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Umsetzungsintrumente, Fördermöglichkeiten
7.2 Flurneuordnung Zudem soll eine vorhandene Schaftränke so modernisiert
werden, dass das Wasservolumen für die Schafe deutlich
Wie in den Kapiteln 6.2 und 6.3 bereits erwähnt, kann bei vergrößert wird.
der Umsetzung von Maßnahmen aus den Schäferrevierkon-
zepten unter bestimmten Voraussetzungen die Flurneuord- Die für die Triebwege erforderlichen Flächen werden als
nung unterstützen.
Ausgleichsflächen über den Landabzug von allen Grund-
stückseigentümern im Flurneuordnungsverfahren kosten-
In einer Flurneuordnung lassen sich Triebwegsituationen los zur Verfügung gestellt.
verbessern, Pferchflächen in der Nähe zu Schutzgebieten
ausweisen oder optimale Standorte für Stallneubauten fin- Zusätzlich ist geplant, im Rahmen der Neuzuteilung geeig-
den. nete Pferchflächen festzulegen und bereit zu stellen (aus
Eigentumsflächen der Gemeinde oder des Landes).
Der Flurneuordnung als Instrument der Bodenordnung ste-
hen dafür verschiedene Verfahrensarten nach dem Flurbe- Die neu ausgewiesenen Flächen gehen nach der Flurneu-
reinigungsgesetz (FlurbG) zur Verfügung. Grundsätzlich ordnung i.d.R. in das Eigentum der Gemeinde (bzw. des
spielt die Verfahrensart aber nicht die entscheidende Rolle. Landes) über. Somit ist der Erhalt der Maßnahmen auf
Wichtiger ist, dass die Untere Flurbereinigungsbehörde Dauer gesichert.
beim Landratsamt (UFB) bei einem bereits laufenden Flur-
neuordnungsverfahren möglichst frühzeitig in die Aufstel- Dies funktioniert nur, wenn alle Beteiligten an der Flurneu-
lung eines Schäferrevierkonzeptes eingebunden wird, um ordnung (Gemeinde, Vorstand der Teilnehmergemein-
beabsichtigte Maßnahmen im sogenannten Wege- und Ge- schaft, Träger öffentlicher Belange (TÖBs), Bauernverband,
wässerplan mit landschaftspflegerischem Begleitplan bereits Grundstückseigentümer und -eigentümerinnen) die Not-
bei dessen Aufstellung berücksichtigen zu können. wendigkeit erkannt und die Umsetzung unterstützt haben.
Wichtig ist daher eine frühzeitige Abstimmung und Aufklä-
Die Flächenbereitstellung für eine Pferchfläche, eine Tränke rung.
oder einen geeigneten Stallstandort kann, bei Vorliegen aller
Voraussetzungen, sehr schnell mittels eines freiwilligen b) Flurneuordnung Aalen-Beuren: Bereitstellung einer
Landtauschverfahrens realisiert werden (siehe Kurzporträt). Pferchfläche
Praxisbeispiele aus dem Ostalbkreis Im Verfahrensgebiet Aalen-Beuren befindet sich das Natur-
schutzgebiet Dellenhäule. Um die dortigen Heideflächen
Im Ostalbkreis wurden im Rahmen mehrerer Flurneuord- zukünftig weiterhin mittels Schafbeweidung pflegen zu kön-
nungsverfahren bereits positive Erfahrungen mit der Bereit- nen, wurde bei der Aufstellung des Wege- und Gewässer-
stellung von Pferchflächen sowie der Ausweisung von plans mit landschaftspflegerischen Begleitplan (Plan nach
Schaftriebwegen gemacht. Anhand von zwei Beispielen sol- §41) eine geeignete Pferchfläche gesucht.
len diese hier kurz vorgestellt werden:
Fündig wurde man hier bei einer unmittelbar an das Natur-
a) Flurneuordnung Kirchheim am Ries: Ausweisung schutzgebiet angrenzenden Grünlandfläche (ca. 50ar). Die-
von Schaftriebwegen, Bereitstellung von Pferchflä- se befindet sich bislang noch in Privateigentum. Sie wird im
chen, Modernisierung einer Schaftränke Rahmen der Flurneuordnung dem Land Baden-Württem-
berg (Liegenschaftsverwaltung) zugeteilt. Der bisherige Ei-
Im Rahmen der Aufstellung des Wege- und Gewässerplans gentümer bekommt an anderer Stelle ein entsprechendes
wurde durch die UFB in enger Abstimmung mit dem orts- Grundstück. Die Pferchfläche wird auch hier als Ausgleichs-
ansässigen Schäfereibetrieb für die Erhaltung und Pflege maßnahme über den allgemeinen Landabzug bereitgestellt.
der zahlreichen großen Heideflächen ein Schaftriebkonzept Alle Beteiligten haben der Maßnahme zugestimmt.
erstellt.
Kurzporträt: Der freiwillige Landtausch
Die Konzeption wurde so aufgestellt, dass die innerhalb des
Flurneuordnungsverfahrens liegenden Heideflächen mitei- Beim freiwilligen Landtausch handelt es sich um eine beson-
nander verbunden werden. Gleichzeitig werden die erfor- dere Verfahrensart nach dem Flurbereinigungsgesetz.
derlichen Verbindungen nach Außen geschaffen. Zweck ist es, ländliche Grundstücke zur Verbesserung der
Agrarstruktur oder aus Gründen des Naturschutzes und der
Grundsätzlich ist hier die Breite der Triebwege auf 5 m Landschaftspflege schnell und einfach neu zu ordnen bzw.
angesetzt. Sie verlaufen häufig parallel zu Wegen und Ge- zu tauschen. Das Verfahren sowie die erforderliche Berich-
wässerrandstreifen. Dadurch ist die tatsächlich nutzbare tigung der öffentlichen Bücher (Grundbuch, Kataster etc.)
Treibfläche oft deutlich breiter.
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