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Gartenbau und Sonderkulturen
































       Sabine Reinisch


       Feldsalat im ökologischen Anbau – Ergebnisse aus

       mehreren Jahren



       Im Winter ist Feldsalat (Valerianella locusta) eine beliebte Kultur im frostfreien Folienhaus. Aber egal
       ob auf dem Acker oder im geschützten Anbau, bei der Kultivierung muss man mit einigen Herausfor-
       derungen zurechtkommen. Insbesondere spät gepflanzte Sätze leiden unter Lichtmangel und niedri-
       gen Temperaturen. Geschwächte Pflanzen und steigender Schaderregerdruck sind häufig die Folge.


           owohl die Wahl der Sorte, als auch der   zelnen Sorten möglichst genau zu analysieren,   Bild 1: Feldsalat; Quelle: LVG
       SEinsatz von wachstumsfördernden Mit-    zum anderen die Widerstandsfähigkeit gegen-  Heidelberg
       teln (Stärkungsmittel, Blattdünger etc.) kön-  über Schaderregern zu prüfen.
       nen Lösungswege für die oben beschriebenen
       Herausforderungen sein. Daher ist die Kultur   Zu den aktuellsten Versuchsergebnissen zählt
       fest in den Versuchsplan der Staatliche Lehr-   der Sortenversuch im Herbst 2023. Gepflanzt
       und Versuchsanstalt für Gartenbau (LVG)   wurde der Feldsalat Ende Oktober. Bereits
       Heidelberg integriert. Nahezu jährlich wer-  nach fünf Wochen, Ende November, wurde
       den neue, alte und bewährte Sorten geprüft   geerntet. Mit Blick auf die Literatur werden
       und miteinander verglichen. Zusätzlich wer-  bei  Feldsalat  Erträge  von  ca.  1  kg/m²  als
       den  vielversprechende  Wachstumsförderer   durchschnittlicher Ertragswert angegeben.
       an dem Baldriangewächs getestet. Auch aktu-
       elle Fragestellung aus Beratung und Praxis   Die Sorten 'Amely' (EZ), 'Calarasi' (RZ) und
       werden aufgenommen und wenn möglich in   'Festival' (Hz) erzielten die höchsten marktfä-
       die Versuchsfragestellungen integriert.  higen Erträge mit mehr als 1 kg/m². Die
                                                marktfähigen Erträge der übrigen Feldsalat-
                                                sorten lagen zwischen 770 und 970 g/m².
         Versuchsergebnisse – Herbst 2023       Auch statistisch waren hier klare Unterschie-
                                                de zwischen den Sorten auszumachen. Nicht
       Auch in 2023 war der Feldsalat im Herbst   marktfähige Erträge, die einen erhöhten
       bzw. Winter im frostfreien Folienhaus ein fes-  Putzaufwand mit sich bringen, waren zu die-
       ter Bestandteil des Versuchsprogrammes der   sem Zeitpunkt nicht zu erfassen bzw. spielten
       LVG Heidelberg. Ziel war es zum einen, die   eine zu vernachlässigende Rolle.
       Anbaueigenschaften und den Ertrag der ein-


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