Page 57 - Info 4_2022 E-Paper final
P. 57
Aus den Dienststellen
richtungen auf das Raum-Zeit-Verhalten im
Referenzgebiet Bad Mergentheim. Pauline
Alffen, Universität Hohenheim, beleuchtete
den Anwendungsbereich bioakustischer Er-
fassungsmethoden mit Tonaufnahmegeräten
der Marke AudioMoth (s. Abb 3, 4 und 5).
Die Ergebnisse der Abschlussarbeiten fließen
direkt in die Monitoringmethoden und in die
Maßnahmensetzung des Kooperationspro-
jektes Allianz für Niederwild ein (s. u.).
Die Ergebnisse
Im Folgenden wird ein Überblick über ausge-
suchte Ergebnisse gegeben. Letzte Rebhuhn-
Verbreitungsschwerpunkte mit Brutnachwei-
sen auf stabilem Niveau liegen im Bereich der
Naturräume Neckar- und Tauber-Gäuplat- und Bestandsrückgänge (s. Abb. 7 und Tab. Abb. 5: Visualisierung eines
ten, in den Naturräumen Obere Gäue über 1). So wurde die Anzahl der Brutpaare landes- Rebhahnrufes in einer speziellen
die Neckarbucht in das Kraichgau in das Tau- weit auf 1.155 Paare eingeschätzt, deutlich Software; Quelle: WFS/LAZBW
berland sowie in Teilbereichen der Hohenlo- weniger als in den Jahren zuvor. Die mittlere
her-Haller-Ebene und der Donau-Iller-Lech- Brutpaardichte lag bei 0,79 Paaren pro 100
Platten. In den restlichen Landesteilen ist das Hektar Offenlandfläche (Jagdfläche). Die
Rebhuhn weitestgehend verschwunden bzw. Zahlen können sowohl aufgrund natürlicher
nur noch in meist isolierten Restvorkommen Populationsschwankungen wie auch beein-
vorhanden (s. Abb. 6). flusst von der Teilnahme an der Abfrage
schwanken; sie zeigen jedoch einen deutli-
Die Ergebnisse aus der Flächendeckenden chen Bestandsrückgang mit besorgniserre-
Erfassung aus dem Jahr 2019 zeigt zwar eine genden Zahlen; so weist die Bestandsdichte
nahezu gleichgebliebene Präsenz bezogen ungünstige Werte für ein langfristiges Überle-
auf die Gemeinde, aber auf Revierebene be- ben der Restpopulationen auf (Gottschalk &
trachtet zeigen sich weitere Gebietsverluste Beeke 2014).
Abb. 6: Entwicklung des
Brutvorkommens in den
Gemeinden zwischen den
Frühjahren 2006 bis 2017
basierend auf den Daten der
Flächendeckenden Erfassung;
Quelle: WFS/LAZBW & LJV 2020
Abb. 7: Brutvorkommen in den
Gemeinden im Frühjahr 2019
basierend auf den Daten der
Flächendeckenden Erfassung;
Quelle: WFS/LAZBW & LJV 2020
Landinfo 4/2022 57