Page 33 - Landinfo 5/2018 - Schwerpunkt Düngung
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Pflanzen- und Tierproduktion
Mutterrasseneber verschiedener Genealogien trieben, Optimierung des Tiertransportes
der Deutschen Landrasse und des Deutschen und des Wartemanagements.
Edelschweins unter Stationsbedingungen ge-
prüft, unter Einbeziehung der Geruchspara- 3. Ausschluss qualitativer Nachteile von Eber-
meter. Parallel werden bei Geschwistertieren fleisch durch neue Technologien, Definie-
in den Zuchtbetrieben verschiedene Blutpa- rung von Anforderungen an Schlachtkör-
rameter ermittelt. Ziel des Projektes ist die per aus der Jungebermast, standardisierte
Entwicklung einer genomischen Zuchtwert- Geruchsdetektion auf dem Schlachtbetrieb,
schätzung Ebergeruch bei den Mutterrassen Fleischtechnologische Maßnahmen, Ver-
sowie die Ermittlung von Korrelationen des besserung der Fettqualität.
Ebergeruchs zu verschiedenen Leistungs-
und Fruchtbarkeitsparametern. 4. Öffentlichkeitsarbeit
Europäische Innovationspartnerschaft Innovatives Potential des Projektes
(EIP) zur Ebermast Die Ebermast stellt eine zulässige Alternative
zur betäubungslosen Kastration dar. Bisher
„Verzicht auf die Kastration beim Schwein war es noch nicht umfassend möglich, die
- Einführung und Etablierung der Ebermast Vorbehalte gegenüber diesem Verfahren aus-
in die Wertschöpfungskette Schwein“ zuräumen. Das Projekt bringt Aspekte der
Zucht, die Etablierung der Ebermast auf den
Mastbetrieben, notwendige Anpassungen in
Projektziel der Schlacht- und Fleischbranche sowie die
Das Projekt hat zum Ziel, dass die rechtlichen Kommunikation gegenüber der Verbraucher-
Vorgaben des Tierschutzgesetzes zum Verbot schaft zusammen. Gemeinsam werden abge-
der Ferkelkastration nach bisheriger Praxis stimmte Lösungen erarbeitet.
durch die Etablierung der Jungebermast in
die Wertschöpfungskette Schweinefleisch
nachhaltig erfüllt werden können, unter Be- Zucht-Projekt zum Themenkreis
rücksichtigung der Marktanforderungen des Kupierverzicht
Lebensmitteleinzelhandels an Fleischproduk-
te aus der Jungebermast.
Verbundprojekt Pigs With Tails
Akteure „Schaffung einer Datenbasis und Entwick-
Im Projekt arbeiten 23 Akteure zusammen. lung züchterischer Strategien zur Reduzie-
Mit dem Schweinezuchtverband Baden- rung des Schwanzbeißens in der Schweine-
Württemberg, aktiven Zuchtbetrieben, der zucht“
LSZ Boxberg und Betrieben des Viehhandels,
des Schlachtgewerbes, der Fleischverarbei- Schwanzbeißen stellt in der Schweinehaltung
tung sowie des Lebensmitteleinzelhandels ist eine große Gefährdung des Tierwohls und
die ganze Wertschöpfungskette Schwein ein- der Tiergesundheit dar. Nach wie vor sind die
bezogen. Im Rahmen der Umsetzung des Gründe, warum es zu Schwanzbeißen kommt,
Projektes sind folgende Arbeitsschritte vor- ungeklärt. Wahrscheinlich ist, dass eine Ver-
gesehen: haltensstörung beim Täter bzw. die Entwick-
lung von Schwanzspitzennekrosen beim Op-
1. Neue züchterische Maßnahmen, um den fer wesentlich zu Schwanzbeißen beitragen.
Ebergeruch im Fleisch zu reduzieren: Schwanzbeißen kann auch nicht durch Maß-
Zuchtprogramm gegen Ebergeruch über nahmen wie das Schwanzkupieren gänzlich
alle Rassen, Leistungsprüfung Merkmal verhindert werden. Während in zahlreichen
Ebergeruch inklusive Human-Nose-Score, Forschungsprojekten die Haltung und Fütte-
erweiterte Zuchtwertschätzung Eberge- rung mit Blick auf das Schwanzbeißen unter-
ruch. sucht wurden, gehen die Partner im Projekt
PigsWithTails, gefördert durch das Bundes-
2. Etablierung von neuen tiergerechten Hal- programm Ökologischer Landbau und ande-
tungsverfahren, Beratung von Erzeugerbe- re Formen nachhaltiger Landwirtschaft
(BÖLN), nun dem Einfluss der Genetik nach.
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