Page 16 - Landinfo Heft 1/2020 Geflügelhaltung.indd
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Schwerpunktthema Geflügel




































          Bild 2: Eintagesküken im  Aufzuchtring;                           Bild 3: Putenaufzuchtstall;
          Foto: Marcus Könninger                                            Foto: Marcus Könninger





                                   Schlachthof in Absprache mit der Erzeugergemein-  Damit eine gleichmäßige Auslastung des Schlachtbe-
                                   schaft abhängig von der Vermarktungslage an „kom-  triebes erreicht werden konnte, wurde die Einstall-
                                   petente“ Betriebe verteilt worden sind.  planung für die verschiedenen Landwirte zentral
                                                                            vom Schlachthof gemacht. So wurden je Stall damals
                                                                            ca. 2.500 Hähne und 2.500 Hennen als Eintagsküken
                                     Entwicklung der Mastverfahren          eingestallt. Mit einem Stall waren so pro Jahr 2- 2,2
                                                                            Durchgänge im Rein-Raus Verfahren möglich.
                                   Die Tiere wurden dann nicht mehr in Scheunen und
                                   alten Ställen gehalten, sondern in neuen Hallen mit   Die empfindlichen Küken wurden in den mit Gas
                                   je 1.200 m² Stallfläche, einer Schwerkraftlüftung und   beheizten und mit Hobelspänen eingestreuten Stäl-
                                   einer je nach Temperatur zu öffnenden Jalousie an   len in sogenannten Kükenringen für etwa 8 Tage
                                   den Seitenwänden. Silos, Futteranlagen und Wasser-  aufgezogen, danach stand den Jungtieren, getrennt
                                   tränken, wie sie in den USA schon weit verbreitet   nach Henne und Hahn, der gesamte Stall zur Verfü-
                                   waren, wurden installiert und die Putenhaltung wur-  gung. Im Alter von 16 Wochen und ca. 7 kg sind die
                                   de automatisiert. (Bild 2 + 3)           Hennen dann ausgestallt, verladen und geschlachtet
                                                                            geworden. Die älter und schwerer werdenden Hähne
         Tab. 1: Die Pute in Zahlen
                                                                            hatten dann den gesamten Stall zur Verfügung und
                                                                            wurden dann mit 21 Wochen und 15 kg an den
                                           Hahn              Henne
                                                                            Schlachthof verkauft. Heute können die Hennen mit
           Schlachtgewicht               ca. 21 kg          ca. 10,5 kg     16 Wochen 11 kg und die Hähne mit 21 Wochen 22
                                                                            kg Lebendgewicht erreichen (Tabelle 1).
           Schlachtalter                 21 Wochen          16 Wochen
           Futterverwertung              1:2,5              1: 2,3          Mit der steigenden Nachfrage und der Spezialisie-
           Besatzdichte normal           58 kg/m²           52 kg/m²        rung der Betriebe wurden dann zweite und dritte
                                                                            Putenställe gebaut. So war es möglich, in einem Stall
           Besatzdichte ITW              53 kg/m²           48 kg/m²        aufzuziehen und die Hennen fertig zu mästen. In den
                                                                            zweiten und dritten Stall wurden nun die Hähne
           Verluste                      6- 8 %             2- 3 %
                                                                            nach der Aufzuchtphase mit 4 Wochen umgestallt
           Futter                    6- Phasen Fertigfutter bzw.            und dann dort fertig gemästet. Mit diesem Verfahren
                                     Ergänzer mit Weizenbeifütterung        war es dann möglich alle 18 Wochen einzustallen und
                                                                            so 2,9 Durchgänge im Jahr zu mästen.



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