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Pflanzen- und Tierproduktion





                                   Klee und Luzerne durch den Austausch mit   ökologisch. Durchschnittlich werden auf den
                                   Betrieben aus ganz Deutschland zu sammeln   Betrieben ca. 100 ha Ackerland bewirtschaf-
                                   und der Praxis zur Verfügung zu stellen. Da-  tet und davon 13 ha mit Klee, Luzerne bzw.
                                   durch soll der Anbau kleinkörniger Legumi-  mit Klee-/Luzernegras.
                                   nosen gefördert werden und die verschiede-
                                   nen Nutzungsmöglichkeiten dieser heimi-  Auf den Betrieben befindet sich jeweils eine
                                   schen Eiweißträger aufgezeigt werden.    Demonstrationsanlage zu verschiedenen
                                                                            Themen (Arten, Sorten, Mischungen Ertrag,
                                                                            Futterwert und Ertragsstabilität,  Trocken-
                                     Die Ziele des Netzwerkes sind:         heitstoleranz, Reifezeitpunkt und Nutzungs-
                                                                            elastizität, Etablierungsvarianten, Düngungs-
                                   •  Den Anbau von Klee und Luzerne durch   optimierung, pH-Wert/Kalkung sowie
                                     den Wissensaustausch optimieren.       Düngung von Schwefel, Kalium oder Mikro-
                                   •  Aufzeigen einer effizienten Ernte, Konser-  nährstoffe).
                                     vierung und Verwertung von Futterlegumi-
                                     nosen, mit dem Schwerpunkt der innerbe-  Auf Praxisflächen mit kleinkörnigen Legumi-
                                     trieblichen Nutzung als Eiweiß- und Grob-  nosen der Betriebe werden Ertrags- und Qua-
                                     futter für Rinder und andere Wiederkäuer.  litätserhebungen durchgeführt. Die gewon-
                                   •  Innovative Einsatzgebiete mit besserer   nenen Ergebnisse werden mit den Bewirt-
                                     Wertschöpfung etwa in viehlosen Betrieben   schaftungsdaten betriebswirtschaftlich ausge-
                                     finden.                                wertet.
                                   •  Wissen transferieren in Anbau, Beratung
                                     und Bildung für nachhaltigen Futterbau auf   Als Betriebsbetreuer am LAZBW Aulendorf
                                     Basis kleinkörniger Leguminosen.       steht Karsten Beckers während des Projekts
                                                                            den Projektbetrieben helfend und beratend
                                     Demonet KleeLuzPlus am LAZBW           zur Seite.
                                   In Baden-Württemberg sind zwölf Betriebe   Friedrich Grimmer, Fachkoordination und
                                   Partner im Demonstrationsnetzwerk und    bundesweit beratend tätig für die Themen
                                   werden vom einem Projektmitarbeiter des   Futterwirtschaft, Tier, Verwertung im Projekt
                                   Landwirtschaftlichen Zentrum Baden-Würt-  mit Sitz an der LfL Bayern, stellt im Artikel
                                   temberg (LAZBW) begleitet. Sieben Betrie-  eine Rationsoptimierung mit Luzerne auf ei-
          Bild 2: Luzerne in der Blüte;
          Foto: Karsten Beckers    ben wirtschaften konventionell und fünf   nem Milchviehbetrieb vor.



                                                                            Heimisches Eiweiß in der Fütterung –
                                                                            Beispielhaft vorgestellt am Netzwerkbetrieb
                                                                            Hof Aischland in Weikersheim
                                                                            In den trockeneren Gebieten von Baden-
                                                                            Württemberg, z.B. in Nordwürttemberg, zei-
                                                                            gen die Leguminosen, vor allem die Luzerne,
                                                                            ihr hohes Potential als ertragsstabiles Grund-
                                                                            futter.



                                                                              Erfolgreicher Anbau von Klee- und
                                                                              Luzernegräsern trotz Trockenheit

                                                                            Der Feldfutterbau mit Luzerne hat den Vor-
                                                                            teil, dass die Luzerne auch unter sehr trocke-
                                                                            nen Bedingungen durch ihr tiefes Wurzelwerk
                                                                            Wasser und Nährstoffe aus tieferen Boden-
                                                                            schichten aufnehmen kann. Dadurch kann
                                                                            noch Ertrag gebildet werden, auch wenn die
                                                                            Gräser mit ihrem sehr flachen Wurzelwerk
                                                                            aufgrund von Wassermangel ihr Wachstum
                                                                            bereits stark eingeschränkt haben.



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