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Pflanzen- und Tierproduktion
den Landschaftserhaltungsverbänden ge-
plant. Ergänzend wird eine Auswahl von
Wildschadensschätzern zu Häufigkeit und
Ausmaß der Schäden befragt.
Warum treten Schäden überhaupt im
Grünland auf?
Schwarzwild zählt zu den Allesfressern und
im Grünland gibt es zu fast allen Jahreszeiten
ein interessantes Nahrungsspektrum, welches gebrochenen, nicht reparierierten Wiesen Schwarzwild im Schnee;
durch Stochern, Wühlen und Brechen natür- wurden Verschiebungen im Artenspektrum Quelle: LAZBW-Wildfor-
licherweise erschlossen wird: bei Temperatu- bis hin zu Artenverlusten beobachtet. Durch schungsstelle
ren zwischen 5-15°C und ausreichender Bo- die Aktivität des Schwarzwilds kommt es zur
denfeuchte, wie meist im Herbst und Früh- Nährstoffmobilisierung im Boden, die kon-
ling, spielen Regenwürmer als eiweißreiche kurrenzkräftige Arten dominieren lässt. Au-
Nahrungsquelle eine große Rolle. Im Winter ßerdem können sich zahlreiche Arten in den
sind Reste der Baummast (Eicheln und Buch- offenen Bodenstellen gut etablieren, je nach
eckern) und Mäuse unter der Schneedecke Samenvorrat im Boden und Eintrag von au-
begehrt. Während der trockenen und warmen ßen sind dies aber häufig auch unerwünschte
Sommermonate, wenn weniger Regenwür- oder gar invasive Arten. Als Folge sind dann
mer verfügbar sind, können Engerlinge und FFH-Mähwiesen in ihrer botanischen Arten-
Larven, z.B. der Wiesenschnake oder der Mai- zusammensetzung durch die Schwarzwild-
und Junikäfer, den Speiseplan des Schwarz- schäden beeinträchtigt – mit weiteren Konse-
wilds ergänzen und zu Schäden im Grünland quenzen für den Landwirt.
führen. Hinzu kommen Schäden durch Suche
nach pflanzlicher Nahrung, wie z.B. tiefwur-
zelnden Kräutern. Warum Schwarzwild be- Wie reparieren?
stimmte (Grünland)flächen auch wiederholt Zunächst ist zu schauen, ob es sich um tiefe
aufsucht, benachbarte Flächen aber auslässt, oder flache Schäden handelt, und ob diese
ist noch nicht endgültig geklärt. Eine sehr einzeln oder flächig auftreten. Außerdem ist
große Rolle spielt aber das Sicherheitsbedürf- abzuwägen, ob noch weitere Besuche des
nis des Schwarzwilds bei der Nahrungssuche. Schwarzwilds und damit weitere Schäden zu
Daher treten die meisten Schäden in wald- erwarten sind. Im letzteren Fall lohnt sich ei-
randnahen Bereichen auf, i.d.R. mit einer ne sofortige Reparatur nicht und es ist sinn-
Entfernung von 50 m zum Waldrand. Auch voller noch zu warten. In der Regel sollten
die höhere Regenwurmaktivität in den aufge- aber spätestens im Frühjahr die Schäden ein-
lockerten Böden bereits reparierter Schäden geebnet und im Einzelfall nachgesät werden
scheint eine Ursache für das mehrfach hinter- (dazu später mehr).
einander erfolgende Aufsuchen mancher Flä-
chen zu sein. Kleine, flache und vereinzelte Schäden sollten
möglichst zeitnah per Hand bzw. durch An-
treten mit dem Fuß behoben werden. Wichtig
Warum sollten Schwarzwildschäden ist hierbei das vorherige Zurückdrehen der
auch auf FFH-Mähwiesen fachkundig Grassoden, so dass die Wurzeln wieder an-
repariert werden? wachsen können.
FFH-Mähwiesen müssen bewirtschaftet wer- Bei größeren, flächenhaften Schäden ist der
den, damit ihre typische Artenzusammenset- Einsatz von Maschinen für das Planieren und
zung erhalten bleibt. Nach einem Scha- Einarbeiten der Grassoden notwendig. Das
densereignis ist es daher auch hier ein uner- Eineben mit einer Schleppe und anschließen-
lässlicher Schritt die Schäden einzuebnen, den Anwalzen funktioniert nur, wenn die
denn die Wiesen müssen befahrbar bleiben Grassoden nicht auf dem Kopf liegen. An-
und es darf zu keiner Verschmutzung des sonsten werden die ausgegrabenen Grasso-
Futters durch unebenes Gelände bzw. Erd- den nur hin-und hergeschoben und wachsen
haufen kommen. Auf vom Schwarzwild um- nicht wieder an. Langjährige Erfahrungen des
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