Page 10 - Landinfo Biodiversität
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Schwerpunktthema





          Sabine Braun


          Projekt Gesamtbetriebliche Biodiversitätsberatung –

          Kommunikation und Bildung



          Das Projekt „Gesamtbetriebliche Biodiversitätsberatung (GBB) – Kommunikation und Bildung“ ist Teil
          des Sonderprogramms zur Stärkung der biologischen Vielfalt des Landes Baden-Württemberg (siehe
          hierzu auch S. 3 ff). Das Programm hat das Ziel, die biologische Vielfalt der baden-württembergischen
          Kulturlandschaft zu stärken und dabei auch die Landnutzer*innen in ihren Anstrengungen zugunsten
          der Biodiversität zu  unterstützen.  Mit  dem Anliegen,  Impulse für  mehr Biodiversität  vor allem im
          Bildungsbereich  zu  setzen  und  die  Biodiversitätsberatung  im  Land  Baden-Württemberg  weiter  zu
          etablieren, trägt das GBB-Projekt auch zur Umsetzung der Naturschutzstrategie des Landes bei.


                                     Ausgangssituation/Projektkontext       nen, wo sie durch einen eigenen Beitrag zu einer
                                                                            Verbesserung der Artenvielfalt und damit auch zu
                                      eit 2015 stellt das Land Baden-Württemberg   einer intakten Umwelt beitragen können.
                                   Sunter der Gesamtkonzeption ‚Beratung.Zu-
                                   kunft.Land‘ (B.Z.L.) eine Vielzahl von Beratungs-
                                   modulen zur Verfügung. Die gesamtbetriebliche   Impulse setzen für aktives Handeln
                                   Biodiversitätsberatung (GBB) wird in zwei Bera-
                                   tungsmodulen angeboten, einem Einstiegsmodul   Den Landwirten*innen kommt bei der Stärkung
                                   „Gesamtbetriebliche Biodiversitätsberatung“ und   der biologischen Vielfalt eine Schlüssel- und Lö-
                                   einem Spezialmodul „Maßnahmen zur Biodiversi-  sungsfunktion zu. Sie sollen für diese Funktionen
                                   tät“. Bei beiden Modulen werden 100 Prozent der   gewonnen und ausdrücklich nicht als Verursacher
                                   förderfähigen Kosten, maximal bis 1.100 Euro   „an den Pranger gestellt“ werden. Mit dem Kom-
                                   übernommen. In Zukunft soll dieses Angebot,   munikations- und Bildungsprojekt soll ihre Ak-
                                   welches landwirtschaftlichen  Betrieben aufzeigt,   zeptanz für Biodiversitätsmaßnahmen weiter ge-
                                   wie sie mit oft kleinen, an ihren Betrieb angepass-  fördert werden. Die landwirtschaftliche Aus-,
                                   ten Veränderungen einen Beitrag gegen das Ar-  Fort- und Weiterbildung bietet erfolgsverspre-
                                   tensterben leisten können, noch stärker in den   chende Ansatzpunkte bei der Sensibilisierung und
                                   Focus gerückt werden. Die öffentliche Diskussion   Bewusstseinsbildung in der Landwirtschaft, wes-
                                   und Medienberichterstattung zum Themenkom-  halb vor allem hier das Thema verstärkt platziert
                                   plex Biodiversität und Fragen des Tierwohls, Was-  wird.
                                   serschutzes, usw. drängen viele Landwirte*innen
                                   in eine Rechtfertigungs- und Abwehrhaltung. Mit   Für den Fachschulunterricht werden Lerninhalte
                                   Hilfe der GBB können sie sich aktiv mit dem The-  einschließlich eines didaktischen Konzeptes erar-
                                   ma auseinandersetzen sowie in die gesellschaftli-  beitet sowie Materialien unter der Berücksichti-
                                   chen Diskussionen einbringen und dabei erken-  gung „digitaler Lernwege“ entwickelt. Mit der

          Bild 1 und 2: Aufnahmen
          derselben landwirtschaftlichen
          Fläche aus der Luft; links
          Normalaufnahme, rechts mit
          Wärmebildkamera; Fotos: Michael
          Ziesel, LWA Biberach














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