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Aus den Dienststellen
Aus den Dienststellen
Baummarder und 67 % erlegten Fasanen zusammen. Den
Die Baummarderstrecke ist aktuell zurückge- größten Anteil am Fallwild haben die veren-
gangen. Die Zahl der erlegten Baummarder det aufgefundenen Fasanen. Verkehrsverlus-
blieb nahezu konstant, die Fallwildzahlen te haben nur einen Streckenanteil von 5 %.
sind hingegen deutlich gesunken und sind die
Ursache für den Streckenrückgang. Entgegen Waschbär
der Jagdstrecke des Steinmarders weist die Wildtauben
Baummarderstrecke in den letzten 25 Jahren Die Wildtaubenstrecke ist ebenfalls rückläu-
keinen abnehmenden Trend auf. fig. Deutlich zu sehen sind die Auswirkungen
der Jagdzeitverkürzung im Jagdjahr 2002/03.
Der Beginn der Jagdzeit wurde von Juli auf
Waschbär November verschoben. Damit Nutria
Beim Waschbär wurde zum entfällt eine für die Bejagung
elften Mal in Folge die bis- günstige Zeit. Zusätzlich ist
her höchste Jagdstrecke bis November bereits ein
erzielt. Mit einer Stei- Teil der Ringeltauben aus
gerung um 7 % fiel Baden-Württemberg in
die Steigerung dies- die Überwinterungs- Fasan
mal jedoch deut- quartiere weggezo-
lich geringer als gen. Aktuell erreicht
im Vorjahr aus. die Wildtauben-
In den Hand- strecke den nied-
lungsempfehlun- rigsten Stand im
gen des Bundesamtes Aufzeichnungszeit-
für Naturschutz zum Quelle: Bernd Seliger raum. Die Wildtauben- Wildtauben
Umgang mit invasiven strecke besteht zu 87 %
Arten entsprechend der aus Ringel- und zu 13 %
EU-Verordnung wird bei aus Türkentauben.
den Beseitigungs-/Kontrollmaßnahmen für
den Waschbären auch ein „gezieltes Prädato-
renmanagement zum lokalen Schutz von na- Wildgänse Wildgänse
turschutzfachlich wertvollen Gebieten/Ar- Die Wildgänse haben erst seit dem Jagdjahr
ten“ empfohlen. 2015/16 eine offizielle Jagdzeit. Vorher wur-
den sie im Rahmen von Einzelregelungen
bejagt. Nach der Durchführungsverordnung
Nutria zum Jagd- und Wildtiermanagementgesetz
Die Nutriastrecke ist gegenüber dem Vorjahr hat die Graugans eine Jagdzeit vom 01. Au-
rückläufig. Der Fallwildanteil ist sehr gering gust bis 31. Januar, Kanada- und Nilgans vom Wildenten
und beträgt nur etwa 1 %. Seit August 2016 01. August bis 15. Februar. Die Wildgansstre-
steht die Nutria auf der Liste der EU-Verord- cke setzt sich zusammen aus 53 % Nilgänsen,
nung invasiver, gebietsfremder Arten. Arten 16 % Kanadagänsen und 31 % Graugänsen.
dieser Liste sind „gemäß den besonderen Ge- Seit August 2017 steht die Nilgans auf der
gebenheiten des betreffenden Mitgliedstaats Unionsliste der invasiven gebietsfremden Ar-
zu bewirtschaften, einschließlich durch Fi- ten. Es besteht daher die Verpflichtung, eine
scherei, Jagd oder Fallenstellerei, oder jede weitere Ausbreitung dieser Art zu unterbin-
andere Art der Entnahme zum Verzehr oder den.
zur Ausfuhr, sofern diese Tätigkeiten im Rah-
men eines nationalen Managementpro-
gramms durchgeführt werden“. Wildenten
Die Wildentenstrecke ist seit 40 Jahren rück-
läufig. Der Streckenverlauf wird durch die
Fasan Stockente dominiert, die aktuell einen Anteil
Die Fasanenstrecke ist seit 50 Jahren rückläu- von 97 % an der Wildentenstrecke hat und in Andreas Elliger
fig. Zur Jagdstrecke gehört auch das Fallwild. ganz Baden-Württemberg vorkommt. Krick-, LAZBW Aulendorf
Aktuell wurde die zweitniedrigste Strecke seit Reiher-, Tafel-, Schnatter- und Pfeifente spie- Tel.: 07525 / 942 – 343
Beginn der Aufzeichnungen erreicht. Aktuell len in der Jagdstrecke nur eine untergeordne- Andreas.Elliger@lazbw.
setzt sich die Jagdstrecke aus 33 % Fallwild te Rolle. bwl.de
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