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Pflanzen- und Tierproduktion





       Durch den mehrjährigen Anbau von Klee-   Grundfutter für die Milchviehfütterung. Zu-
       und Luzernegras wird auch der Humusauf-  dem ergeben sich weitere positive Effekte auf
       bau auf den Ackerflächen gefördert und es   die gesamtbetriebliche Fruchtfolge sowie
       können sich insgesamt positive Effekte auf   auch positive Umwelteffekte durch Erosions-
       das Wasserhaltevermögen und die Ertragssta-  minderung und Biodiversitätssteigerung. Da-
       bilität in der Fruchtfolge ergeben. Durch die   her werden die Luzerne- und Kleegrasbestän-
       Symbiose mit den Knöllchenbakterien von   de auch in Zukunft auf dem Betrieb ein fester
       Leguminosen kann Luftstickstoff als pflan-  Bestandteil der Fruchtfolge sein.
       zenverfügbarer Stickstoff gebunden werden,
       der im Gemengeanbau von den Gräsern als
       Transferstickstoff genutzt werden kann, aber   Rationsgestaltung – mehr heimisches
       auch den nachfolgenden Kulturen in der     Eiweiß in der Fütterung
       Fruchtfolge zur Verfügung steht.
                                                Friedrich  Grimmer,  Fachkoordination  Futterwirt-
       Die kleinkörnigen Leguminosen sind bekannt   schaft/Tier/Verwertung Demonet-KleeLuzPlus,
       für ihren hohen Rohproteingehalt im Auf-  LfL Bayern
       wuchs, was sie damit zu einem hochwertigen
       heimischen Eiweißfuttermittel macht. Die   Die Ration für die hochleistenden Tiere ist
       hohe Rohproteinleistung des Grundfutters   auf eine Milchleistung von 35 kg bei 4,0 %
       hat auch am Hof Aischland überzeugt, wo   Fett und 3,4 % Eiweiß eingestellt. Die Tiere
       verstärkt Luzerne- und Kleegras als Grund-  kommen auf eine hohe TM-Aufnahme von
       futter für die Kühe verfüttert wird.     über 22 kg TM/Kuh und Tag. Die hohe Fut-
                                                teraufnahme lässt sich mit der guten Silage-
                                                qualität, der Schmackhaftigkeit der Luzerne
         Hochwertige Silagen durch              und den großrahmigen Milchkühen der Hof
         erfolgreiche Konservierung auf dem     Aischland GbR begründen. Durch den Ein-
         Betrieb                                satz der Luzerne konnte der Einsatz des Ei-
                                                weißergänzungsfutters mit 38 % Rohprotein
       Friedrich  Grimmer,  Fachkoordination  Futterwirt-  um knapp 0,5 kg pro Kuh und Tag im Ver-  Bild 3: Milchviehherde der
                                                                                         Hof Aischland GbR bei der
       schaft/Tier/Verwertung Demonet-KleeLuzPlus,   gleich zu einer Ration ohne Luzerne reduziert   Fütterung von TMR im Stall;
       LfL Bayern                               werden (siehe Tabelle 1).                Foto: Karsten Beckers

       Der Milchviehbetrieb konserviert seine Lu-
       zerne und Kleegras als Silage, die an die ge-
       mischte Herde von Fleckvieh- und Schwarz-
       buntkühen verfüttert wird. Für den Betrieb
       stellt die Silierung auf dem eigenen Betrieb
       die kostengünstigste und praktikabelste Mög-
       lichkeit für eine Konservierung und anschlie-
       ßenden Verwertung dar. Der Einsatz von Si-
       liermitteln sichert den Silierprozess ab. Er
       reduziert das Risiko von Fehlgärungen, der
       im negativen Fall zu hohen Verlusten im
       Konservierungsvorgang führen könnte. Die
       Silagequalitäten überzeugen mit hohen Roh-
       proteingehalten von mindestens 18 % im
       Grundfutter, die durch die hohen Klee- und
       Luzerneanteile bedingt sind. Die Grassilage
       vom Dauergrünland erreicht auf Hof Aisch-
       land maximale Werte von 13 – 15 % Rohpro-
       tein, was sich auf die Artenzusammensetzung
       sowie die meist schlechte Wasserversorgung
       zurückführen lässt.

       Insgesamt bietet der Anbau von kleinkörni-
       gen Leguminosen auf dem Hof Aischland
       ein eiweißreiches, heimisches und günstiges



       Landinfo 2 | 2023                                                                                     59
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