Page 8 - Landinfo Heft 4/2018 Schwerpunkt Gemüse
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Aktuelles
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Bild 5 lung in Verbindung mit dem alljährlichen in ernkönig: Tierschauen, Pferderennen, Wa-
Landmaschinen Kannstadt stattfindenden Landwirtschaftli- genrennen. Schon bald entwickelte sich das
chen Volksfest“. Der Kursaal in Cannstadt Landwirtschaftliche Fest zu einem Treffpunkt
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Filderkraut sollte ab 1858 den Rahmen für die „Fort- auch für die nichtlandwirtschaftliche Bevöl-
schrittsausstellungen“ bilden. Landwirtschaft kerung. Das erste Festzelt wurde 1837 vom
Bild 7 und Industrie hatten damals schon eine feste Cannstatter Ochsenwirt aufgestellt. Mit sei-
Die Fruchtsäule ist seit 200 Jahren
ein Symbol für den Ursprung des Verklammerung. Besonders die in der Ho- nem phantastischen Angebot von 10.000
Festes. henheimer Gerätefabrik entwickelte neueste Portionen Sauerkraut sorgte Festwirt Teich-
Agrartechnik, fand auf dem LWH und ande- mann lange Jahre für das Stadtgespräch. Beim
ren Fachmessen europaweit Verbreitung Jubiläumsfestzug 1841 zeigte der Landwirt-
(Bild 5). Der „Goldene Pflug“ darf unter den schaftliche Verein des Amtes Stuttgart einen
Hohenheimer Pflügen an erster Stelle ge- Festwagen von den Fildern mit Flachs, Hanf
nannt werden. 1841 wurde er von den Ho- und Filderkraut. Dieses Bild spiegelt die Än-
henheimer Ackerbauschülern im Rahmen des derung der Essgewohnheiten: weg vom ge-
Festumzugs zum 25-jährigen Regierungsjubi- treidebetonten Essen hin zu Gemüse und
läum durch Stuttgart zum Landwirtschaftli- Kartoffeln (Bild 6).
chen Hauptfest gezogen.
Seit den 1880er Jahren zerfiel das Fest zuneh-
mend in zwei eigenständige Veranstaltungen:
Brot und Spiele – Volksfest und Das Volksfest und das Landwirtschaftliche
Festzug Hauptfest und nach dem 2. Weltkrieg wurde
schließlich für das Landwirtschaftliche
König Wilhelm I. von Württemberg erinnerte Hauptfest ein dreijähriger Turnus vereinbart.
sich an das römische Wort „von Brot und den
Spielen“. „Das Volk“, rief König Wilhelm Bis heute erinnert aber die 15 m hohe Frucht-
aus, „muss wieder Freude haben und sich an säule an den Ursprung des Volksfestes (Bild
seiner eigenen Lebenslust wieder aufrichten, 7) und steht zusammen mit der Universität
Kopfhänger kann ich in meinem Land nicht Hohenheim seit 200 Jahren für Tradition,
brauchen. Auf nach Kannstadt!“ Zu den Hö- Brauchtum und Innovationen. Das Ziel ist
hepunkten zählten Vorführungen vor der geblieben: „Vorbeikommen, Informieren,
Haupttribüne vor König Wilhelm I, dem Bau- Verkosten und Genießen“.
„Tradition heißt nicht Anbetung der Asche,
sondern das Feuer weitergeben“
Im Internet gibt es Informationen zum Landwirtschaftlichen Hauptfest unter
www.lwh-stuttgart.de und zum Jubiläums-programm.
Klaus Weber Informationen zu 200 Jahre Universität Hohenheim unter
Kenzingen-Bombach www.uni-hohenheim.de/jubilaeum2018.
Tel. 07644/ 7110 http://www.lwh-stuttgart.de/Besucher/Programm/181354.html?UID=5B05466CC5
weber.kl@gmx.net 267B507A5CC36B9A047EDFA4A5C8667DE0
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