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Erstellung und Darstellung von Karten





         4.  Erstellung und Darstellung von Karten              Zur Erzeugung mobiler GIS-Daten kann die Programm-
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                                                                Abteilung abzuklären, ob Cadenza Mobile verfügbar ist).
         Für eine bestmögliche Übersicht der Schäferreviere mit al-  Für die mobile Bearbeitung von Daten wird ein Tablet o.ä.
         len Schwierigkeiten und Defiziten im Weidemanagement   und die kostenlose App „Cadenza Mobile GIS 2go“ benö-
         sowie als Kommunikationsgrundlage werden die aus be-   tigt. Die Auswertungs- und Darstellungsmöglichkeiten des
         triebsindividuellen Gesprächen gewonnenen Informatio-  Behörden-GIS sind jedoch beschränkt. Erweiterte Möglich-
         nen (vgl. Kapitel 3) auf GIS-basiertem Kartenmaterial visu-  keiten bieten die Software ArcGIS der Firma ESRI oder die
         alisiert. Folgende Kartengrundlagen sind hierfür von Vor-  Software QGIS der Open Source Geospatial Foundation.
         teil:                                                  Bei QGIS handelt es sich – anders als bei der lizenzierten
                                                                Software ArcGIS – um eine für jedermann kostenlos zu-
         •   Naturschutzfachliche Grundkarte                    gängliche Open Source Software. Um dieselben Ergebnisse
         •   Suchkarte für potenzielle Schafweiden              zu erreichen, müssen im QGIS allerdings mehrere Bearbei-
         •   Bestandskarte                                      tungsschritte durchgeführt werden (siehe detaillierte Be-
         •   Maßnahmenkarte                                     schreibung im Internet).
         •  (ggf. mit Übersicht von einem FNO-Verfahren und des-
           sen Maßnahmen)                                       Zeitbedarf
         Für jeden Kartentyp ist jeweils eine Beispielkarte in Kapitel
         4.3 aufgeführt, wie diese in der Praxis dargestellt werden   Der Zeitbedarf für die Erstellung von GIS-basiertem Kar-
         könnte.                                                tenmaterial schwankt je nach Schäferrevier. Im Durch-
                                                                schnitt kann von einer Bearbeitungszeit von ca. zwei bis drei
         Weiter wird im Folgenden zunächst näher auf die benötigte   Tagen ausgegangen werden. Hierfür müssen allerdings die
         Software und die Datengrundlage zur Erstellung der Be-  Grundlagen aus der  Betriebsbefragung  (vgl.  Kapitel  3)
         triebskarten im GIS eingegangen. Eine detaillierte Erläute-  schon vorhanden sein.
         rung zur Durchführung der Kartenerstellung in verschiede-
         nen GIS ist im LEV-Intranet sowie unter LEL-HP nachzu-
         lesen. Ebenfalls sind dort weitere Fachkarten zu finden.   4.2 Benötigte Daten und ihre Erfassung im GIS

                                                                Neben den vorliegenden Schäferei-Betriebsdaten (grafi-
         4.1 Softwareauswahl und Zeitbedarf                     sches Antragsverfahren seit 2016 beim gemeinsamen An-
                                                                trag (GA) (siehe Kapitel 3.1)) werden zur Erstellung der
         Software                                               Fachkarten noch weitere Datengrundlagen benötigt. Hierzu
                                                                gehören Geobasisdaten zur Darstellung der Verwaltungs-
         Zur Bearbeitung und Erstellung der Kartengrundlagen ist   grenzen wie Landkreis-, Gemeinde- und Flurstücksgrenzen
         eine Geographisches-Informations-System-Software (GIS-  sowie eine Hintergrundkarte (Topographische Karte, Land-
         Software) notwendig. Hierfür stehen standardmäßig an allen   schaftsrelief, ggf. Orthophoto). Viele dieser Kartengrund-
         Landratsämtern das Behörden-GIS „Cadenza GISterm“      lagen stehen kostenfrei über den Geodatenservice des Lan-
         und das Berichtssystem der LUBW (UIS) zur Verfügung.   des beim LGL zur Verfügung.

                                                                Naturschutzfachliche Flächendaten zu FFH-Gebieten mit
                                                                dazugehörigen (beweidungsrelevanten) MaP-Maßnahmen-
                                                                flächen, geschützte Biotope nach BNatSchG und LWaldG,
                                                                für die eine Beweidung sinnvoll ist, und Flächenangaben
                                                                zum Biotopverbund sind zu besorgen. Diese Flächeninfor-
                                                                mationen können als GIS-Shapes über den Daten- und Kar-
                                                                tendienst UDO bei der LUBW bezogen werden. Hinzu
                                                                kommen die digitalisierten Flächen aus den relevanten LPR-
                                                                Verträgen aus LaIS bzw. LaIS-GIS.


                                                                Für die Bestands- und Maßnahmenkarten ist neben diesen
                                                                Flächendaten eine Bestandserhebung zur aktuellen Situati-
                                                                on des Schäfereibetriebes notwendig. Eine ausführliche Er-
                                                                hebung sollte im Gespräch und möglichst auch einer Orts-
                                                                begehung mit der Betriebsleitung erfolgen. Hierbei geht es
                                                                darum, Ställe, Tränkemöglichkeiten, Pferchflächen und
          Abbildung 20:   Großflächige, von einer funktionierenden Schafbe-  Triebwege in der Karte zu lokalisieren. Diesbezügliche De-
          weidung abhängige FFH-LRT auf der Ostalb; Foto: Fabricius  fizite sollten ebenfalls thematisiert und im GIS digitalisiert



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