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Schwerpunktthema Geflügel
In der weiteren Entwicklung ist dann der heute oft tenmäster in Ampfing ihr eigenes Schlachthaus, wel-
gewählte Rhythmus mit 4 Durchgängen, alle 13 Wo- ches nach kurzer Zeit an den österreichischen Hähn-
chen, entstanden. Neben einem reinem Aufzucht- chenschlachter Huber verkauft werden musste.
stall gibt es extra Hennen- und Hahnenmastställe.
Mit diesem neuen Spieler auf dem Putenmarkt, wel-
cher Auslastung suchte, kam es zu größeren Verände-
Schwierige Zeiten rungen in den alten Strukturen der Putenhaltung.
Die EZG Südhof wechselte 2006 komplett von Velis-
Mit den 1990er Jahren begannen für die Hohenloher co zur SüTAG nach Ampfing und schon 2005 wech-
Putenhalter unruhige Zeiten. Eine Überproduktion selte ein Teil der PEG- Mitglieder zum norddeut-
in Europa und Unstimmigkeiten bezüglich Integrati- schen Schlachthof Geestland/ Wiesenhof. Ab 2008
onsgedanken des Schlachtkonzernes (bindende Vor- hatte auch die PEG dann den ersten Liefervertrag mit
gaben zum Küken- und Futtereinkauf) führten zu der SüTAG. Ein erneutes Bestreben des Nölkekon-
Überlegungen einer Direktvermarktung von den zerns, eine vertikale Integration wie bei den Hähn-
Puten der Württembergisch-Fränkischen Putener- chen einzuführen, hat zu diesen Veränderungen ge-
zeugergemeinschaft. Die Gründung einer Vermark- führt. Aufgrund der nun stetig sinkenden Auslastung
tungsgesellschaft und die Anmietung von Metzgerlä- in Rot am See, verkaufte Nölke ihre Schlachtbetriebe
den endete nach kurzer Zeit in einer Insolvenz der an die Firma Heidemark in Norddeutschland.
GmbH und der Aufspaltung der Erzeugergemein-
schaft, aus der die zweite große Putenerzeugerge- Der Familienbetrieb von Bernd Kalvelage hatte sich
meinschaft in Süddeutschland, die Südhof, hervor- in den vergangenen Jahren zur Nummer 1 der euro-
ging. Auch wenn der Versuch der Direktvermarktung päischen Putenvermarkter entwickelt. Mit der Grund
scheiterte, konnten die Integrationspläne des war auch, dass die deutschen Discounter Aldi und
Schlachthofes abgewendet werden. Die Putenhalter Lidl konsequent auf deutsche Herkunft beim Frisch-
hatten vorerst weiterhin die freie Auswahl bezüglich geflügel Wert gelegt haben und dies immer noch tun.
ihres Futter- und Kükeneinkaufs. Dieses Segment beliefert neben Wiesenhof vor allem
Heidemark.
Neben dem Betrieb in Rot am See, der später von
„Schloss Stetten“ in „Gut Stetten“ und dann in „Ve- Trotz großer Bemühungen musste die Schlachtstätte
lisco“ umbenannt wurde, gab es in Süddeutschland in Rot am See nach über 40 Jahren geschlossen und
nur noch einen Putenvermarkter in Höhenrain bei stillgelegt werden. Der stetige Kostendruck und die
Rosenheim. Als dieser um die Jahrtausendwende das ursprünglich hausgemachte fehlende Auslastung hat-
Schlachten einstellte, bauten die südbayerischen Pu- ten zu diesem Schritt geführt.
Tab. 2: Musterkalkulation Mast von zugekauften Jungputen (Quelle: PEG)
Betrag (brutto) je ein-
(5.500 Tiere *2,9 Durchgängen= 15.300 Hähne/ Jahr
gestalltem Tier
Jungpute 6,00 €
Futter 16,50 €
Tierarzt 0,50 €
Verladen 0,35 €
Wasser/ Strom 0,50 €
Einstreu 0,30 €
sonstiges 1,00 €
Kosten 25,15 €
Tierverkauf 21 kg *1,36 €/ kg + MwSt. 31,60 €
Deckungsbeitrag 6,45 €
Arbeit/ Tier 1.000 h/ Jahr *20 €*/ 15.300 Tiere 1,30 €
Investition/ Tier 600.000 € Hülle/ Erschließ. …/ 20 Jahre 2,51 €
100.000 € Einrichtung/ 10 Jahre
Zinsansatz (700.000 €/2)* 2%/ 15.300 Tiere/ Jahr 0,45 €
Erlös/ Tier u. Jahr 2,19 €
Erlös mit einem Stall (2.000 m² und 15.300 Tieren/ Jahr) 33.500 €
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