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Gartenbau und Sonderkulturen























       Bild 4: Salatanbauvariante Überkopfbereg-  Bild 5: Salatanbauvariante Tropfberegung mit offenem   Bild 6: Salatanbauvariante Tropfberegung mit
       nung; Foto: LVG                  Boden; Foto: LVG                       Mulchfolie; Foto: LVG

       drei Anbausysteme nahe beieinander. Inner-  neten Sorten. Der Arbeitszeitbedarf kann bei
       halb  der  Anbausysteme  Tropf  offen  und   Einsatz von Mulchfolie bis zu 52 % vermin-
       Tropf Mulch sind beide Systeme jeweils bei   dert werden, so dass auch mit geringer Ver-
       zwei Wirkungskategorien im Vorteil. Beim   fügbarkeit von Arbeitskräften diese Kultur
       Treibhauspotential und kumulierten Energie-  durchzuführen ist.
       aufwand hat Tropf offen jedoch vergleichs-
       weise große Vorteile gegenüber Tropf Mulch,   Ökobilanziell erzielt das Anbausystem Tropf
       was im Wesentlichen auf den Verzicht auch   offen in den berechneten Wirkungskategori-
       Mulchfolie zurückzuführen ist. Hingegen   en die geringsten Umweltwirkungen, aller-
       sind die Vorteile von Tropf Mulch gegenüber   dings dicht gefolgt vom Anbausystem Tropf
       Tropf offen bei der terrestrischen und aqua-  Mulch. Das innovative Verfahren mit Tropf-
       tischen Eutrophierung gering.            bewässerung und Mehrfachschnitt erwies
                                                sich also auch ökologisch als vorteilhaft. Ent-
                                                scheidend für die verbesserte Ökobilanz sind
         Fazit                                  die höheren Erträge.
       Der ökologische Anbau von Conveniencesa-  Die Ergebnisse basieren bisher auf Erhebun-
       laten ist mit den Anbauverfahren Tropfbe-  gen in einem einzelnen Betrieb. Die Überprü-
       wässerung und maschineller Mehrfachschnitt   fung der Übertragbarkeit auf andere Betriebe
       pflanzenbaulich und ökonomisch erfolgreich   bei unterschiedlichem Klima und Boden ist
       möglich. Wichtig ist die Auswahl von geeig-  noch nicht erfolgt. 








               Das  Projekt  wird  gefördert  im  Rahmen  der  Europäischen  Innovationspartnerschaft
               „Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit“ (EIP-AGRI). Die Fördermaßnah-
               me ist eine Maßnahme des Maßnahmen- und Entwicklungsplan Ländlicher Raum Ba-
               den-Württemberg 2014-2022 (MEPL III). Das Projekt wird durch das Land Baden-Würt-
               temberg  und  über  den  Europäischen  Landwirtschaftsfonds  für  die  Entwicklung  des
               Ländlichen Raums (ELER) finanziert.





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                                                                                         LVG Heidelberg
                                                                                         Tel.: 06221 / 7484 - 12
                                                                                         heike.sauer@lvg.bwl.de




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