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Aktuelles





       Öko-Aktionswochen Baden-Würt-            gerstenbestände früh und zügig gedroschen
       temberg                                  werden konnten, verhinderte der ab Juli im-
                                                mer wiederkehrende Regen eine zeitnahe
       Das Land Baden-Württemberg und die MBW   Ernte der restlichen Feldfrüchte. Seitdem
       Marketinggesellschaft mbH, sowie die Ar-  zieht sich die Ernte eher schleppend und es
       beitsgemeinschaft Ökologischer Landbau   ist mit weiteren Ertrags- sowie Qualitätsein-
       Baden-Württemberg (AÖL) organisieren     bußen zu rechnen. Insgesamt erwartet das
       vom 18. September bis 31. Oktober 2023 die   Statistische Landesamt zum jetzigen Stand
       Öko-Aktionswochen in Baden-Württemberg,   eine Getreideernte (ohne Körnermais) von
       die 2023 unter dem Motto „Baden-Württem-  2,77 Millionen Tonnen (Mill. t). Die Ernte des
       berg is(s)t Bio“ stattfinden. Bei den Öko-Ak-  Vorjahres würde damit um 4 % und das Mit-
       tionswochen melden Erzeugerbetriebe, aber   tel der letzten sechs Jahre um 3 % unterschrit-
       auch Akteurinnen und Akteure aus Verarbei-  ten.
       tung, Handel und Gastronomie einschließlich
       der Gemeinschaftsverpflegung (GV) landes-  Bei Wintergerste wurde ein Ertrag von 6,9
       weit Veranstaltungen rund um das Thema   Tonnen je Hektar (t/ha) ermittelt. Das liegt
       Ökolandbau an, die unter dem Dach der    leicht unter dem Mittel der vergangen sechs
       Öko-Aktionswochen beworben werden. In-   Jahre (2017-2022: 7,0 t/ha) und etwas deutli-
       formationen sowie Veranstaltungstermine   cher unter dem guten Vorjahreswert von
       sind unter www.öko-aktionswochen-bw.de zu fin-  7,3 t/ha. Die Erntemenge 2023 beläuft sich
       den. Über die MBW findet eine Vernetzung   somit auf rund 576 000 t (2022: 600 000 t).
       mit den Landesprogrammen wie der Gläser-
       nen Produktion und Bewerbung des         Beim Winterraps befindet sich der Ertrag
       BIOZBW statt.                            momentan auf einem Niveau von 4,0 t/ha.
                                                Damit liegt er knapp unter dem hohen Vor-
       Vom 23. - 29. September 2023 findet als Teil   jahreswert (4,2 t/ha), aber leicht über dem
       der Öko-Aktionswochen eine Woche mit dem   Sechsjahresmittel (3,9 t/ha). In Verbindung
       Schwerpunkt „Baden-Württemberg is(s)t Bio   mit einer deutlich ausgeweiteten Anbaufläche
       in der Gemeinschaftsverpflegung“ statt, um   (+11 %) beläuft sich die Erntemenge somit
       regionale Bio-Lebensmittel in der Gemein-  auf 210 000 t, das sind 7 % mehr als letztes
       schaftsverpflegung sichtbar zu machen und   Jahr (200 000 t).
       Tischgäste zu informieren. In diesem Zeit-
       raum bieten teilnehmende Einrichtungen der   Bei den späteren Getreidekulturen liegen bis-
       Gemeinschaftsverpflegung vermehrt regiona-  lang wetterbedingt nur wenige Ergebnisse
       le Bio-Lebensmittel an, der Fokus liegt auf der   vor. Daher schlägt sich in den bisher ausge-
       Verwendung von Produkten mit dem BIO-    werteten Proben die Regenperiode der letzten
       Zeichen Baden-Württemberg. Das Land stellt   Wochen noch nicht nieder, (größere) Korrek-
       den Einrichtungen Rezeptvorschläge für die   turen bei den Ertrags- und Qualitätswerten
       Themenwoche zur Verfügung und begleitet   können bis zum Abschluss der Erhebung
       durch Öffentlichkeitsarbeit und Fachveran-  nicht ausgeschlossen werden.
       staltungen. Bei Bedarf erhalten sie Unterstüt-
       zung bei der Suche nach regionalen Lieferan-  Bei der wichtigsten Feldfrucht, Winterwei-
       ten und bei Fragen zur Biozertifizierung.   zen, zeigt sich bislang ein Ertrag von 7,4 t/ha,
                                                das sind nur 2 % weniger als letztes Jahr sowie
                                                im sechsjährigen Mittel. Auch die sich daraus
       Getreide- und Rapsernte in Baden-        berechnete Erntemenge von 1,56 Mill. t be-
       Württemberg                              wegt sich in einem ähnlichen Rahmen wie
                                                2022 und im Sechsjahresmittel. Auch Tritica-
       Nach den ersten vorläufigen Ergebnissen der   le schneidet bisher mit 7,1 t/ha ähnlich wie
       Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung   letztes Jahr (7,2 t/ha) sowie im Sechsjahres-
       zeichnet sich ein gemischtes Bild der Getrei-  mittel (6,9 t/ha) ab. Aufgrund der gesunke-
       deernte 2023 in Baden-Württemberg ab. Im   nen Anbaufläche (−13 %) reduziert sich so-
       Frühjahr behinderten die nassen Bedingun-  mit auch die Erntemenge (136 000 t, −14 %).
       gen Bodenbearbeitung und Aussaat, dagegen
       trockneten die Böden ab Juni so weit aus, dass   Pressemitteilung 205/2023 Stat. Landesamt
       auf vielen Standorten die Ertragsentwicklung   Baden-Württemberg, Stuttgart 25. August
       beeinträchtigt wurde. Während die Winter-  2023 



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