Page 35 - Landinfo Heft 5/2017 - Schwerpunkt Klimawandel
P. 35
Pflanzen- und Tierproduktion
Eiweißinitiative B-W
Die Hauptziele der Eiweißinitiative sind:
• Erzeugung GVO-freier Nahrungs- und
Futtermittel,
• Erhöhung und Qualifizierung der Eiweiß- Bilder: S. Michelsburg, LTZ
produktion in Baden-Württemberg zur
Verbesserung der Versorgungssituation mit
inländisch erzeugten Eiweißpflanzen für
die Herstellung von hochwertigen Lebens-
und Futtermitteln,
Bild 1
Erbse
• Stärkung bzw. Aufbau regionaler Wert-
schöpfungsketten,
• Verbesserung der Energie- und Klimagas- von Demoflächen mit verschiedenen Arten
bilanz der Baden-Württembergischen und Sorten von Eiweißpflanzen am LTZ
Landwirtschaft, Außenstelle Rheinstetten-Forchheim zur
Information von Besuchergruppen.
• Verbesserung und Sicherung der Kulturar-
tenvielfalt (Biodiversität) und Verbesserung
der Ökosystemleistungen der Baden-Würt- Demobetriebe Bild 2
tembergischen Landwirtschaft. Winterackerbohne
Das Netz der Demobetriebe wurde im Laufe
Die Kernelemente der Eiweißinitiative sind: der Jahre ausgebaut von anfangs 13 auf heute
19 Betriebe. Dabei stieg der Anteil der Öko-
• das Netzwerk von Demonstrationsbetrie- betriebe von 23 auf heute 47 %. Sechs Demo-
ben in verschiedenen Regionen des Landes, betriebe aus den Anfangsjahren sind ausge-
schieden, weil sie im Herbst 2013 in das Soja-
• Wissenstransferveranstaltungen mit den Netzwerk gewechselt sind oder weil sie ihre
Demobetrieben (Feldtage oder Feldbege- Mitwirkung aus zeitlichen Gründen vorläufig
hungen), Vorträge auf Einladung durch die aussetzen wollten. Inzwischen haben wir
unteren Landwirtschaftsbehörden, Regie- nicht nur Demobetriebe für Erbse, Acker-
rungspräsidien oder privaten Beratungsein- bohne und Soja, sondern auch für Linse, Lu-
richtungen etc., pine oder Platterbse, wodurch neben der Ver-
wertung als Futtermittel die Nutzung als
• Erstellung von Beratungsunterlagen u.a. Nahrungs- oder Genussmittel des Menschen
Fachinformationen, stärker in den Vordergrund gerückt ist. Diese
Produktionsrichtung zeigt eine interessante
• Kooperation mit Experten in Handel, Ver- Perspektive auf, die künftig für ökologische
arbeitung, Vermarktung, Forschung und wie konventionelle Betriebe weiter entwickelt
Beratung, werden sollte.
• Kooperation mit ähnlichen Projekten (z.B. Die verschiedenen Körnerleguminosen sind
mit den bundesweiten Netzwerken zu Soja, in unseren Demobetrieben nicht gleichmäßig
Erbse und Ackerbohne, mit der Eiweißini- verteilt. Nur Erbsen (Bild 1) und Ackerboh-
tiative in Bayern und anderen Projekten zur nen (Bild 2) werden etwa in gleicher Häufig-
Förderung von Eiweißpflanzen in Baden- keit in ökologischen und konventionellen
Württemberg und Rheinland-Pfalz), Demobetrieben angebaut. Soja (Bild 3)steht
etwas häufiger in konventionellen Betrieben,
• die Begleitung oder Durchführung von Lupine und Linse dagegen sind überwiegend
Feldversuchen mit Körnerleguminosen zu in Ökobetrieben zu finden. Mit der jeweiligen Bild 3
verschiedenen Fragestellungen, die Anlage Kultur bzw. Anbauweise ist oft eine bestimm- Soja
Landinfo 5 | 2017 33