Page 7 - Landinfo Heft 5/2017 - Schwerpunkt Klimawandel
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Schwerpunktthema
Sektor Verkehr Feuerungen Abfall-/Abwasser- Landwirtschaft Gewinnung und Vertei-
wirtschaft lung von Brennstoffen
t N O 556 809 275 7.143 175
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Prozent 6 9 3 80 2
Für die Quellgruppe Landwirtschaft (CRF- Verdauung (CH ). Der Rest verteilt sich auf Tabelle 2
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Sektor 3) werden konventionell Methan und Quellen mit geringerer Bedeutung (Abb. 3). Anteil verschiedener
Lachgas berichtet. Der Landbewirtschaftung Verursacherbereiche an den
Lachgasemissionen Baden-
lassen sich je nach Bilanzierungsziel allerdings Württembergs 2013.
noch andere Emissionen zurechnen. Dazu Kleine Fläche mit großer Wirkung Umrechnung in CO -Äquivalente
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gehören: mit GWP 298.
(Quelle: Statistisches Landesamt
Die Rolle der organischen Böden – im We- Baden-Württemberg).
• CO -Emissionen aus der Nutzung fossiler sentlichen handelt es sich um landwirtschaft-
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Energieträger innerhalb der Landwirt- lich genutzte ehemalige Nieder- und Hoch-
schaft, wie Diesel für Treibstoff oder Wär- moore – ist erheblich. Sie nehmen nur einen
me und Strom für den Betrieb. geringen Flächenanteil ein: In Deutschland
• CO -Emissionen aus Landnutzungsände- sind es 1,32 Mio. ha oder 6,8% der landwirt-
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rungen. Besonders wichtig ist dabei die Rol-
le landwirtschaftlich genutzter Moor- und Vergärung Weidegang organische Böden Abbildung 2
Anmoorböden. Auch wenn die Inkultur- Energiepflanzen 4% 3% Anteil verschiedener Quellen an
den N O-Emissionen aus
nahme schon lange Zeit zurück liegt, wird 6% landwirtschaftlich genutzten Böden
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weiterhin entwässert und durch die Minera- Baden-Württembergs im Jahr 2013
lisation organischer Substanz immer noch (Haenel et al. 2016).
CO freigesetzt.
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• Emissionen aus der Produktion von Mine- indirekte Mineraldünger
raldüngern, Pflanzenschutzmitteln und an- Emissionen 33%
deren agrarischen Betriebsmitteln. Insbe- 22%
sondere die Produktion von stickstoffhalti-
gen Mineraldüngern ist sehr energieinten-
siv. Wirtschaftsdünger
20%
• Emissionen importierter Futtermittel, die Abbildung 3
Quellen der THG-Emissionen der
am Ort von Anbau und Produktion entste- Ernterückstände Landwirtschaft in Deutschland in
hen. 12% Prozentwerten der CO - 2
• Emissionen, die durch den Bau bzw. die Äquivalente (Mittelwerte
2006-2008; Daten nach Osterburg
Herstellung von landwirtschaftlich genutz- et al. 2013) unter Einbeziehung
ten Gebäuden und Maschinen entstehen von Vorleistungen anderer
Sektoren und LULUCF (land use,
bzw. entstanden sind. land use change and forestry).
Bezieht man die Produktion von Mineraldün- 3% N2O Boden
ger, den Import von Futtermitteln und die 3%
Nutzung organischer Böden mit hohen C- 7% CH4 Verdauung
Vorräten ein, so verdoppelt sich etwa der An-
teil der Landwirtschaft auf ca. 13-14% der 8% 30% Wirtschaftsdüngermanagement
Gesamtemissionen an THG (Bezug Deutsch- (CH4, N2O)
land; Osterburg et al. 2013). Eine Aufschlüs- LULUCF
selung der einzelnen Emissionsbeiträge für
Deutschland (Abb. 3) kommt zu dem Schluss, Düngerherstellung
dass fast 30% der Gesamtemissionsmenge 28% Sojaimport
der Landwirtschaft auf den Bereich „Land- 15%
nutzung und Landnutzungsänderung“ (CO Direkter Energieeinsatz
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aus LULUCF) entfallen. Ungefähr 30% ent- 6%
stammen der Emission landwirtschaftlich ge- Sonstiger vorgelagerter Bereich
nutzter Böden (N O) und 15% der tierischen
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