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100 Systematik und Erläuterungen zum Tabellenteil
Kenndaten – Rentabilität Berechnung:
1130 – Lohnansatz für nAK in €/ha LF Ordentliches Ergebnis (Kennwert 9004) abzü-
Der Lohnansatz als kalkulatorischer Lohn der glich Lohnansatz nicht entlohnter AK (Kenn-
nicht entlohnten AK (in erster Linie der Fami- wert 1130) und Pachtansatz für selbst bewirt-
lien-AK) wird jährlich auf der Basis der vom schaftete Eigentumsflächen (Kennwert 9012)
BMEL herausgegebenen Richtsätze ermittelt. bezogen auf das Eigenkapital ohne Boden
Dabei wird für mitarbeitende Familienangehö- (Kennwert 9041 abzüglich Kennwert 2111).
rige ein niedrigerer Richtsatz bestimmt als für Der Kennwert wird nur ausgewiesen, wenn er
die Betriebsleiterin/den Betriebsleiter. Dieser positiv ist.
Lohnansatz errechnet sich aus einem fixen 9101 – Gewinnrate (ordentlich) in %
Grundlohn zzgl. Zuschlag für die Betriebsleite- Ordentliches Ergebnis (Kennwert 9004) bezo-
rin/ den Betriebsleiter. Der Zuschlag wird in Ab- gen auf den Unternehmensertrag (Kennwert
hängigkeit von Fläche (ha LF), Bilanzvermö- 9113).
gen, Umsatzerlösen und Arbeitskräften des
Unternehmens (Landwirtschaft) bzw. nur von 9141 – Nettorentabilität (ordentlich) in %
Umsatzerlösen (Gartenbau) neu berechnet. Die (ordentliche) Nettorentabilität gibt Aus-
Zusammen mit dem Zinsansatz und Pachtan- kunft, inwieweit das Ordentliche Ergebnis den
satz (für Eigentumsflächen) fließt er in die Be- Lohnanspruch nicht entlohnter AK (Kennwert
rechnung des Rentabilitätsmaßstabs Nettoren- 1130) und den Zinsanspruch des Eigenkapitals
tabilität (Kennwert 9141) ein. inkl. Pachtansatz Eigentumsfläche (Kennwert
9010) abdeckt. Zielgröße ist ein Wert von über
9012 – Pachtansatz Boden in €/ha LF 100 %.
Eigentumsfläche des Unternehmens, multipli-
ziert mit dem durchschnittlichen Pachtpreis Berechnung:
entgeltlich gepachteter Flächen.
Ordentliches Ergebnis multipliziert mit 100 divi-
9010 – Zinsansatz Eigenkapital in €/ha LF diert durch den Lohn- und Zinsansatz (einschl.
Zinsanspruch des Eigenkapitals ohne Boden Pachtansatz).
(bei einem Zinssatz von 3,0 %) zuzüglich
Pachtansatz für selbst bewirtschaftete Eigen- Der Maßstab Nettorentabilität ist ferner Grup-
tumsflächen (Kennwert 9012). pierungskriterium für die Einteilung in erfolgrei-
che und weniger erfolgreiche Betriebe (oberes
9063 – Arbeitsertrag ordentlich in €/nAK und unteres Viertel). Im Vergleich zur bisheri-
Der um neutrale Einflüsse bereinigte Arbeitser- gen Berechnung muss nochmals deutlich auf
trag steht für die Entlohnung der Arbeit der Un- die methodische Änderung – Faktoranspruch
ternehmerin / des Unternehmers und der übri- des Bodens mittels Pachtansatz – hingewiesen
gen nichtentlohnten Arbeitskräfte zur Verfü- werden, die einen Vergleich mit den früheren
gung. Ergebnissen bei den Rentabilitätsmaßstäben
ausschließt. Durch Abzug des Lohn- und
Berechnung:
Zinsansatzes vom Ordentlichen Ergebnis kann
Ordentliches Ergebnis (Kennwert 9004) abzü- der Unternehmensgewinn/-verlust (Reinertrags-
glich Zinsansatz Eigenkapital ohne Boden und differenz) ermittelt werden, der als Entgelt für
abzüglich Pachtansatz für Eigentumsflächen das unternehmerische Risiko zur Verfügung
(Kennwert 9010) dividiert durch Zahl der nAK steht.
(Kennwert 1120).
Kenndaten – Liquidität, Stabilität
9131 – Verzinsung des Eigenkapitals in %
(nach Abzug des Bodens, ordentlich) 9223 – Cashflow III in €/ha LF
Verzinsung des im Unternehmen eingesetzten Der Cashflow III wird aus dem Cashflow II (Ei-
Eigenkapitals (nach Abzug des Bodens), um genkapitalentwicklung + AfA) abzüglich der Til-
neutrale Einflüsse bereinigt. gungsverpflichtungen abgeleitet. Er zeigt die
Finanzierungskraft des Unternehmens, d. h. ob