzigerjahre begleitet das Amt für Landwirtschaft in Waldshut Betriebe im Hotzen-
          wald bei der Umstellung auf Mutterkuhhaltung. Aus den Anfängen mit einem „Beratungskreis Mutter-
          kuhhalter“ und einer Erzeugergemeinschaft „Junges Weiderind“ ging die heutige Erzeugergemein-
          schaft „Schwarzwald Bio-Weiderind (EZG)“ hervor. Der Grundgedanke von damals, die extensiven
          Weiden des Südschwarzwalds für eine besonders tier- und umweltgerechte Fleischerzeugung zu nut-
          zen und entsprechend zu vermarkten, ist heute mehr denn je im Fokus von teilnehmenden Landwirten
          und Verbrauchern.



          Bild 1: Rinder die über die EZG   m Jahr 1993 gründeten Thomas Gerspacher   Einkreuzen von Limousin-Rindern. Es stellte
          vermarktet werden (Quelle: Riepe)  I(Landwirt), Ulrich Schmidt (Inhaber   sich heraus, dass dieser Produktionszweig be-
                                   Schmidt’s Märkte Edeka) und Fridolin Wass-  sonders gut im Nebenerwerb geführt werden
                                   mer (Betriebswirtschaftlicher Berater ULB   kann.
                                   Waldshut) den „Beratungskreis Mutterkuh-
                                   halter“. Auslöser für die Gründung war das   Allmählich zeigte sich auch, dass das Thema
                                   Auslaufen der Milcherfassung in der Gemein-  Vermarktung Dreh- und Angelpunkt für den
                                   de Rickenbach im Hotzenwald. Die ehemali-  Erfolg sein würde. 1998 wurde deshalb die
                                   gen Milchviehbetriebe stellten in der Folge   Erzeugergemeinschaft „Junges Weiderind“
                                   ihre Produktion auf Mutterkuhhaltung um.   als Verein gegründet, mit dem Auftrag, die
                                   In den Anfangsjahren begleitete die Land-  Vermarktung zu verbessern. Später entwi-
                                   wirtschaftsverwaltung das Vorhaben intensiv   ckelte sich aus dem ursprünglichen „Bera-
                                   und half bei der Herstellung der notwendigen   tungskreis Mutterkuhhalter“ und der Erzeu-
                                   Kontakte. Es wurde viel Beratungsarbeit   gergemeinschaft „Junges Weiderind“ die heu-
                                   durch das Amt geleistet, z.B. durch Wirt-  tige Erzeugergemeinschaft „Schwarzwald
                                   schaftlichkeitsberechnungen, Fütterungs-  Bio-Weiderind“ in Bernau. Nach einigen Jah-
                                   empfehlungen oder der Empfehlung zum     ren stand die EZG auf eigenen Füßen.



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