Page 56 - Landinfo 5/2018 - Schwerpunkt Düngung
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                                      der Mittelwerte aller Labore mit dem   •   Bestimmungsgrenze
                                      Konfidenzfaktor.                        Die Bestimmungsgrenze ist die niedrigste
                                                                              Konzentration (quantitativ) eines Analyten,
                                     •   Relative Wiederhol- bzw. Vergleichsstan-  die sich mit vorgegebener Präzision quanti-
                                      dardabweichung (V, V )                  fizieren lässt. In guter Näherung kann die
                                                       r
                                                          R
                                      Die Wiederhol- bzw. Vergleichsstandard-  dreifache Nachweisgrenze herangezogen
                                      abweichungen (S , S ) werden in Relation   werden.
                                                     r
                                                       R
                                      zum Mittelwert gesetzt und in % angege-
                                      ben.                                  •   Ergebnisunsicherheit bzw. Analysenspiel-
                                                                              räume
                                     •   HorRat                               Die Ergebnisunsicherheit legt den Werte-
                                      Als statistisches Mittel wird oft der soge-  bereich  fest, in dem der  Bezugswert mit
                                      nannte HorRat herangezogen. Beim        einer vorgegebenen Wahrscheinlichkeit
                                      HorRat (Horwitz-Ratio) wird die in der   (z.B. 95%) liegt.
                                      Ringuntersuchung erreichte relative Ver-
                                      gleichsstandardabweichung (S ) ins Ver-  •   Zusatzinformationen
                                                                R
                                      hältnis mit der nach Horwitz berechneten   Idealerweise enthält eine Analysenvor-
                                      Zielstandardabweichung gesetzt. Hor-    schrift weitere Informationen wie bekannte
                                      Rat-Werte zwischen 0,5 und 2,0 gelten in   Störungen  der Methode,  Besonderheiten
                                      der Regel als gut akzeptable Werte (W.   oder Abweichungen.
                                      Horwitz, Pure & Applied Chemistry 67,
                                      331-343 (1995)).
                                                                              Fazit
                                   Weitere wichtige Kenndaten einer Methode
                                   sind:                                    Ein gut ausgearbeitetes Analyseverfahren er-
                                                                            füllt all diese Anforderungen und ermöglicht
                                   •   Richtigkeit                          so einer Untersuchungsstätte unter Einhal-
                                     Die Richtigkeit ist ein Maß für die Überein-  tung der Qualitätssicherung vertrauenswürdi-
                                     stimmung zwischen dem erhaltenen Mittel-  ge Ergebnisse zu liefern. Die Bereitstellung
                                     wert und dem anerkannten Referenzwert   wichtiger statistischer Kenndaten wie der Er-
                                     („wahrer Wert“).                       gebnisunsicherheit bedarf jedoch der konti-
                                                                            nuierlichen Auswertung von Ringuntersu-
                                   •   Präzision (siehe oben)               chungen. Lohn dieser Mühe sind fundierte
                                     Die Präzision ist ein Maß für die Überein-  Aussagen über Analysenspielräume, die den
                                     stimmung zwischen mehreren Messergeb-  Anwendern und den Auftraggebern der Ana-
                                     nissen unter vorgegebenen Bedingungen.  lysen den Gütebereich eines Ergebnisses ga-
                                                                            rantieren. 
                                   •   Genauigkeit
                                     Die Genauigkeit ist ein Maß für die Über-
                                     einstimmung zwischen einem Wert und
                                     dem anerkannten Referenzwert. Für eine
                                     hohe Genauigkeit müssen sowohl die Prä-
                                     zision als auch die Richtigkeit des Messwer-
                                     tes hoch sein.

                                   •   Nachweisgrenze
                                     Die Nachweisgrenze ist die niedrigste Kon-
                                     zentration (qualitativ) eines  Analyten, die
                                     sich gerade noch, nach festgelegten statisti-
                                     schen Kriterien, vom Blindwert (Unter-
                                     grundsignal) unterscheidet. Berechnet wird
          Dr. Ralf Käsmarker         die Nachweisgrenze meist durch Multipli-
          LTZ Augustenberg           kation des Mittelwertes von mehreren
          Tel. 0721/ 9468-172        Blindwertmessungen mit der dreifachen
          ralf.kaesmarker@ltz.       Standardabweichung der Blindwertmes-
          bwl.de                     sungen.




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