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Aus den Dienststellen





          Gabriele Nitsch und Daniela Schweikhart


          Zweiter Fachtag „Soziale Landwirtschaft“



          Am 23. Januar 2024 fand der zweite Fachtag zum Thema „Soziale Landwirtschaft“ in Baden-Württem-
          berg statt. Soziale Landwirtschaft verbindet pädagogisch-therapeutische Angebote mit dem Lebens-
          und Arbeitsfeld Landwirtschaft. Sie bietet Kindern einen Lernort, Menschen mit Handicap einen Ar-
          beits- oder Therapieplatz, Senioren mit und ohne Demenz die Begegnung mit Tieren und Pflanzen
          und vielleicht sogar einen Wohnort. Der inhaltliche Schwerpunkt lag dieses Jahr auf der Zielgruppe
          Menschen mit Behinderung in der Landwirtschaft.









                                       as Bauernhofcafé „Im Höfle“ in Kuster-  Inhalte des Fachtags
                                   Ddingen bei Tübingen als zentraler Stand-
                                   ort für eine landesweite Veranstaltung war gut   Der inhaltliche Schwerpunkt des diesjährigen
                                   gewählt. Die Teilnehmenden kamen aus den   Fachtags lag auf der Zielgruppe Menschen
                                   unterschiedlichsten Ecken des Landes: vom   mit Behinderung in der Landwirtschaft. Die
                                   Oberrhein bis zur bayrischen Grenze und   Referentin Theresia Nüßlein von der Landes-
                                   vom Hochrhein bis zum Neckar-Odenwald-   anstalt für Landwirtschaft (LfL) in Bayern
                                   Kreis. Auch das Organisationsteam war mit   skizzierte den Spagat zwischen sozialem En-
                                   Vertreterinnen des Sachgebiets Ernährung   gagement und Ökonomik der landwirtschaft-
                                   und Hauswirtschaft der Landratsämter Calw,   lichen Betriebe. Rebecca Kleinheitz vom
                                   Esslingen, Heidenheim, Hohenlohekreis so-  Netzwerk Alma in Verden an der Aller be-
                                   wie Ortenaukreis, Ostalbkreis, Schwarzwald-  leuchtete die Chancen und Potenziale für die
                                   Baar-Kreis, Schwäbisch Hall und Waldshut   Beteiligten in der Sozialen Landwirtschaft.
                                   breit aufgestellt.                       Dabei wurde sie von den Erfahrungen von
                                                                            Meike Goldhammer ergänzt, deren Sohn ein
                                                                            Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) mit Be-
                                     Weit gestreute Werbung                 hinderung absolviert hatte. Außerdem be-
                                                                            richteten  die  Praktiker Tabea  Bosch aus
                                   Um den Fachtag gut zu bewerben, wurde die   Herbrechtingen und Familie Bilger aus Sulz-
                                   Veranstaltung über Verteiler aller Landrats-  Sigmarswangen von ihren Praxiserfahrungen.
                                   ämter, Regierungspräsidien (RPen) und des   Den Abschluss des Fachtages bildete die Be-
                                   Ministeriums für Ernährung, Ländlichen   triebsbesichtigung des Berghofs in Tübingen-
                                   Raum und Verbraucherschutz angekündigt.   Lustnau. Die Motivation, sich in der Sozialen
                                   Auch über Netzwerke auf Bundes- und Lan-  Landwirtschaft zu engagieren, ist für alle uni-
                                   desebene wurde die Werbung gestreut. Hier-  sono der Gewinn, Landwirtschaft und sozia-
                                   zu  gehörten  die  Agrarsoziale  Gesellschaft,   les Engagement zu verbinden und mensch-
                                   der Landkreistag, der Kommunale Verband   lich viel zurückzubekommen.
                                   Jugend und Soziales (KVJS), der Landesseni-
                                   orenrat, die Alzheimer Gesellschaft, die Fach-
                                   stelle für ambulant unterstütze Wohnformen,   Spagat zwischen sozialem Engagement und
                                   Maschinenringe sowie die Verbände der    Ökonomik
                                   Landjugend und LandFrauen, Bioverbände,   Theresia Nüßlein berichtetet, dass laut einer
                                   Bauernverbände und sämtliche Beratungsor-  Erhebung  der  LfL  zur  Sozialen  Landwirt-
                                   ganisationen. Neben dem Pressetext, der lan-  schaft in Bayern (n = 157) landwirtschaftliche
                                   desweit über alle Printmedien gestreut wurde,   Betriebe in Bayern zu ca. 17 % Wohn- und
                                   wurden mit dem Online-Flyer auch die Soci-  Betreuungsangebote für Senioren anbieten.
                                   al-Media-Kanäle bespielt.                24 % betreuen Kinder und Jugendliche, z. B.


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