Page 8 - Landinfo 4/2019 ULB Emmendingen
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Schwerpunktthema
zur Vorbergzone ist der Mais nach wie vor die wich- in den Höhenlagen um den Kandel und den Rohr-
tigste Leitkultur. 2009 wurde das erste Mal der Mais- hardsberg.
wurzelbohrer im Landkreis Emmendingen entdeckt.
Zwischen 2009 und 2013 wurde er als Quarantäne- Diese artenreichen Grünlandgebiete sind natur-
schädling mit einer vorgeschriebenen Fruchtfolge schutzfachlich sehr wertvoll, aber aufgrund ihrer ge-
(zwei Jahre Mais in Folge, ein Jahr eine andere Kul- ringen Erträge und schwierigen Bewirtschaftbarkeit
tur) bekämpft. Die Population konnte auf diese Art ist deren Pflege auf Dauer, und damit die Offenhal-
und Weise nicht ausgemerzt werden. Seit 2017 ist tung der Kulturlandschaft, nicht gesichert. Dank spe-
durch eine Allgemeinverfügung des Landkreises Em- zieller Verträge im Rahmen der Landschaftspflege-
mendingen geregelt, dass Mais auf derselben Fläche richtlinie kann diese Entwicklung teilweise verlang-
nur in zwei aufeinander folgenden Jahren angebaut samt werden. Naturschutzfachlich wertvolle Flächen
werden darf, um den Käfer durch Fruchtfolge einzu- bleiben somit mithilfe der Landwirte längerfristig
dämmen. Der Saatmais ist davon ausgenommen. erhalten.
Durch diese Entwicklung wird wieder mehr Getrei-
de (2009: 2.228 ha; 2018: 2.701 ha), insbesondere
Winterweizen (2009: 1.030 ha; 2018: 1.402 ha), ange- Tierhaltung
baut. Die Sojaflächen nehmen auf niedrigem Niveau
kontinuierlich zu (2009: 6 ha; 2018: 177 ha). Die Tierhaltung spielt im westlichen Kreisgebiet nur
noch eine untergeordnete Rolle, während in den
Über 10% der landwirtschaftlichen Nutzfläche sind Schwarzwaldtälern und in den Höhenlagen die Rin-
mit Dauerkulturen bestockt, insbesondere Reben derhaltung nach wie vor ein wichtiger Betriebs-
sowie Kern-, Stein- und Strauchbeerenobst. Im schwerpunkt ist. Das Grundfutter stammt überwie-
Schwarzwald dominiert das Dauergrünland. Es gibt gend vom Grünland, da der Silomaisanbau lediglich
sowohl extensive Weideflächen als auch intensiv be- in den tieferliegenden Rand- und Tallagen des
wirtschaftete Mähweiden. Der Wald ist für viele Schwarzwaldes möglich ist. Im Kreisgebiet gibt es
Schwarzwaldhöfe neben der Landwirtschaft ein noch ca. 3.000 Milchkühe, die von etwa 120 Betrie-
wichtiger Erwerbszweig. ben gehalten werden. Die durchschnittliche Tierzahl
liegt bei rund 25 Milchkühen je Betrieb, bei Mutter-
kühen liegt sie bei ca. 5 Mutterkühen je Betrieb.
Grünland Rund 2000 Mutterkühe werden überwiegend in den
Nebenerwerbsbetrieben gehalten.
Im westlichen Kreisgebiet gibt es relativ wenig Grün-
land. Die größten und meist intensiv genutzten Daneben werden auch Pferde, Ziegen und Schafe in
Grünlandflächen liegen in der Vorbergzone des nennenswertem Umfang gehalten. In den letzten
Schwarzwaldes und in den Niederungen des Elztals. Jahren haben einige Betriebe mit der Milchziegen-
Die steilen Grünlandflächen des Simonswälder Tals haltung begonnen, da eine Ziegenmilchmolkerei im
und der Seitentäler im Bereich des oberen Elztals Kreisgebiet erfolgreich Öko-Ziegenmilchkäse ver-
werden extensiv bewirtschaftet, ebenso die Flächen marktet.
Tabelle 3: Tierhaltung im Landkreis Emmendingen (2018)
Tiergruppen GV* Anteile
Rinder 10.2062 84,7%
Pferde 849 7,0%
Schafe, Ziegen 587 4,9%
Peter Ackermann Schweine 234 1,9%
LRA Emmendingen Geflügel 166 1,4%
Tel. 07641/451-9160
p.ackermann@landkreis- Sonstige Tiere 4 0,0%
emmendingen.de
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