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Förderung des Ländlichen Raums
Bild 2: Beladehalle mit
Futterküche für den Fütter-
ungsroboter auf dem Betrieb
Braun; Quelle: Nicole Müller
Biogasanlage rentabel verwertet werden. 2021 rung gesetzte Prosperitätsgrenze von maxi-
erbaute Herr Braun mithilfe einer weiteren mal 170.000 € je Jahr. Dieser Umstand belas-
AFP-Förderung einen besonders tiergerech- tet die Investition in einen Einstreuroboter,
ten Bullenmaststall samt Nebenanlagen. Im da die erzielbare Effizienzsteigerung zu ge-
Rahmen dieses Antrags wurde auch der Neu- ring ist, um die Anschaffungskosten ohne
bau einer Futterküche mit automatischem Förderung zu decken.
Fütterungssystem bezuschusst. Das automa-
tische Fütterungssystem ist so konzipiert, „Ohne die AFP-Förderung hätten wir unseren
dass alle bestehenden Stallungen unabhängig Betrieb wahrscheinlich nicht in diesem Umfang
voneinander angefahren werden können. modernisieren können. So ein Förderprogramm
Dies führt zu einer beachtlichen Effizienz- ist auf jeden Fall wichtig.“
steigerung. Durch den elektrischen Betrieb Herr Braun
mit einer Eigenstrom-PV-Anlage können die
Energiekosten, hier insbesondere Diesel, ein-
gespart werden. Der Betrieb in sich kann als
ganzheitliches System bezeichnet werden. So
wird zum Beispiel die Abwärme der Biogas- Obst- und Gemüsebaubetrieb
anlage zur Beheizung der Metallführungs- Bereits in vierter Generation baut Familie
schiene des Fütterungsroboters verwendet, Schmelzle in ihrem Sonderkulturbetrieb, dem
so dass dieser auch im Winter effizient und „Obsthof Schmelzle“ in Öhringen, Obst und
problemlos seinen Dienst tun kann. Herr Gemüse an. Auf dem Betrieb werden auf ei-
Braun bezeichnet seinen landwirtschaftlichen ner Gesamtfläche von 30 ha Obstbau sowie
Betrieb insgesamt als überwiegend autark. etwas Wein- und Ackerbau betrieben. Seit
dem Jahr 1992 bietet die Familie ihre eigenen
Aktuell denkt der Betriebsleiter über die An- und andere regionale Produkte über die Di-
schaffung eines Einstreuroboters für den rektvermarktung an: Am Wochenmarktstand,
Bullenmaststall nach. Damit könnte er das an mehreren Regiomaten wie auch am Selbst-
Tierwohl durch mehrmals tägliches Einstreu- bedienungsstand der Hofstelle. 2012 stieg der
en nochmals steigern und Einstreumaterial Betrieb in die Fruchtsaftherstellung ein. Auf
sowie Arbeitszeit einsparen. Die hohen In- der Hofstelle in Verrenberg können die Kun-
vestitionskosten schrecken ihn allerdings den ihre eigenen, angelieferten Äpfel im Bag-
noch ab. Aufgrund guter Milchpreise und in-Box-Verfahren zu Apfelsaft verarbeiten
durchdachten Betriebsmanagements über- lassen. Neben Kundenorientiertheit legt der
steigt der Betrieb von Familie Braun, wie eine Familienbetrieb auch sehr viel Wert auf Na-
zunehmende Anzahl an weiteren erfolgrei- tur- und Umweltschutz. Zusätzlich zum Son-
chen Betrieben auch, die für eine AFP-Förde- derkulturanbau wird noch Imkerei betrieben.
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