Page 6 - Landinfo Heft 3/2018 - Hochschultag - Biodiversität in der Landwirtschaft
P. 6

Landwirtschaftlicher Hochschultag 2018





          Grußwort Minister Peter Hauk MdL


                                   Sehr geehrte Damen und Herren,


                                   der Erhalt der biologischen Vielfalt ist ein zentrales gesellschafts- und agrarpolitisches Ziel. Wir brau-
                                   chen die biologische Vielfalt als Lebensgrundlage, denn sie ist Basis für unsere Ernährung, für frucht-
                                   bare Böden, den Wasserhaushalt und das Klima. Besonders die Landwirtschaft hat über Jahrhunderte
                                   dazu beigetragen, durch Tierhaltung, Ackerbau und Grünlandwirtschaft unsere Kulturlandschaft zu
                                   gestalten und die Artenvielfalt zu erhalten. Es stellt sich die Frage, welchen Beitrag die Landwirtschaft
                                   auch künftig zur Förderung der Biodiversität leisten kann, ohne ihre Produktionsfunktion und weitere
                                   Aufgaben zu beeinträchtigen. Der Landwirtschaftliche Hochschultag 2018 geht dieser Frage nach. Da-
                                   bei stehen Herausforderungen in der Pflanzenproduktion im Fokus.

                                   Der Erhalt der biologischen Vielfalt ist für die Landesregierung ein zentrales Thema. Der Ministerrat
                                   hat zum Beispiel in seiner Sitzung am 21. November 2017 das Sonderprogramm zur Stärkung der bio-
                                   logischen Vielfalt beschlossen. Damit sollen weitere Maßnahmen auf den Weg gebracht werden, um die
                                   biologische Vielfalt zu schützen.
                                   Eine Ursache für den Artenrückgang in Baden-Württemberg ist der Rückgang artenreicher Lebensräu-
                                   me in der Kulturlandschaft, zum Beispiel von Kalkmagerrasen oder Ackersäumen. Die Gründe dafür
                                   sind vielfältig. Zu nennen sind unter anderem Flächeninanspruchnahme und Landschaftszerschneidung
                                   durch Siedlungstätigkeit, Verkehrstrassen, die zunehmende Lichtverschmutzung sowie der Klimawan-
                                   del. Als weitere Ursachen werden die Einführung von Neophyten und die Erhöhung der Konzentration
                                   von Kohlendioxid in der Atmosphäre genannt. Vor diesem Hintergrund muss das gemeinsame Ziel
                                   aller Anstrengungen die Erhaltung der biologischen Vielfalt in Schutzgebieten, aber auch in der vom
                                   Menschen genutzten Kulturlandschaft, sein.

                                   Zur Stärkung der biologischen Vielfalt haben wir bereits jetzt schon einiges auf den Weg gebracht. An
                                   dieser Stelle sei das Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT) genannt.
                                   Mit dem Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt werden wir weitere Akzente setzen,
                                   sei es mit Projekten zur Reduktion des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln, zur Sicherung genetischer
                                   Ressourcen vor dem Hintergrund des Klimawandels oder zur Förderung der biologischen Vielfalt in
                                   Ackerbauregionen. Eine aktive nachhaltige, standort- und naturschutzgerechte Bewirtschaftung und
                                   Nutzung oder Pflege der Flächen ist ein ganz wesentlicher Beitrag für die Förderung der Artenvielfalt
                                   und die Erhaltung unserer vielfältigen Kulturlandschaften.


                                   Das gesellschafts- und agrarpolitische Ziel ‚Biodiversität‘ stellt uns vor große Herausforderungen. Nut-
                                   zen Sie den diesjährigen Hochschultag als Plattform zum Austausch von Forschungsergebnissen, Er-
                                   kenntnissen, Informationen und Standpunkten zum Thema Biodiversität. Nutzen Sie die Chance zur
                                   Diskussion, aus der sich praxisgerechte und gesellschaftsorientierte Lösungen ergeben können.

                                   Ich wünsche dem Landwirtschaftlichen Hochschultag 2018 ein gutes Gelingen und bin gespannt auf
                                   die Ideen und Anregungen, die dem Programm erwachsen.

         Bild: MLR/ KD Bausch      Ihr Peter Hauk, MdL








          Peter Hauk, MdL
          Minister für Ländlichen
          Raum und Verbraucher-
          schutz, Stuttgart
          Tel. 0711/ 126-0
          poststelle@mlr.bwl.de    Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz



          6                                                                                       Landinfo 3 | 2018
   1   2   3   4   5   6   7   8   9   10   11