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Beratung und Bildung





                                                                            derungen im Spiegel der Natur“. Hierbei
                                                                            wurden während eines Spaziergangs in den
                                                                            Feldern, passend zur vorgefundenen Umge-
                                                                            bung, die eigene Situation zu verschiedenen
                                                                            Situationen des Arbeitslebens in einem Zwei-
                                                                            ergespräch reflektiert und die Erfahrungen
                                                                            mit Veränderungen ausgetauscht.

                                                                            Insgesamt war der Seminar-Teil geprägt von
                                                                            Gruppenarbeiten, in denen spezifische Her-
                                                                            ausforderungen der beratenden Personen be-
                                                                            sprochen und analysiert sowie verschiedene
                                                                            Lösungswege diskutiert wurden. Die Metho-
                                                                            dik der kollegialen Beratung kennenzulernen
                                                                            und darüber Erfahrungen sammeln zu kön-
                                                                            nen, war sehr wertvoll. Es wurden verschie-
                                                                            dene Veränderungsmodelle, wie z.B. der
                                                                            Transitionsprozess nach Bridges, methodisch
                                                                            ansprechend vorgestellt und auf reale Fälle
                                                                            der Teilnehmenden übertragen. Aufgrund
                                                                            der Praxisnähe waren die Inhalte gut greifbar
                                                                            und nachvollziehbar. In dem Seminar wurde
                                                                            unter anderem deutlich, dass in einem Verän-
                                                                            derungsprozess insbesondere die Emotionen
                                                                            und Widerstände der zu beratenden Personen
                                                                            nicht zu vernachlässigen sind. In Abhängig-
                                                                            keit von der emotionalen Phase, in der sich
                                                                            die betroffene Person gerade befindet, ist sie
                                                                            nämlich mehr oder weniger bereit für Verän-
          Bild 2: Vernetzung während der IALB-Netzwerkwoche; Quelle: Rabea Mächtel
                                                                            derungen. Dabei können mehrere betroffene
                                                                            Personen sich in verschiedenen emotionalen
                                                                            Phasen befinden, was die Komplexität einer
                                   Oberösterreich die Thematik Bauen im Au-  Beratung deutlich erhöhen kann.
                                   ßenbereich weniger restriktiv gehandhabt
                                   wird als in Baden-Württemberg.
                                                                              Fazit


                                     Seminar in Abensberg                   Durch die IALB-Netzwerkwoche konnte ich
                                                                            neue Ideen für den eigenen Arbeitsalltag sam-
                                   Im Anschluss an die Beratungsstellenerkun-  meln sowie weitere Kompetenzen und Fähig-
                                   dung trafen sich alle 16 Teilnehmenden und   keiten in Bezug auf Veränderungsprozesse
                                   die drei Referierenden der IALB-Netzwerk-  erwerben. Auch die Vernetzung mit der
                                   woche zum Seminar in Abensberg (Bayern).   Landwirtschaftskammer Oberösterreich und
                                   Es waren verschiedenste Nationalitäten aus   den Teilnehmenden war eine große Chance,
                                   dem deutschsprachigen Raum vertreten:    für die ich sehr dankbar bin.
                                   Schweiz, Österreich,  Italien  (Südtirol),
                                   Deutschland (Bild 2). Dadurch konnten bun-  Mein besonderer Dank richtet sich an das
                                   desland-  und  länderübergreifend  Kontakte   MLR Referat 28, das meine Teilnahme finan-
                                   geknüpft sowie gegenseitig Informationen   ziert hat, an meine Dienststelle für die zeitli-
                                   vermittelt werden. Dies bereicherte die IALB-  che Freistellung, sowie insbesondere auch an
                                   Netzwerk-Woche sehr und führte zu einem   das erfahrene Trainer-Team bestehend aus
                                   erfolgreichen Verlauf.                   Dr. Beate Formowitz (LLH - Bildungssemi-
          Rabea Mächtel                                                     nar Rauischholzhausen, Deutschland), Dani-
          LEL - Abt. 3             Der inhaltliche Fokus des Seminars lag auf   ela Gramelhofer (Hochschule für Agrar- und
          Tel: 07171 / 917 - 433   dem Thema „Veränderungen gestalten und   Umweltpädagogik, Wien, Österreich) und
          rabea.maechtel@lel.bwl.  begleiten“. Ein Highlight des Seminars war   Marc Vuilleumier (AGRIDEA, Lindau,
          de                       für mich die Themenwanderung zu „Verän-  Schweiz).  



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