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Gartenbau und Sonderkulturen
wird. Auf beiden Seiten schließt sich daran
die sogenannte „Randzone“, mit einer Breite
von jeweils 50 cm und einer Luftgeschwindig- Infokasten Kulturhinweise Basilikum
keit von 4 m/s, an (Abb. 1). Aussaat und Aufstellung: Direktsaat in 12er Töpfe; 30 Korn/Topf; 25 Töpfe/m2
In Absprache mit dem Lieferanten der Luft- Klima: Anzucht für 8 Tage - Heiztemperatur 22/20 °C; Lüftung 24/24 °C; Schattie-
reizmodule sollte eine betriebsspezifische rung 1 klx; Kulturphase - Heiztemperatur 18/18 °C; Lüftung 20/20 °C; keine Schat-
tierung
Konfiguration der Luftreizmodule vorge-
nommen werden, die den örtlichen Gegeben- Düngung: Viscotec Blue (9-0-5); Nährlösungskonzentration: 0,19 %; auf Basis
heiten und betrieblichen Anforderungen ge- eines N-Bedarfs von 440 mg N pro Topf
recht wird. Dabei sind auch leistungsstärkere
Module, die eine größere Breite abdecken Pflanzenschutz durch Nützlingseinsatz: Steinernema feltiae, Schlupfwespenmix
können, denkbar. BasilProtect, Diglyphus isaea, Hypoaspis miles/aculeifer; Monitoring: Gelb- und
Blautafeln
Luftreizbasierte Wuchsregulierung
bei Topfbasilikum
Dieser Luftreizversuch wurde mit der Kul-
turart Ocimum basilicum ‚Edwina‘ (Enza Za-
den) im Sommer 2021 durchgeführt und er-
folgte nach den Vorgaben und Richtlinien der
EG-Öko-Verordnungen. Die Luftreizbe-
handlung begann am 20.08.2021, eine Woche
nach der Aussaat und direkt nach der Ent-
wicklung des ersten Laubblattes, und erfolgte
täglich bis zum Kulturende am 08.09.2021.
Die Parameter der Luftreizbehandlung und
die wichtigsten Kulturhinweise können den
nebenstehenden Infokästen entnommen
werden. (Infokasten Basilikum)
Aufgrund der Luftreizbehandlung wuchsen
die Pflanzen in der „Kernzone“ kompakter,
dies konnte am Zuwachs der durchschnittli-
chen Pflanzenhöhe beobachtet werden. Zum
Versuchsende waren die Messwerte der
„Kernzone“ im Mittel um 19 % kleiner. In Abb. 2: Basilikum - Zuwachs der durchschnittlichen Wuchshöhe im Versuchsverlauf;
Quelle: LVG Heidelberg 2022
der „Randzone“ konnte hingegen nur eine
geringe Wuchshemmung von 5 % im Ver-
gleich zur Kontrolle festgestellt werden (Abb.
2). Der Bestand in der Kontrollvariante wirk-
te ungleichmäßiger, diese Beobachtung wur-
de auch durch die Messergebnisse bestätigt.
Sowohl die Pflanzen der „Kernzone“ als auch
der „Randzone“ zeigten einen stabileren
Pflanzenaufbau (Bild 2).
Luftreizbasierte Wuchsregulierung
bei Calibrachoa
Bei Calibrachoa ‚MiniFamous Neo Flaming‘
(Selecta Klemm GmbH & Co. KG) begann
die Luftreizbehandlung am 24.03.2022, zwei Bild 2: O. basilicum ‚Edwina‘, Topf auf der Seite liegend, links Kontrolle (A), mittig
Wochen nach dem Topfen, und wurde täglich „Randzone“ (B), rechts „Kernzone“ (C), bei Erreichung der Marktreife am 08.09.2021
bis zur Erreichung der Marktreife am Foto: LVG Heidelberg 2022
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