Page 54 - Info 4_2022 E-Paper final
P. 54
Beratung und Bildung
derungen im Spiegel der Natur“. Hierbei
wurden während eines Spaziergangs in den
Feldern, passend zur vorgefundenen Umge-
bung, die eigene Situation zu verschiedenen
Situationen des Arbeitslebens in einem Zwei-
ergespräch reflektiert und die Erfahrungen
mit Veränderungen ausgetauscht.
Insgesamt war der Seminar-Teil geprägt von
Gruppenarbeiten, in denen spezifische Her-
ausforderungen der beratenden Personen be-
sprochen und analysiert sowie verschiedene
Lösungswege diskutiert wurden. Die Metho-
dik der kollegialen Beratung kennenzulernen
und darüber Erfahrungen sammeln zu kön-
nen, war sehr wertvoll. Es wurden verschie-
dene Veränderungsmodelle, wie z.B. der
Transitionsprozess nach Bridges, methodisch
ansprechend vorgestellt und auf reale Fälle
der Teilnehmenden übertragen. Aufgrund
der Praxisnähe waren die Inhalte gut greifbar
und nachvollziehbar. In dem Seminar wurde
unter anderem deutlich, dass in einem Verän-
derungsprozess insbesondere die Emotionen
und Widerstände der zu beratenden Personen
nicht zu vernachlässigen sind. In Abhängig-
keit von der emotionalen Phase, in der sich
die betroffene Person gerade befindet, ist sie
nämlich mehr oder weniger bereit für Verän-
Bild 2: Vernetzung während der IALB-Netzwerkwoche; Quelle: Rabea Mächtel
derungen. Dabei können mehrere betroffene
Personen sich in verschiedenen emotionalen
Phasen befinden, was die Komplexität einer
Oberösterreich die Thematik Bauen im Au- Beratung deutlich erhöhen kann.
ßenbereich weniger restriktiv gehandhabt
wird als in Baden-Württemberg.
Fazit
Seminar in Abensberg Durch die IALB-Netzwerkwoche konnte ich
neue Ideen für den eigenen Arbeitsalltag sam-
Im Anschluss an die Beratungsstellenerkun- meln sowie weitere Kompetenzen und Fähig-
dung trafen sich alle 16 Teilnehmenden und keiten in Bezug auf Veränderungsprozesse
die drei Referierenden der IALB-Netzwerk- erwerben. Auch die Vernetzung mit der
woche zum Seminar in Abensberg (Bayern). Landwirtschaftskammer Oberösterreich und
Es waren verschiedenste Nationalitäten aus den Teilnehmenden war eine große Chance,
dem deutschsprachigen Raum vertreten: für die ich sehr dankbar bin.
Schweiz, Österreich, Italien (Südtirol),
Deutschland (Bild 2). Dadurch konnten bun- Mein besonderer Dank richtet sich an das
desland- und länderübergreifend Kontakte MLR Referat 28, das meine Teilnahme finan-
geknüpft sowie gegenseitig Informationen ziert hat, an meine Dienststelle für die zeitli-
vermittelt werden. Dies bereicherte die IALB- che Freistellung, sowie insbesondere auch an
Netzwerk-Woche sehr und führte zu einem das erfahrene Trainer-Team bestehend aus
erfolgreichen Verlauf. Dr. Beate Formowitz (LLH - Bildungssemi-
Rabea Mächtel nar Rauischholzhausen, Deutschland), Dani-
LEL - Abt. 3 Der inhaltliche Fokus des Seminars lag auf ela Gramelhofer (Hochschule für Agrar- und
Tel: 07171 / 917 - 433 dem Thema „Veränderungen gestalten und Umweltpädagogik, Wien, Österreich) und
rabea.maechtel@lel.bwl. begleiten“. Ein Highlight des Seminars war Marc Vuilleumier (AGRIDEA, Lindau,
de für mich die Themenwanderung zu „Verän- Schweiz).
54 Landinfo 4/2022