Page 19 - Landinfo 5/2020 Schwerpunktthma Vernetzungsprojekte
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Schwerpunktthema: Vernetzungsprojekte





       Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit – Pro-  und Landwirten spielt bei diesen Foren eine
       jektberichte, Tagungsbände u. ä. – werden in  nicht zu unterschätzende Rolle.
       beiden Sprachen auf den Internetseiten zur
       Verfügung gestellt (www.itada.org).
                                                  Wie profitiert die Landwirtschaft am
                                                  Oberrhein von der Arbeit des ITADA?
         Was waren die bisher größten Erfolge
         des ITADA?                             Durch die langjährige Erfahrung und die sehr
                                                gute Vernetzung mit anderen Einrichtungen,
       Im Rahmen des Projektes BioRhin wurde die  der Landwirtschaftsverwaltung, Forschung,
       Wirtschaftlichkeit des ökologischen Anbaus  Beratung und Praxis ist das ITADA sehr nah
       von Wein und Gemüse untersucht und die  an den Themen, die für die Zukunft unserer
       Erzeugung von Bio-Milch und -Fleisch. Hier-  Landwirtschaft eine Herausforderung bedeu-
       zu wurde eine Reihe von sehr praxisorientier-  ten. Das sind zum Beispiel neue Probleme in
       ten, grenzüberschreitenden Begegnungen  der Produktionstechnik, der Umgang mit in-
       auf vielen interessanten Betrieben organi-  vasiven Schädlingen, Vorgaben der EU-Ag-
       siert.                                   rarpolitik oder neue ökologische  Fragestel-
                                                lungen. Der grenzüberschreitende Austausch
       Ein weiteres Thema ist die Erhaltung bzw.  und die enge Zusammenarbeit geben ITADA
       Verbesserung der Grundwasserqualität am  die Möglichkeit, schneller Lösungen für die   Abb. 1: Das Interreg-Programm-
                                                                                         gebiet Oberrhein; Quelle:
       Oberrhein bezüglich der Belastung mit Nitrat  Praxis zu finden.                   georhena.eu (Zugriff 25.11.2020)
       oder Pflanzenschutzmittelrückständen. Ver-
       suche des ITADA zeigten, dass alternative
       Methoden wie beispielsweise eine kombinier-
       te mechanisch-chemische Unkrautbekämp-
       fung oder der Anbau von Zwischenkulturen
       möglich sind, ohne dass den landwirtschaftli-
       chen Betrieben dadurch wesentliche wirt-
       schaftliche Nachteile entstehen.

       Auch ist es gelungen, den Nachweis zu füh-
       ren, dass eine richtig gesteuerte Beregnung
       das Grundwasser nicht gefährdet, sondern im
       Gegenteil sogar die Nitratbelastung durch ei-
       ne verbesserte Stickstoffaufnahme der Kultur
       senkt. Dadurch waren Einschränkungen in
       der Bewässerung von Ackerflächen im Elsass
       vermeidbar.

       Als Folge des Maisanbaus in Monokultur
       konnte sich der Maiswurzelbohrer am Ober-
       rhein rasch ausbreiten. Unter anderem dank
       der Vorarbeiten des ITADA ist es gelungen,
       dass als Alternative zu Mais vermehrt Öl- und
       Eiweißpflanzen angebaut werden. So gibt es
       heute eine größere Diversifizierung bei den
       Kulturen.

       Zu den Erfolgen gehören schließlich auch die
       grenzüberschreitenden Foren, die regelmäßig
       veranstaltet werden. Themen wie „Der Land-
       wirt als Energiewirt“, „Die Verwertung von
       Rückständen der Weinbereitung“ oder „Plat-
       zierte Stickstoffdüngung von Mais“ stoßen
       auf beiden Seiten des Rheins auf großes In-
       teresse. Aber auch die Begegnung zwischen
       deutschen und französischen Landwirtinnen



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