Page 17 - Landinfo Heft 4/2018 Schwerpunkt Gemüse
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Schwerpunktthema
knapp dreizehn Prozent. Und zwar in absolu- baubetriebe immer noch eine gute Kapital-
ter Höhe genauso wie auf die Fläche bezo- verzinsung (Reinertrag: 6,8 Prozent vom Be-
gen. Die gute Gewinnsituation der beiden triebsertrag).
Vorjahre konnte nicht gehalten werden. Eine
Familienarbeitskraft entlohnte die eigene Ar- Die erfolgsbezogene Spanne zwischen den
beit nur noch mit etwas mehr als 22 € pro Friedhofsgartenbau-Betrieben war bisher
Stunde, nach deutlich über 30 € in den Jahren nicht so ausgeprägt wie in anderen Sparten.
zuvor. Die 2017er Zahlen machen deutlich, dass sich
dies inzwischen verändert hat. Etwas weniger
Nach einem Reinertrag von sieben bzw. acht als ein Viertel der ausgewerteten Betriebe er-
Prozent in den Vorjahren erreichten die Be- reichte keine Kapitalverzinsung. Orientierung
triebe mit 2,2 Prozent nur noch knapp eine darüber, was möglich ist, geben die Zahlen
positive Kapitalverzinsung. Allerdings weisen des ersten Drittels: ein betrieblicher Umsatz
die Zahlen der neunzehn insgesamt ausge- von über 95 TEUR pro Arbeitskraft und eine
werteten Betriebe eine große Spanne auf. Netto-Arbeitsproduktivität in Höhe von über
55 TEUR. Mit einer derart hohen Arbeitspro-
Die Orientierungswerte des ersten Drittels duktivität schaffen es diese Betriebe trotz ei-
zeigen, dass auch in 2017 sehr gute Wirt- nes relativ hohen Lohnniveaus (Lohnauf-
schaftsergebnisse möglich waren: Der be- wand pro AK: 38,5 TEUR) rentabel zu wirt-
triebliche Umsatz pro Arbeitskraft beträgt bei schaften.
diesen Betrieben knapp 90 TEUR. Die Net-
to-Arbeitsproduktivität lag bei ihnen bei über
37 TEUR. Es ergibt sich eine Entlohnung für Hinweis
Familien-Arbeitskräfte von über 30 € pro
Stunde. Nähere Informationen zu den Orientierungs-
daten können Sie unter www.lvg-heidelberg.
de nachlesen.
Friedhofsgartenbau
Die Zahlen der achtzehn über mehrere Jahre
ausgewerteten, identischen Friedhofsgarten-
baubetriebe weisen im Vergleich zum Jahr
2016 fast über alle Positionen Minusvorzei-
chen auf. Die Umsätze gaben mit 2,4 Prozent
ebenso nach wie die Aufwendungen (-2,8
Prozent). Der Gewinn sank um etwas unter
zwei Prozent auf eine stündliche Entlohnung
einer Familienarbeitskraft von knapp 27 €.
Die Betriebe wendeten pro Arbeitskraft einen
um mehr als sieben Prozent höheren Lohn-
aufwand auf. Noch auffälliger ist der starke
Anstieg der auf die Arbeitskräfte umgelegten
Aufwendungen für Abschreibungen, Repara-
turen und Fahrzeuge (plus vierzehn Prozent).
Auch für Handelsware (plus 5,8 Prozent) und
Dienstleistungsmaterialen (plus 3,1 Prozent)
wurde deutlich mehr aufgewendet.
Umso wichtiger, dass die Brutto- und Netto-
Arbeitsproduktivität um knapp fünf Prozent
bzw. drei Prozent gesteigert werden konnte.
So ist erklärlich, dass sich die Gewinnsituati- Hintze, Christoph
on trotz der gegenüber dem Vorjahr zum Teil LVG Heidelberg
deutlich gestiegenen Aufwandspositionen Tel. 06221/ 7484-11
nur leicht verschlechterte. Im Durchschnitt Christoph.Hintze@lvg.
aller Betriebe erreichen die Friedhofsgarten- bwl.de
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