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Soziale Landwirtschaft

Landwirtschaft“ der Bayerischen Landesan- Erwachsene Außenarbeitsplatz einer Werkstatt für
stalt für Landwirtschaft (LFL, 2016), an der AG SOZIALE LANDWIRTSCHAFT Steckbrief Außenarbeitsplatz einer WfbM behinderte Menschen (WfbM)
die Autorin mitgewirkt hatte. Außenarbeitsplätze einer Werkstatt für Menschen
mit Behinderung (WfbM)
Beschreibung
Arbeitsteilig und unter Berücksichtigung ih- Diese Arbeitsplätze sind in Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarkts angesiedelt und
erhalten dort die Arbeitsaufträge direkt vom Betrieb. Die fachliche Ausführung der Arbeit
rer fachlichen Interessen konzipierten die unterliegt dabei der Weisung des Betriebes. Die Beschäftigten der WfbM behalten dabei
ihren Werkstattstatus. Es handelt sich aber (noch) nicht um eine Beschäftigung im Sinne
Kolleginnen die Steckbriefe in der AG nach bzw. unter den Bedingungen des ersten Arbeitsmarktes. Das Arbeitsverhältnis sollte
möglichst langfristig bestehen. Sie dienen auch dem Ziel des Übergangs von der Werkstatt
auf den allgemeinen Arbeitsmarkt.
Zielgruppen. Die erforderliche Fachexpertise Außenarbeitsplätze können sowohl in Form von Einzel- und Gruppenarbeitsplätzen
bestehen. Bei Gruppenarbeitsplätzen handelt es sich um eine Arbeitsgruppe von (bis zu
von z. B. Leistungstragenden, Leistungser- zwölf) Werkstattbeschäftigten, die ihre Tätigkeit als in sich geschlossene Gruppe ausübt
(z.B. Grünpflege auf Golfplätzen). Sie wird von einer Fachkraft für Arbeits- und
Berufsförderung WfbM geführt, die diese Gruppe auch gegenüber dem Betrieb vertritt.
bringenden oder zuständigen Organisationen Bei Einzelarbeitsplätzen wird ein einzelner Werkstattbeschäftigter in einen Betrieb entsandt.
Der Werkstattbeschäftigte ist dabei in Abstimmung mit der Werkstatt unmittelbar in die
wie Sozialämtern, Kommunalverband für Ju- Betriebsabläufe eingebunden. Ausgelagerte Arbeitsplätze der Werkstatt fallen nicht unter
das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz. Die Einbindung in die Organisations- und
gend und Soziales BW (KVJS) wurde auf Ar- Ablaufstruktur des jeweiligen Unternehmens ist Bestandteil der Rehabilitationsmaßnahme.
(Einstiegs-)Voraussetzungen bezüglich ...
beitsebene eingeholt und eingebunden. Die Standort:
Abstimmung der Inhalte, erforderliche Ände-   Eine Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr ist vorteilhaft.
Der ausgelagerte Arbeitsplatz sollte in der Nähe der WfbM sein.
rungen und Ergänzungen erfolgten in der  Im Einzelfall sind mit Zustimmung des Landratsamts auch Fahrdienste möglich. In
der Regel dann, wenn der Fahrdienst vom Wohnort zum ausgelagerten Arbeitsplatz
nicht mehr kostet als die Fahrt vom Wohnort zur WfbM.
AG Soziale Landwirtschaft gemeinsam. Die Betrieb:
Endredaktion übernahmen die LEL und das  Grundsätzlich eignen sich alle Betriebsformen und landwirtschaftlichen Arbeitsfelder
zur Einrichtung von ausgelagerten Arbeitsplätzen, soweit sie mit den individuellen
MLR. Anschließend erfolgte die Veröffentli- Fähigkeiten und Bedürfnissen des jeweiligen Beschäftigten bzw. mit denen der
Zielgruppe kompatibel sind.
chung im Infodienst. Im Rahmen der Erar-  Voraussetzungen für die Einrichtung von ausgelagerten Arbeitsplätzen in einem
Betrieb sind:
beitung entstanden viele neue, wertvolle o Offenheit und Toleranz gegenüber der Zielgruppe bei den Mitarbeitern/innen im
Betrieb,
o geeignete Arbeitsmöglichkeiten (z.B. extensive, handwerkliche Arbeiten),
Kontakte, die die AG auch künftig nutzen o gefestigte Sozialstruktur,
o wirtschaftliche Stabilität,
o geprüfte Arbeitssicherheit: Die Gefährdungsbeurteilung des Arbeitsplatzes muss
kann. vor Beginn der Tätigkeit eine ausreichende Arbeitssicherheit gewährleisten
(Forderung der Berufsgenossenschaft gegenüber der WfbM – Mitwirkung der
Landwirtin und des Landwirts ist erforderlich).
(Renate Abele, LEL) Stand 09/2023 1
Inhalte, Struktur und
Themenschwerpunkte der Steckbriefe
ziale Landwirtschaft - eine Perspektive für
Die Vielfalt der Angebote unterscheidet sich meinen Betrieb?“, „Gut geplant ist halb ge-
u. a. in der Zielsetzung, der Aufenthaltsdauer, baut“, „Soziale Landwirtschaft“ und „Kin-
den Ressourcen sowie den Leistungen - z. B. derbetreuung auf dem Bauernhof“.
von der Versorgung, Betreuung und Mitarbeit
bis hin zum Wohnen auf dem Betrieb. Die
AG entschied sich, die Angebotsformen nach Was wurde bisher erreicht? -
drei Zielgruppen zu ordnen. Die Struktur al- Ergebnisse sichtbar machen und
ler Steckbriefe ist identisch. Nach der Be- positiv kommunizieren
schreibung des Angebots folgen wichtige
(Einstiegs-) Voraussetzungen (siehe Tab. 1). Die Steckbriefe wurden auf vielfältigen Ka-
nälen vorgestellt: u.a. in Fachlichen Fortbil-
Ein Beispiel für einen Steckbrief für den Be- dungen für Multiplikatorinnen und Multipli-
reich Außenarbeitsplatz einer Werkstatt für katoren oder in Dienstbesprechungen. Sie
behinderte Menschen finden Sie über den kamen auf den Fachtagen Soziale Landwirt-
Link bzw. den QR-Code oben rechts. schaft zum Einsatz und sind im Infodienst
Landwirtschaft unter soziale.landwirtschaft-bw.de
abrufbar.
Aus eins mach zwei: Zweite AG für
berufsbezogene Erwachsenenbildung Tab. 1: Struktur und Inhalte der Steckbriefe zur Sozialen Landwirtschaft; Quelle:
Eigene Darstellung
Sehr schnell zeigte sich, dass parallel zur Er-
stellung der Fachinformationen Weiterbil- Zielgruppen (Einstiegs-)Voraussetzungen
dungsangebote in der berufsbezogenen Er- • Kinder und Jugendliche • Standort
wachsenenbildung (bEB) stattfinden sollten.
Eine weitere AG bEB zur Planung, Vorberei- • Erwachsene im Erwerbsalter mit • Betrieb
Betreuungsbedarf;
tung und Durchführung von Seminaren ent- Wohnangebote/Arbeitsplatzangebot • Unternehmer/in
stand. Dort wirken zusätzlich Kolleginnen • Ältere Menschen/Senioren • Familie
aus der oben beschriebenen AG mit. Sie ent- • Arbeitswirtschaft, Finanzwirtschaft,
wickelten Konzepte für Fachtage und führten Marktpotenzial, Kostenträger
Ansprechpartner
diese erfolgreich durch. Themen waren: „So-

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