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Gartenbau und Sonderkulturen
Bild 2: Chinesische Gemüsemalve Herkunft Deaflora Bild 3: Lagos-Spinat Sorte ‘Empress‘ Bild 4: Lagos-Spinat Sorte ‘Orange Feather‘
Malabarspinat
zwei Sorten bzw. Herkünfte angebaut. Die Der Malabarspinat Basella rubra ist ein Spinat-
Gemüsemalve der Herkunft Deaflora wies gemüse, dessen Saatgut auch im professionel-
nach der Pflanzung einen etwas geringeren len Samenfachhandel erhältlich ist. Manche
Zuwachs auf und besaß ein etwas gewellteres Spezialitätengärtnerei bietet die fleischigen,
Blatt als die Herkunft von Reinsaat (Bild 2). leuchtenden Blätter als Sondergemüse an. Die
Der geringere Zuwachs zeigte sich auch mit Pflanzen wachsen rankend und werden bei
2.197 g/m² in einem etwas geringeren Ertrag längerer Standzeit aufgeleitet. In diesem Ver-
im Vergleich zur Sorte von Reinsaat mit such wurde aufgrund der kurzen Standzeit der
2.314 g. Ansonsten ist diese Spinatart als re- Anbau ohne Aufleiten mit einer Ernte zu zwei
lativ schnellwachsend und pflegeleicht in der Ernteterminen (KW 24 und 26) erfolgreich
Kultur zu bezeichnen. Im Portfolio der asia- vorgenommen. Der durchschnittliche Ertrag
tischen Blattgemüse könnte sie einen festen lag bei 1.104 g/m² bei einer Blatternte. Damit
Platz einnehmen. Aufgrund ihres starken besitzt diese Sorte eine ähnliche Ertragserwar-
Wuchses und der Zugehörigkeit zur Familie tung wie Baby-Leaf-Spinat.
der Malvengewächse könnte sie ebenfalls
noch die Funktion einer Zwischenbegrü-
nung übernehmen. Blattmangold – eine alte Gemüseart
Mangold Beta vulgaris var. cicla ist eine in
Deutschland schon sehr lange bekannte Ge-
Essbare Zierpflanze - Lagos Spinat müseart. Eine Reihe von Sorten wird angebo-
Lagos-Spinat Celosia argentea var. cristata bzw. ten. An der LVG Heidelberg wurden die von
var. plumosa ist in Deutschland eher als Zier- Bingenheim vertriebene Sorte ‘Lucullus‘ mit
pflanze unter den Namen Federbuschcelosie dekorativem, hellgrünem gewellten Blatt und
(Sorte ‘Orange Feather‘ (Bild 4)) bzw. als der sogenannte ‘Perpetual Spinach‘ Herkunft
Hahnenkammcelosie (Sorte ‘Empress‘ (Bild Deaflora angebaut. Perpetual Spinach besitzt
3)) bekannt. Im afrikanischen Raum und in einen milden Geschmack. Die enorme Wuchs-
einigen asiatischen Ländern sind sie Spinat- stärke, auch im Vergleich zur Sorte ‘Lucullus‘,
pflanzen. Geerntet wird bei dieser Art fast die spiegelt sich in einem sehr hohen Ertrag von
ganze Pflanze und zurück bleiben die Seiten- 7.332 g im Vergleich zu 2.238 g/m² bei ‘Lucul-
triebe, die sich je nach Wuchsstärke der Sorte lus‘ wieder. Die Blätter ähneln mit ihrer spit-
zu einer gut entwickelten Pflanze ausbilden. zen Form dem Spinat und die schlanken Stie-
Die Hahnenkammcelosie Sorte ‘Empress‘ er- le ermöglichen eine Ernte der gesamten Pflan-
wies sich als deutlich schwächer im Wuchs ze, die auch hier nicht zu tief durchführt wer-
und damit auch im Ertrag (599 g/m²) im Ver- den darf, um den erneuten Zuwachs nicht zu
gleich zur Federbuschcelosie Sorte ‘Orange gefährden. Sowohl der klassische Blattman-
Feather‘ (1.536 g/m²). Zu erwähnen bei La- gold ‘Lucullus‘ als auch ‘Perpetual Spinach‘
gos-Spinat ist, dass die Pflanzen laut Literatur kamen hervorragend mit den sommerlichen
relativ hohe Mineral- und Vitamin- sowie Witterungsbedingungen zurecht, wiesen keine
Proteingehalte aufweisen. Schosser auf und eignen sich aufgrund ihrer
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