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Pflanzen- und Tierproduktion





                                                                                         Abb. 1: 4-reihiges Stallkon-
                                                                                         zept mit Melkhaus an der
                                                                                         Längsseite, gemeinsame
                                                                                         Haltung der laktierenden
                                                                                         Kühe und zwei (bis vier)
                                                                                         Fütterungsgruppen. Die
                                                                                         dicken Pfeile (TE) stehen für
                                                                                         Tiererkennung, d.h. Selekti-
                                                                                         onstore mit Tieridentifikation,
                                                                                         die einfachen, dünnen Pfeile
                                                                                         sind Einwegtore zur freien
                                                                                         Rückkehr der Kühe in den
                                                                                         gemeinsamen Liegebereich.
















       teil, dass die Abrufstationen, an denen den
       Kühen sehr unterschiedliche Mengen an
       Kraftfutter zugeteilt werden, Orte ständiger
       Konkurrenz sind und für Unruhe in der Her-
       de sorgen. Außerdem steigt für Kühe in der
       Hochlaktation das Acidoserisiko durch häufi-
       ge bzw.  große Kraftfutterportionen. Das sind
       die Gründe für die zunehmende Abkehr von
       diesem Verfahren hin zur Teil- oder auch to-
       talen Mischration, die im Melkroboter oder
       ggf. im Melkstand individuell mit Kraftfutter
       ergänzt werden kann.



       Konzept 2: intelligentes Fressgitter     Abb. 2: 2-reihiges Stallkonzept mit Melkhaus an der Stirnseite, gemeinsame Haltung
                                                der laktierenden Kühe und zwei Fütterungsgruppen. Die einfachen, dünnen Pfeile
       Eine weitere Lösung könnte ein intelligentes   sind Einwegtore zur freien Rückkehr in den gemeinsamen Liegebereich bzw. zeigen
       Fressgitter sein, bei dem jeder Fressplatz mit   die Selektionsrichtung nach dem Melken an.
       einer Tiererkennung ausgestattet ist. Den Tie-
       ren der jeweiligen Fütterungs- bzw. Leis-
       tungsgruppe wird so Zugang zum entspre-
       chenden Futter ermöglicht. Diese Technik
       findet sich in Versuchseinrichtungen mit
       Fress-Wiegetrögen wieder, um tierindividuell
       und automatisch die Futteraufnahme für un-
       terschiedlich gefütterte Gruppen zu erfassen.
       Eine praxisgerechte und für Landwirtinnen
       und Landwirte bezahlbare Lösung ist derzeit
       noch nicht verfügbar.



       Konzept 3: separate Futtertischbereiche
                                                Abb. 3: 4-reihiges Stallkonzept mit zwei Melkrobotern (AMS), gemeinsame Haltung
                                                der laktierenden Kühe und zwei (bis vier) Fütterungsgruppen. Die einfachen,
       Der dritte Ansatz nutzt separate Futtertisch-  dünnen Pfeile sind Einwegtore zur freien Rückkehr in den gemeinsamen Liegebe-
       bereiche, deren Zugang für die jeweiligen   reich bzw. zeigen die Selektionsrichtung nach dem Melken an.


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