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Systematik und Erläuterungen zum Tabellenteil                                              79




               3  Systematik und Erläuterungen zum Tabellenteil




               3.1  Allgemeine Erläuterungen                   durch die Umrechnung  nicht verändert. Von
                                                               den im EDV-Programm  erfassten über 1.200
               Die Grundlage  für die Betriebsergebnisse       Kenndaten, für die es Durchschnittswerte gibt,
               buchführender Betriebe in Baden-Württemberg     sind hier nur die für eine Beurteilung der Wirt-
               bilden seit dem Wirtschaftsjahr 1996/97 der no-  schaftsentwicklung wichtigsten Kennwerte dar-
               vellierte BMEL-Jahresabschluss sowie die da-    gestellt. Zum größeren Teil handelt es sich da-
               rauf basierenden zusätzlich errechneten Kenn-   bei um Verhältniszahlen, d. h. um Kennwerte,
               werte zur Unternehmensanalyse. Dieser Ab-       die auf eine Einheit, z. B. ein Hektar oder eine
               schluss entspricht den Vorschriften des Han-    Arbeitskraft bezogen  sind oder Prozentwerte
               delsgesetzbuches und kann somit in der Land-    darstellen. Zum kleineren Teil handelt es sich
               wirtschaft sowohl bei Einzelunternehmen als     bei den Kennwerten um absolute Zahlen, z. B.
               auch bei juristischen Personen verwendet wer-   beim    Viehbestand    (Stück,   Jahresdurch-
               den. Er ermöglicht einen direkten Vergleich al-  schnittsbestand), was die Vorstellung von Grö-
               ler Rechtsformen innerhalb der Landwirtschaft   ßenordnungen erleichtern soll.
               sowie mit Betrieben der  gewerblichen  Wirt-
               schaft.                                         Die  Mittelbildung erfolgt nach dem Verfahren
                                                               des „gewogenen Mittels“. Dadurch wird ermög-
               Die Errechnung der Kennwerte erfolgt auf den    licht, dass problemlos hochgerechnet werden
               Grundlagen von Heft 80 „Begriffskatalog zum     kann. Beispiel: 47,93 ha landwirtschaftlich ge-
               Jahresabschluss“ (5. Auflage) sowie der 9. Auf-  nutzte Fläche (LF) mal 808 € Gewinn je ha LF
               lage des Heftes 14 „Betriebswirtschaftliche Be-  ergibt 38.727 € Gewinn je Betrieb.
               griffe  für die landwirtschaftliche Buchführung
               und  Beratung“  der  Schriftenreihe  des  Haupt-  Die Kennwert-Nummer entspricht der Numme-
               verbandes der Landwirtschaftlichen Buchstel-    rierung des „Stuttgarter Programms“.
               len und Sachverständigen e. V. (HLBS).          Die  Mittelwerte  der  Verhältniszahlen  wurden
               Die Einzelpositionen der Gewinn- und Verlust-   durch die Division der Summe der Grundzah-
               rechnung  werden für bruttobuchende  Pau-       len durch die Summe der Bezugsgrößen er-
               schalierer auf Nettowerte umgerechnet. Die      rechnet  (gewogenes  arithmetisches  Mittel).
               herausgerechnete Umsatzsteuer wird unter        Beispiel: Der Kennwert 9001 „Gewinn in Euro
               dem entsprechenden Konto Umsatzsteuer ver-      je ha LF“ errechnet sich aus der Summe der
               bucht und erscheint  dann  im  Kennwert  4360   Gewinne (Euro je Unternehmen) geteilt durch
               „Umsatzerlöse  Nebenbetriebe,  Dienstleistun-   die Summe der Hektar LF der betreffenden Un-
               gen und Handel“. Die Vorsteuer wird dem         ternehmen. Soweit Grundzahlen veröffentlicht
               sonstigen Betriebsaufwand zugerechnet. Die      sind (Kennwert 9000 „Gewinn je Unterneh-
               stärkste  Auswirkung  hat  dies  auf  die Erträge   men“), wurde die Summe der Einzelwerte
               und Erlöse, da diese um die Steueranteile ver-  durch die Anzahl der Fälle dividiert.
               ringert bzw. erhöht werden. Der Gewinn wird
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