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Ökolandbau
Gabi Schwittek
Landessortenversuche zur standortgerechten
Sortenwahl im ökologischen Landbau
Die standortgerechte Sortenwahl ist ein Schlüssel zum Erfolg im ökologischen und integrierten Pflan-
zenbau. Bei den Landessortenversuchen werden jährlich an verschiedenen Standorten eine Vielzahl
unterschiedlicher Sorten der wichtigsten Ackerkulturen (Getreide, Körnerleguminosen, Körnermais
und Kartoffeln) auf Ertrag und Qualitätseigenschaften und ihre agronomischen Eigenschaften geprüft.
Damit bilden sie gemeinsam mit den Informationen aus der beschreibenden Sortenliste des Bundes-
sortenamts die Grundlage für eine standortgerechte Sortenwahl.
ie Landessortenversuche im ökolo- gehen und die nötige Resilienz besitzen, um Bild 1: In den Öko-Landessorten-
Dgischen Landbau (Öko-LSV) werden mit den zunehmenden Witterungsschwan- versuchen werden die wichtigsten
durch das Landwirtschaftliche Technologie- kungen im Zuge des Klimawandels umgehen Ackerkulturen unter den
Bedingungen der EU-ÖkoVO
zentrum Augustenberg (LTZ) in Zusammen- zu können. Hinzu kommt, dass im ökologi- getestet; Foto: LTZ, Gabi
arbeit mit den unteren Landwirtschaftsbehör- schen Landbau die Bekämpfung von Kran- Schwitteck
den, der Landessaatzuchtanstalt an der Uni- kheiten, Schädlingen und Unkräutern mit
versität Hohenheim, der Demeter-Beratung
und den Landwirten, die ihre Flächen zur
Verfügung stellen, realisiert. Die Versuche
werden auf ökologisch bewirtschafteten Flä-
chen nach den Vorgaben der Verordnung
(EU) 2018/848 zur ökologischen Landwirt-
schaft durchgeführt.
Besondere Ansprüche des
ökologischen Landbaus an Sorten
Im ökologischen Landbau müssen Sorten
vielfältige Leistungen erbringen. Neben dem
Ertrag und der Qualität der Ernteprodukte,
müssen sie sich gegen Schaderreger und Un-
kraut behaupten können, effizient mit den Abb. 1: Standorte der Öko-Lan-
dessortenversuche
eingeschränkt verfügbaren Nährstoffen um- Quelle: LTZ
Landinfo 1 | 2023 17