Page 12 - Landinfo 5/2018 - Schwerpunkt Düngung
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Schwerpunktthema
Streifenförmige Gülleausbringung
mit Schleppschlauch
Foto: Jörg Messner
bei der Düngungsmaßnahme reduziert. Da- > 2,5 GV/ha und alle viehhaltenden Betriebe
gegen steigen die Anschaffungs- und Auf- mit einem N-Anfall aus eigener Viehhaltung
bringungskosten deutlich, so dass diese Tech- von über 750 kg N pro Jahr, die zusätzlich
nik wohl in der Regel bei kleineren Betrieben mehr als 750 kg Gesamt-N als Wirtschafts-
nur überbetrieblich eingesetzt werden kann. dünger von anderen Betrieben aufnehmen,
sowie Betriebe, die eine Biogasanlage betrei-
Als Abschluss eines Düngejahres muss wie ben und mit einem wie oben beschriebenen
bisher auch ein Nährstoffvergleich für die Betrieb in einem funktionalen Zusammen-
Nährstoffe „Stickstoff“ und „Phosphor“ er- hang stehen, eine sogenannte Stoffstrombi-
stellt werden. Im Unterschied zur bisherigen lanz erstellen. Diese ist mit einer Hoftorbilanz
Vorgehensweise ist jedoch von Futterbaube- vergleichbar, die der Erfassung und Bewer-
trieben eine sogenannte plausibilisierte Feld- tung der genannten Nährstoffe dient, die dem
Stall-Bilanz zu erstellen. Dies bedeutet, dass Betrieb zugeführt werden und/oder den Be-
bilanztechnisch nicht größere Mengen an trieb verlassen. Ab 01.01.2023 müssen dann
Stickstoff und Phosphor von der jeweiligen auch Betriebe mit > 20 ha oder > 50 GV eine
Dr. Markus Mokry Fläche abgefahren werden können als der Stoffstrombilanz erstellen. Auch bei der Er-
LTZ Augustenberg vorhandene Viehbestand aufnehmen kann. stellung des Nährstoffvergleiches bzw. der
Tel. 0721/ 9468-184 Dabei werden aber auch der Zu- und Verkauf Stoffstrombilanz werden die Landwirte auf
markus.mokry@ltz.bwl.de entsprechender Futtermittel wie Gras, Heu, „Düngung BW“ durch entsprechende An-
Silage etc. berücksichtigt. Die zulässigen wendungen unterstützt.
Kontrollwerte (= tolerierbare Überschüsse)
Tobias Mann werden zudem ab 2018 für Stickstoff auf Die Düngeverordnung (DüV) fordert von
LTZ Augustenberg 50 kg je ha und Jahr im 3-jährigen Mittel, für den Landwirten ausführliche Erfassungen
Tel. 0721/ 9468-199 Phosphat auf 10 kg ha und Jahr im 6-jährigen und Dokumentationen über den ermittelten
tobias.mann@ltz.bwl.de Mittel abgesenkt. Bei einer Überschreitung N- und P-Düngebedarf für alle angebauten
der Kontrollwerte muss der Landwirt an einer Kulturen je Schlag oder Bewirtschaftungsein-
anerkannten Düngeberatung teilnehmen und heit, zu den Inhaltsstoffen der verwendeten
Anja Heckelmann dies auch nachweisen. Düngemittel, zu den im Boden verfügbaren
LTZ Augustenberg Nährstoffen und zum Nährstoffvergleich.
Tel. 0721/ 9468-107 Ab 01.01.2018 müssen zudem Betriebe mit Das LTZ stellt hierzu laufend Informationen
anja.heckelmann@ltz. > 50 GV (= Großvieheinheit) oder > 30 ha wie Merkblätter, Berechnungshilfen etc. im
bwl.de Fläche bei einer Tierbesatzdichte Infodienst des Landes B.-W. bereit.
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