Page 9 - Landinfo Biodiversität
P. 9

Schwerpunktthema





         Mehr Bio in der Außer-Haus-                                      Bild 3: Widderchen
         Verpflegung                                                      Bild: Hans-Peter Ulrich
       Die Abteilung Verbraucherschutz
       führt das Projekt „Außer-Haus-Ver-
       pflegung“ durch. Mit Unterstützung
       des Sonderprogramms finden ab
       2018 Modellprojekte in der Gemein-
       schaftsverpflegung in Schulen, Reha-
       Einrichtungen,  Landeskantinen,
       Hochschulmensen, Kliniken und Hei-
       men statt. Alle Modellprojekte unterlie-
       gen einer Biozertifizierung. Im Rahmen der
       Modellprojekte erhalten die Teilnehmenden
       Unterstützung und Beratung durch ein individu-
       elles Coaching sowie die Möglichkeit zum Erfah-  Naturschutzgerechtes
       rungsaustausch und Netzwerken bei Auftakt- und   Waldmanagement
       Netzwerksitzungen.                       Das Handlungsfeld „Biodiversi-
                                                tätsmanagement von Wäldern“
                                                erarbeitet ein digitales Waldnatur-
         Projekte der Abteilung                 schutzinformationssystem für alle
         Waldwirtschaft                         Waldarten. Weiterhin werden mittels
                                                Vertragsnaturschutzmaßnahmen Anreize
       Die Abteilung Waldwirtschaft fördert im Rahmen   für den Privat- und Kommunalwald geschaffen.
       des Sonderprogramms neun Projekte und zwei   Zusätzlich wird die Bedeutung temporärer Wald-  Bild 4: Wildkatze; Verantwortungs-
                                                                                         art für Ba-Wü.
       Monitoringvorhaben. Die ergriffenen Maßnah-  stilllegungsflächen für die Bedeutung der Biodi-  Bild: E. Marek
       men sind in vier Handlungsfelder eingeteilt.  versität untersucht.



       Biodiversität in Schutzgebieten          Monitoring von Waldlebensräumen
       Im Handlungsfeld “Naturparke und Natura 2000   Das „Biodiversitätsmonitoring von Wäldern“ er-
       im Wald“ konnte das Projekt „Blühende Natur-  mittelt biodiversitätsrelevante Strukturen mittels
       parke“ bislang 35 Kommunen in 5 Naturparken   Fernerkundungsdaten. Zusammenhänge zwi-
       zur Anlage von 292 Blühflächen auf rund 15 Hek-  schen biologischer Vielfalt, Bodeneigenschaften
       tar gewinnen. Darüber hinaus werden Maßnah-  und Bewirtschaftung wird eine beispielhafte Er-
       men zur Natura 2000- Umsetzung in Bewirtschaf-  fassung der Waldbodenfauna herausstellen, um so
       tungsplänen für den Privat- und Kommunalwald   relevante Indikatoren und Schutzmaßnahmen zu
       sowie ein entsprechendes Erhaltungsmanagement   erarbeiten.
       mit allen Waldbesitzarten entwickelt.
                                                So wichtig die verstärkten Anstrengungen inner-
                                                halb der Landesverwaltung auch sind, sie alleine
       Lebensräume verbessern                   reichen nicht aus, um den Rückgang der Arten
       Projekte des Handlungsfeldes „Wildtiermanage-  aufzuhalten. Es braucht auch das kommunale und
       ment“ beschäftigen sich mit der Verbesserung   private Engagement, um diese gesamtgesell-
       von Lebensräumen für das Niederwild wie Reb-  schaftliche Aufgabe zu meistern. In 2019 haben
       huhn und Hase und ebenso mit Beratungsmög-  wir deshalb einen Landeswettbewerb für den Er-
       lichkeiten für landwirtschaftliche Betriebe im Of-  halt der biologischen Vielfalt unserer Heimat auf-
       fenlandbereich. Dem Rückgang des Auerwildes   gesetzt. Der Startschuss für die Teilnahme wird
       im Schwarzwald soll durch entsprechende Auf-  am 01.Juli 2019 erfolgen. Mit dem Landeswettbe-
       lichtungsmaßnahmen, Schutzkonzepte sowie Be-  werb „Baden-Württemberg blüht“ will das MLR
       ratungs- und Öffentlichkeitsarbeit entgegengetre-  Kooperationen sowie Konzepte und Maßnahmen
       ten werden. Der Verbreitung der Wildkatze gilt als   auszeichnen, die sich vorbildlich für den Erhalt
       Verantwortungsart für Baden-Württemberg be-  der biologischen Vielfalt in Ihrer Heimat engagie-  Christina Haessler
       sondere Aufmerksamkeit. Hier werden flächen-  ren.                               MLR
       konkrete Erhaltungsmaßnahmen und Vernetzun-  Weiterführende Informationen erhalten Sie unter:   Tel.: 0711 / 126-1026
       gen von Lebensräumen in die Praxis umgesetzt.  https://mlr.baden-wuerttemberg.de/de/unsere-themen/  christina.haessler@mlr.
                                                biodiversitaet-und-landnutzung/          bwl.de



       Landinfo 3 | 2019                                                                                      9
   4   5   6   7   8   9   10   11   12   13   14