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Betriebsadressen, Befragungen und Schäferrevierkonzept
Tabelle 4: Wichtige zu erhebende Betriebsdaten
Betriebsdaten Beschreibung Erfassung &
Dokumentation
Triebwege Gibt es Triebwege im Revier, welche auch als solche genutzt werden können? Betriebsleiterbefragung
Wo bestehen Defizite an Triebwegen, d.h. sind neue Wege notwendig oder sind kartographisch
bis jetzt nur zu schmale bzw. aufgrund Sukzession nicht mehr nutzbare Wege
vorhanden?
Pferchflächen Sind genügend Pferchflächen vorhanden? kartographisch, Vor-Ort-
Wenn ja: Ist die Größe, Lage und Erreichbarkeit der vorhandenen Pferche in Begehung
Ordnung?
Wenn nein: Wo sollten bzw. könnten neue Pferche angelegt werden?
Weideinfrastruktur Wo und wie viele Tränken sind an den Weiden vorhanden, sind weitere notwen- Vor-Ort-Begehung
dig?
Wo gibt es bereits Wasseranschlüsse an den Weiden, wo sollten bzw. könnten
weitere installiert werden?
Gibt es Weiden, an denen ein fester Zaun eingerichtet werden sollte (ggf. auch an
Wohngebieten)?
Gibt es bereits Weiden mit festen Zäunen?
Weidezustand Gibt es Bedarf an der (einmaligen / regelmäßigen) mechanischen Nachpflege auf Vor-Ort-Begehung
Schafweiden?
Stall Besitzt der Stall eine ausreichend große Kapazität für die Herde? Vor-Ort-Begehung
(+ Arbeitswirtschaft, Tierwohl / -gesundheit)
Ist gegebenenfalls ein zweiter Stall (Winter- oder Sommerstall) notwendig?
Straßenquerungen Gibt es Probleme, Schwierigkeiten bei Straßenquerungen? Vor-Ort-Begehung
bzw. Ggf. Sammelräume vor Überführungen/ Unterführungen vorhanden? kartographisch
Trieb auf Straße Ist der Trieb auf einer Straße bis jetzt unumgänglich, welcher zukünftig entschärft
werden sollte bzw. durch Anlegen eines Triebweges nicht mehr notwendig wäre?
Für das Gespräch, die Begehung und die Vor- sowie Nach- Defiziten, wie bspw. die Größe bzw. Lage eines Pferches
bereitung sollten etwa 2 Tage eingeplant werden. Im Einzel- oder die Verbuschung bzw. Breite eines Triebweges erfol-
nen heißt das, dass etwa ein halber Tag Vorbereitung und gen. Sehr komfortabel für diese Arbeit ist ein mobiles GIS-
jeweils ein halber bis ganzer Tag Gespräch sowie ein halber System mit GPS-Unterstützung: Die vorhandenen Grund-
Tag Nachbearbeitung der Informationen notwendig sein lagendaten (z.B. Topo-Karte, Orthophoto, Schutzgebiete,
können. Des Weiteren steht eine anschließende kartogra- ASP-Vorkommen, LPR-Verträge) können auf ein Tablet o.
phische Aufbereitung der Informationen mittels GIS an ä. gespielt werden. Im Betrieb bzw. auch im Gelände können
(siehe Kapitel 4 Erstellung und Darstellung von Karten). dann betriebsspezifische Informationen auf dem Tablet
Diese Aufbereitung kann je nach Betriebsgröße, Bestand vermerkt / dokumentiert, als GIS-Shape exportiert und im
und Maßnahmenplanung nochmals von wenigen Stunden lokalen GIS weiterverarbeitet werden (siehe Kap. 4.1 Soft-
bis hin zu einigen Tagen in Anspruch nehmen. ware).
Auf Seite 20 ist in dem Ablaufschema in Abbildung 17 das Für die Darstellung der Bestandssituation des Betriebes ist
Vorgehen bei einer detaillierten, betriebsbezogenen Be- verschiedenes Kartenmaterial empfehlenswert. Hierbei
standsaufnahme dargelegt. handelt es sich um
Betriebskarten • eine „Naturschutzfachliche Grundkarte“,
Als Grundlage für ein Gespräch ist Kartenmaterial von Vor- • eine „Suchkarte für potenzielle Weideflächen“
teil. Dies muss nicht zwangsweise bereits die landwirtschaft-
lichen Flächen des Betriebes aufweisen. Oftmals reicht eine • und eine „Bestandskarte“
Topographische Karte (Maßstabsempfehlung 1:25.000) zur
Orientierung bzw. zum Einzeichnen von bestimmten Be- des Betriebes (genaue Zusammensetzung der Karten siehe
triebsbestandteilen wie Pferch oder Triebweg aus. Zudem Kapitel 2 Naturschutzfachliche Planungsgrundlagen sowie
kann eine Aufnahme / Dokumentation von eventuellen Kapitel 4 Erstellung und Darstellung von Karten).
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