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Schwerpunktthema: Bio und Regional
rücksichtigt,: wie beispielweise Erzeugerge- Zeitplan
meinschaften, Handwerk und Ernährungs- Die Studie startete im Juli 2020. Erste Ergeb-
wirtschaft, Großhandel, Lebensmitteleinzel- nisse konnten bereits am konstituierenden
handel und Außer-Haus-Verpflegung (AHV). Treffen des Begleitgremiums am 5. August
Auch überregionale und angrenzende Märkte vorgestellt werden. Die finalen Ergebnisse
werden in die Betrachtung mit einbezogen. werden im Februar 2021 vorliegen und auf
einer Fachtagung des MLR präsentiert wer-
Basierend auf den Erkenntnissen aus der den.
Analyse des Ist-Zustandes können dann die
Marktpotenziale bis 2030 entwickelt und mo-
delliert werden (siehe Abbildung 1). Dies ge- Ausblick
schieht unter enger Einbindung der Expertise
verschiedener Fachleute. In einem dritten Eine Umstellung auf ökologische Wirt-
Schritt können aus den dann vorliegenden schaftsweise in der Erzeugung, Verarbeitung
Zwischenergebnissen kurz-, mittel- und lang- und Vermarktung bleibt für die Unterneh-
fristige Handlungsempfehlungen für die men der Land- und Ernährungswirtschaft
Land- und Ernährungswirtschaft sowie die zuallererst eine unternehmerische Entschei-
Politik und Verwaltung abgeleitet werden. dung. Durch die Ergebnisse der Marktpoten-
zialstudie „EVA BIOBW 2030“ können Un-
Während der Laufzeit der Studie wird ein Be- ternehmerinnen und Unternehmer ihre Ent-
gleitgremium etabliert, das den Fortgang der scheidung für oder gegen eine Umstellung
Studie fördernd und fordernd unterstützt. auf ökologische Bewirtschaftung eine fun-
Die Zusammensetzung des Begleitgremiums diertere Wissenslage zu Grunde legen. Die
bildet die vielfältige baden-württembergische Ergebnisse ermöglichen Politik, Verwaltung
Agrar- und Ernährungswirtschaft ab und und Wirtschaft die Rahmenbedingungen und
setzt sich aus Vertretern aller Stufen der Wert- Maßnahmen für ein Wachstum des baden-
schöpfungsketten zusammen. Dieses Gremi- württembergischen Öko-Sektors möglichst
um wird sowohl in die Konkretisierung und pass- und zielgenau zu gestalten. Der Fokus
Umsetzung der durchzuführenden Arbeits- der zu entwickelnden Maßnahmen und Rah-
pakete einbezogen, als auch in die Bewertung menbedingungen sollte dabei darauf liegen,
der Ergebnisse und in die Ableitung realisti- das Wachstum des baden-württembergischen
Katharina von Plocki scher, konsensfähiger und somit umsetzbarer Bio-Sektors ohne Marktverwerfungen, wie
MLR Ref. 22 Handlungsempfehlungen. Weitere baden- ein Absinken der Erzeugerpreise für Bio-Pro-
Tel.: 0711 / 126 -2021 württembergische Akteurinnen und Akteure dukte, zu erreichen. Die enge Einbindung
Katharina.vonPlocki@mlr. aller Wertschöpfungsstufen diskutieren in ei- von Marktakteuren und weiteren Experten
bwl.de nem Workshop die auf Basis der vorherigen aus Wissenschaft und Verwaltung gewährleis-
Projektstufen entwickelten Handlungsemp- ten dies.
fehlungen.
Dr. Barbara Engler
MLR Ref. 22
Tel.: 0711 / 126 - 1037
E-Mail: Barbara.Engler@
mlr.bwl.de Bild 1: Marktstand mit Bioware; Quelle: Ch. Fabricius, LEL
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