Page 9 - Landwirtschaftlicher Hochschultag 2019
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Landwirtschaftlicher Hochschultag 2019

















       Gleichzeitig verzichtet er auf den Einsatz leichtlöslicher Düngemittel. Insgesamt entsteht so
       ein funktionierendes Produktionssystem ohne chemischen Pflanzenschutz. Allerdings liegen
       in diesem Produktionssystem die Produktionskosten deutlich höher als in der konventionellen
       Landwirtschaft, die sich diesen Beschränkungen nicht unterwirft. Diese höheren Kosten gehen
       auch auf den Verzicht auf leichtlösliche Düngemittel zurück. Daher liegt es nahe, eine weitere
       Möglichkeit umfassend zu untersuchen und zu diskutieren: Landwirtschaft mit Mineraldün-
       gung, aber ohne chemischen Pflanzenschutz.




       Mit dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschungsprojekt
       „Landwirtschaft 4.0 ohne chemisch-synthetischen Pflanzenschutz“ möchte sich die Fakultät
       Agrarwissenschaften der Universität mit über 20 Fachgebieten gemeinsam mit Partnern aus
       der Berufspraxis, der Universität Göttingen, dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau
       sowie dem Julius-Kühn-Institut offensiv in die gesellschaftspolitische Debatte des Einsatzes
       chemischer Pflanzenschutzmittel einbringen, mit dem Versuch, den vielfältigen Zielkonflikten
       aus Ökonomie, Ökologie und Sozialem im Kulturpflanzenanbau begegnen zu können.




       Der landwirtschaftliche Hochschultag hat sich in den vergangenen Jahren zu einem geschätz-
       ten Rahmen des fachlichen Austausches und des Dialoges etabliert. Gemeinsam mit anderen
       Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen, den baden-württembergischen
       Ministerien, der Wirtschaft sowie mit praktizierenden Landwirtinnen und Landwirten und der
       interessierten Öffentlichkeit möchten wir gerne zu diesem hochaktuellen und intensiv disku-
       tierten Thema ins Gespräch kommen.




       Ich danke Ihnen allen für Ihr Interesse an dem diesjährigen Landwirtschaftlichen Hochschul-
       tag und wünsche Ihnen einen informativen Austausch und interessante Diskussionen.







                                                                                         Prof. Dr. sc. agr.
                                                                                         Stephan Dabbert
                                                                                         Rektor der Universität
                                                                                         Hohenheim
                                                                                         Tel. 0711/ 459-22000
       Prof. Dr. Stephan Dabbert                                                         rektor@uni-hohenheim.de













       Landinfo 2 | 2019                                                                                      9
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