Page 32 - Landinfo Heft 5/2017 - Schwerpunkt Klimawandel
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Pflanzen- und Tierproduktion
maximal zugelassenen Aufwandmenge getes-
tet (Bild 1).
Bild 1
Gläschen mit Test-Substanz und
Rapsglanzkäfer Der Anteil des hohen Resistenzniveaus hat im
Laufe der Jahre stetig zugenommen; gegen-
über den Pyrethroiden der Klasse II (z.B.
Lambda-Cyhalothrin) gibt es keine empfind-
lichen Populationen mehr in Baden-Würt-
temberg.
Auch gegenüber Pyrethroiden der Klasse I
(Etofenprox, Tau-Fluvalinat) werden Sensiti-
vitätsverluste verzeichnet, die aber noch nicht
in vollem Ausmaß in Baden-Württemberg
vorhanden sind. Bei den übrigen zugelasse-
nen Wirkstoffgruppen sind dagegen noch
keine Sensitivitätsverluste beim Rapsglanzkä-
fer bekannt. Bei weiteren Rapsschädlingen
sind Sensitivitätsverluste gegenüber der Wirk-
stoffgruppe der Pyrethroide dokumentiert.
Bilder: LTZ So zeigten sich in Nordostdeutschland Min-
derwirkungen bei Populationen des Rapserd-
flohs, des Kohlschotenrüsslers und des Ge-
fleckten Kohltriebrüsslers. In Baden-Würt-
temberg wurde bisher bei einem Exemplar
An 15 verschiedenen Landratsämtern werden des Schwarzen Kohltriebrüsslers eine Resis-
die Tests seit mehreren Jahren durchgeführt. tenz gegenüber Pyrethroiden festgestellt.
Für die Methode der „Adult-Vial-Tests“
(AVT) werden Rapsglanzkäfer im Feld ge-
Bild 2 sammelt und jeweils zehn Käfer in Gläschen Ackerfuchsschwanz und Windhalm
Anlage des Resistenztests im
Gewächshaus des LTZ mit unterschiedlichen Konzentrationen der
Nachdem auch in Baden-Württemberg in zu-
nehmender Häufigkeit eine unzureichende
Wirkung verschiedener Herbizide zur Be-
kämpfung von Ackerfuchsschwanz festge-
stellt worden war, werden seit zehn Jahren
Ackerfuchsschwanzstandorte von der amtli-
chen Pflanzenschutzberatung beprobt und in
Zusammenarbeit mit der Universität Hohen-
heim und dem LTZ auf Herbizidresistenz
getestet. Die Ackerfuchsschwanzproben wer-
den gezielt in Praxisschlägen mit Minderwir-
kung und von Versuchsflächen entnommen.
In dem Biotest werden zehn verschiedene
herbizide Wirkstoffe geprüft, von denen fünf
Vertreter aus der Gruppe der „FOPs“ und
„DIMs“ sowie vier Vertreter aus der Gruppe
der Sulfonylharnstoffe und ein Vertreter aus
der Harnstoff-Gruppe stammen. Für den
Biotest werden Proben mit reifem Acker-
fuchsschwanzsamen ausgesät und im 2-Blatt-
stadium mit den Herbiziden behandelt.
Der Resistenztest wird im Gewächshaus un-
ter standardisierten Bedingungen durchge-
30 Landinfo 5 | 2017