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KW 37/25
Leidender Markt nach guter Ernte
Für Anbauer war das letzte Anbaujahr ein Wechselbad der Gefühle, welches dennoch von guten Erträgen gekrönt wurde.
Bundesweit wurde ein Hektarertrag (alle Getreidearten ohne Mais) von 73 dt/ha (BLEH) ermittelt, dies entspricht ca. 12,7 % mehr Ertrag im
Vergleich zum Vorjahr.
Bundesweit sind auch die Qualitäten im Vergleich zum Vorjahr besser als erwartet. In BW haben die südlicheren Regionen
größere Probleme mit Auswuchs gehabt. Höhere Erntemengen zeigten sich besonders beim Weizen. Vergleich zum Vorjahr wurde ca.
20 % mehr Weizen in Deutschland erfasst. In der gesamten EU spiegelt sich eine gute Ernte wider, aktuelle Schätzungen der USDA gehen
im Vergleich zu 24/25 von ca. 18 Mio. t mehr Getreide (ohne Reis) aus.
Gleichermaßen sind in den großen Anbauregionen der Welt zum jetzigen Zeitpunkt keine wesentlichen Ertragseinbußen bekannt,
weshalb der Markt unter dem Druck der guten Ernten leidet.
Besonders stark hat in den letzten Jahren nach Corona die Braugeste verloren, dies ist nur bedingt auf die guten Gerstenerträge im
Norden und in der Mitte Deutschlands 2025 zurückzuführen. Im Vergleich zu den Vorjahren wurde 2024 mehr Sommergerste angebaut und
vermarktet. Gleichzeitig haben Mälzereien zunehmend mit Absatzproblemen zu kämpfen, nicht nur durch den geringeren heimischen
Biergenuss, sondern auch aufgrund eines schwächelnden Exports.
Auf den Weizenpreis bauen derzeit neben guten Erträgen auch die guten Wachstumsbedingungen in Nordamerika Druck auf, da von guten
Körnermaiserträgen auszugehen ist. Auch bei den Sojabohnen wird von guten Erträgen ausgegangen, was Mischfutterhersteller
und Veredelungsbetriebe positiv stimmt. Neben den günstigen Anbaubedingungen in den USA steigen insbesondere in Brasilien die
Anbauflächen stetig, was zu den positiven Produktionsveränderungen führt.
Alles in allem wird nach jetzigem Stand das Anbaujahr 25/26 wieder ein Meisterstück der weltweiten Anbauer sein um den
unaufhörlich steigenden Verbrauch zu decken. Dennoch ist der Markt wie gelähmt aufgrund der guten Erträge in den großen
Anbauregionen der Welt.
© Frowin Brühl, LEL Schwäbisch Gmünd
www.agrarmaerkte-bw.de