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Gartenbau und Sonderkulturen






















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                                                                                         LVG Heidelberg
                                                                                         Tel.: 06221 / 7484 – 16
                                                                                         ute.ruttensperger@lvg.
                                                                                         bwl.de




       Abb. 1: Übersicht über die mittlere Anzahl an Bestäuberbesuchen pro zweiminütiger Bonitur für die elf
       verschiedenen Pflanzenarten. Die jeweiligen Bestäubergruppen sind durch die unterschiedlichen Farben
       gekennzeichnet. Quelle: LVG und LAB



       Während  dieser  Bestäuberbonituren  wurde   nigbienen keine signifikanten Unterschiede in
       für zwei Minuten pro Kübel die genaue An-  der Attraktivität der Varianten gefunden wer-
       zahl an Blütenbesuchen durch verschiedene   den konnten.
       Bestäubergruppen erfasst. Außerdem wurden
       die Anzahl der Blüten in jedem Kübel sowie   Ergänzend zu diesen Ergebnissen konnte
       weitere wichtige Einflüsse, wie die Tempera-  über die Wildbienenfänge eine vielfältige Art-
       tur und die Sonneneinstrahlung dokumen-  zusammensetzung nachgewiesen werden.
       tiert. Neben den Bestäuberbonituren wurde   Einige auf Campanula spezialisierte Wildbie-  Dr. Kirsten Traynor
       auch ein genauerer Blick auf das Artenspekt-  nenarten konnten dabei sowohl auf den hei-  LAB Hohenheim
       rum der (spezialisierten) Wildbienen auf den   mischen als auch auf den züchterisch verän-  Tel.: 0711 / 459 - 22661
       Pflanzen geworfen. Dafür wurden regelmä-  derten Varianten gefunden werden.       kirsten.traynor@uni-
       ßig Wildbienenfänge an den Versuchspflan-                                         hohenheim.de
       zen durchgeführt und die Bienenarten genau
       bestimmt.                                  Ausblick

       Insgesamt konnten in den drei Versuchsjah-  Die Ergebnisse des Versuchs sollen im Rah-
       ren über 1.700 Einzelbonituren durchgeführt   men einer wissenschaftlichen Publikation
       werden. Dabei wurden über 2.700 Bestäuber-  veröffentlicht und zudem im Rahmen der Öf-
       besuche beobachtet. Bei den Fängen konnten   fentlichkeitsarbeit des Projekts weitervermit-
       knapp 240 Wildbienen auf Artniveau be-   telt werden. So sollen die im Versuch gewon-
       stimmt werden.                           nen Erkenntnisse dabei helfen, konkrete
                                                Handlungsempfehlungen für die Auswahl
                                                geeigneter Pflanzen zu entwerfen und damit
         Erste Ergebnisse                       einen Beitrag zur Bestäuberförderung durch
                                                städtische Pflanzungen leisten. 
       Bereits unabhängig von den einzelnen Vari-
       anten zeigten sich je nach Bestäubergruppe
       spezifische Unterschiede zwischen den ein-                                        Vera Joedecke
       zelnen Pflanzenarten (Abb. 1). Zudem zeig-                                        Staatliches Museum für
       ten die Bestäuberbonituren einen signifikan-                                      Naturkunde Stuttgart
       ten Effekt der Variante auf den Wildbienen-                                       Tel.: 0711 / 8936 – 211
       und Wildbestäuberbeflug, während für Ho-                                          vera.joedecke@smns-bw.
                                                                                         de


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