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Gartenbau und Sonderkulturen
Kernaussagen der gesetzlichen Änderungen: Naturschutzgebieten ab 01.01.2022. In allen
drei Bereichen setzt die Landesregierung für
• Umstellung auf das romanische Weinrecht die Umsetzung der gesteckten Ziele auf die
• Wegfall der Leitgemeinde und Übergangs- Ausweisung von Demonstrationsbetrieben.
frist für bestehendes System bis Erntejahr Im Bereich Biodiversität sind demnach zu-
2025 nächst 12 Betriebe, davon mindestens zwei
• Verwendung der Begriffe „Steillage“ und pro Regierungsbezirk geplant. Hier sollen
„Terrassenlage“ zukünftig auch für Sekt Auswahlkriterien für Maßnahmen und ein
b.A. und Qualitätsperlwein b.A. zugelassen Messprogramm erarbeitet werden.
• Schutzgemeinschaften tragen die Verant-
wortung für die Profilierung
Abschließend zeigte Dr. Morast noch die wei- Demonstrationsbetriebe im Bereich
teren Schritte für das Jahr 2021 auf. So wird Pflanzenschutzmittelreduktion
die Schutzgemeinschaft g.U. Württemberg in
mehreren Klausurtagungen und Sitzungen Im Anschluss erklärte Markus Ullrich, LTZ
den Strategieprozess zur Herkunftsprofilie- Augustenberg, wie die praktische Umsetzung
rung bis zum geplanten Abschluss 2023 be- der Pflanzenschutzmittelreduktionsstrategie
gleiten und vorantreiben. in Baden- Württemberg anhand von soge-
nannten Demonstrationsbetrieben erfolgen
wird. Hier baut die Landwirtschaftsverwal-
Biodiversitätsgesetz - Auswirkung auf tung in enger Zusammenarbeit mit der land-
Weinbau wirtschaftlichen Praxis ein Kooperations-
netzwerk auf, um praxistaugliche Maßnah-
Christina Haessler, Ministerium für Ländli- men zur Reduktion des Einsatzes von che-
chen Raum und Verbraucherschutz (MLR), misch- synthetischen Pflanzenschutzmitteln
leitete das zweite Schwerpunktthema „Biodi- zu erproben. Ziel ist die Reduktion der einge-
versität trifft Weinbau“ des Vormittags ein. setzten Mengen um 40-50% bis 2030.
Sie erläuterte die wesentlichen Inhalte der
neuen Gesetzesänderungen und den Stand Dieses Ziel soll durch Maßnahmen in den
der Umsetzung. Im zweiten Teil berichtete sie Bereichen:
aus den Bereichen Pflanzenschutzmittelre-
duktion, Ausbau des ökologischen Landbaus • Land- und Forstwirtschaft
und der Biodiversität in Baden-Württemberg. • Haus- und Kleingartenbereich
So soll der Einsatz von Pflanzenschutzmit- • dem öffentlichen Grün
teln anhand eines repräsentativen Betriebs- • und Verkehrsflächen erfolgen
Bild 2: Anbaufläche PiWis in messnetzes auf Basis der Freiwilligkeit und
Württemberg, Stand 2019;
Dr. Jürgen Sturm, LVWO Anonymität gegen eine Aufwandentschädi- Für den Bereich Weinbau sind in Baden-
Weinsberg gung ermittelt werden. Gleichzeitig wird es Württemberg sechs Demonstrationsbetriebe
landesspezifi- vorgesehen. Abgerundet wurde der Vormit-
sche Vorga- tag durch Praxisbeispiele aus der gesamtbe-
ben zur Aus- trieblichen Biodiversitätsberatung von Mi-
bringung in chael Baumann, Beratungsdienst ökologi-
Schutzgebie- scher Weinbau.
ten geben, die
sich an die
Grundsätze Neues aus dem Rebschutz
des Integrier-
ten Pflanzen- In der zweiten Hälfte der Tagung werden tra-
schutzes an- ditionell die aktuellen und neuen Rebschutz-
lehnen. Wei- fragestellungen thematisiert. Dieses Jahr in
ter verwies sie Anlehnung an die großen Herausforderun-
auf das kom- gen der Vereinbarkeit von Weinbau und Na-
mende Ver- turschutz.
bot des Pflan-
zenschutz- Michael Glaser, MLR, erläuterte anhand von
mitteleinsat- praxisnahen Beispielen Mittel und Wege zur
zes in Abdriftreduktion und Pflanzenschutzmittel-
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