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Hinweise und Infoquellen zu weiteren Themen

gegen Wolfsübergriffe zu installieren. Das Land empfiehlt kann. Durch langfristige und gesicherte Abnahmevereinba-
in diesem Zusammenhang eine Zaunhöhe von 120 cm. rungen mit dem Handel sind große Investitionen für die
bäuerlichen Familien besser planbar und besser kalkulierbar.
Wichtig ist nun, dass die Weidetiere möglichst bald umfas- Das Risiko wird zwischen den Partnern der Kette angemes-
send und ausreichend geschützt werden, damit der Wolf sener verteilt.
nicht lernt, dass – unzureichend geschützte – Nutztiere eine
leichte Beute sind. Bei der Direktvermarktung können meist höhere Erlöse
erwirtschaftet werden, jedoch müssen der höhere Arbeits-
Sofern Nutztierrisse auftreten, soll umgehend die mit dem aufwand, die Schlachtkosten, Fleischbeschaugebühren,
Wolfsmonitoring beauftragte Forstliche Versuchs- und For- Festkosten für Gebäude und Technik sowie der Aufwand
schungsanstalt (FVA) kontaktiert werden (Tel.: 0761/4018- für Werbung und Öffentlichkeitsarbeit dagegen gerechnet
274). Dort können bei noch unzureichendem Schutz kurz- werden (LEL 2015).
fristig die vom Umweltministerium bereitgestellten Notfall-
Zaunsets bzw. Flatterband mit Stangen für 1,2 m Höhe Die Chancen und Möglichkeiten für regionale Erzeugerbe-
ausgeliehen werden. triebe mit Qualitätsprodukten stehen gut. Neben dem klas-
sischen Absatzkanal im Lebensmitteleinzelhandel gewinnt
Weiterführende Informationen zum Wolfsmanagement des die Außer-Haus-Verpflegung eine zunehmende Bedeutung.
Landes, Verhaltenshinweisen bei einer Begegnung mit dem Diese wachsenden Märkte sind Chancen für die Schafhal-
Wolf und Hinweise für Nutztierhalterinnen und -halter sind tung in Baden-Württemberg.
auf den Internetseiten des Umweltministeriums abrufbar.
Unabhängig vom jeweiligen Absatzkanal ist eine funktionie-
Für LEV besteht die Möglichkeit zur Information beim rende Qualitätssicherung im Hinblick auf die Wünsche und
LAZBW Aulendorf, der FVA (s.o.) sowie beim Dokumen- Anforderungen der Abnehmer ein wesentlicher Schlüssel
tations- und Beratungszentrum des Bundes (DBBW). zum Erfolg. Die Qualitätsprogramme des Landes können
hier als gesicherter Standard dienen. Ein weiterer wichtiger
Schlüssel ist eine hohe Verlässlichkeit im Hinblick auf Lie-
8.2 Vermarktung ferfähigkeit, sowohl bezogen auf die Menge (Bündelung) als
auch auf den Zeitpunkt.
Auf den für den Naturschutz wichtigen, extensiven Grün-
landflächen (Grenzertragsstandorte mit überwiegend gerin- Lammfleisch gilt als schmackhaft, einfach zuzubereiten und
gem Futterwert) können die vom Handel geforderten ist aus nachhaltiger regionaler Weidewirtschaft verfügbar.
Lammfleischqualitäten nicht ohne weiteres erzeugt werden. Der Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland lag bei bescheide-
Hierzu müssen die Lämmer entweder auf Weiden mit gu- nen 0,8 kg im Jahr 2015. Häufig haben die Verbraucherin-
tem Futterwert oder im Stall weiter ausgemästet werden. nen und Verbraucher ein falsches Bild von Lamm- bzw.
Schafprodukten. Dabei könnten gerade die für die Ernäh-
In Baden Württemberg erwirtschaften die Schäfereien ca. rung wichtigen Inhaltstoffe (wie z.B. Omega 3-Fettsäuren)
40 % ihres Einkommens aus der Vermarktung der Lämmer. hervorgehoben werden. Es enthält neben hochwertigen
Der Einkommensanteil aus der Vermarktung von Altscha- Eiweißen zahlreiche Mineralstoffe und Vitamine. Lamm aus
fen spielt eine nur untergeordnete Rolle (LEL 2015). regionaler Produktion und Weidehaltung ist mager, zart und
mild im Geschmack.
Der heimische Lammfleischmarkt ist hart umkämpft. Der
deutsche Markt ist Ziel zahlreicher europäischer und inter- Bei der Vermarktung sollten die Aspekte des Naturschutzes,
nationaler Exportländer, auch wegen der starken Nachfrage der Landschaftspflege und der Regionalität auch im Zusam-
nach höherpreisigen Teilstücken. Die Direktvermarktung menhang mit dem Tourismus stärker herausgearbeitet wer-
spielt für die Schäfereibetriebe im Land eine große Rolle: den. Ebenso die Art und Weise der Tierhaltung: Schafe
Rund 50 % der Schäfereien vermarkten ihre Lämmer selbst, werden bis auf eine überschaubare Stallperiode im Winter
z.T. über ein eigenes Label oder über Erzeugergemeinschaf- (ca. 2-3 Monate) während der Lammzeit oder z.T. für die
ten mit eigenem Gütesiegel oder auf Basis der Qualitätspro- Lämmerendmast überwiegend im Freiland gehalten. Die
gramme des Landes (Qualitätszeichen und Bio-Zeichen Herausforderung ist, diesen besonderen Mehrwert für Ver-
Baden-Württemberg). Die andere Hälfte vermarktet über braucherinnen und Verbraucher, aber auch für die heimi-
den Handel. Mit langfristig angelegten und nachhaltigen sche Natur- und Kulturlandschaft intelligent und als Allein-
Kooperationen mit dem Lebensmitteleinzelhandel, insbe- stellungsmerkmal in Wert zu setzen.
sondere dem selbständigen Lebensmitteleinzelhandel, bie-
ten sich hier wertvolle Potentiale für Erzeuger und Erzeu- Die Vermarktung und Verwertung von Schafwolle spielt
gerinnen. Der Handel ist stetig auf der Suche nach Produk- derzeit eine untergeordnete Rolle. Zur Erhöhung der Wert-
ten mit besonderen Mehrwert, mit denen er sich von Mitbe- schöpfung sollten die Möglichkeiten der Vermarktung der
werbern abheben und Wettbewerbsvorteile verschaffen

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