Page 45 - Landinfo1_2025_Full_Final_e_paper
P. 45
Gartenbau und Sonderkulturen
Ute Ruttensperger
LVG Heidelberg
Tel.: 06221 / 7484 – 16
ute.ruttensperger@lvg.
bwl.de
Abb. 1: Übersicht über die mittlere Anzahl an Bestäuberbesuchen pro zweiminütiger Bonitur für die elf
verschiedenen Pflanzenarten. Die jeweiligen Bestäubergruppen sind durch die unterschiedlichen Farben
gekennzeichnet. Quelle: LVG und LAB
Während dieser Bestäuberbonituren wurde nigbienen keine signifikanten Unterschiede in
für zwei Minuten pro Kübel die genaue An- der Attraktivität der Varianten gefunden wer-
zahl an Blütenbesuchen durch verschiedene den konnten.
Bestäubergruppen erfasst. Außerdem wurden
die Anzahl der Blüten in jedem Kübel sowie Ergänzend zu diesen Ergebnissen konnte
weitere wichtige Einflüsse, wie die Tempera- über die Wildbienenfänge eine vielfältige Art-
tur und die Sonneneinstrahlung dokumen- zusammensetzung nachgewiesen werden.
tiert. Neben den Bestäuberbonituren wurde Einige auf Campanula spezialisierte Wildbie- Dr. Kirsten Traynor
auch ein genauerer Blick auf das Artenspekt- nenarten konnten dabei sowohl auf den hei- LAB Hohenheim
rum der (spezialisierten) Wildbienen auf den mischen als auch auf den züchterisch verän- Tel.: 0711 / 459 - 22661
Pflanzen geworfen. Dafür wurden regelmä- derten Varianten gefunden werden. kirsten.traynor@uni-
ßig Wildbienenfänge an den Versuchspflan- hohenheim.de
zen durchgeführt und die Bienenarten genau
bestimmt. Ausblick
Insgesamt konnten in den drei Versuchsjah- Die Ergebnisse des Versuchs sollen im Rah-
ren über 1.700 Einzelbonituren durchgeführt men einer wissenschaftlichen Publikation
werden. Dabei wurden über 2.700 Bestäuber- veröffentlicht und zudem im Rahmen der Öf-
besuche beobachtet. Bei den Fängen konnten fentlichkeitsarbeit des Projekts weitervermit-
knapp 240 Wildbienen auf Artniveau be- telt werden. So sollen die im Versuch gewon-
stimmt werden. nen Erkenntnisse dabei helfen, konkrete
Handlungsempfehlungen für die Auswahl
geeigneter Pflanzen zu entwerfen und damit
Erste Ergebnisse einen Beitrag zur Bestäuberförderung durch
städtische Pflanzungen leisten.
Bereits unabhängig von den einzelnen Vari-
anten zeigten sich je nach Bestäubergruppe
spezifische Unterschiede zwischen den ein- Vera Joedecke
zelnen Pflanzenarten (Abb. 1). Zudem zeig- Staatliches Museum für
ten die Bestäuberbonituren einen signifikan- Naturkunde Stuttgart
ten Effekt der Variante auf den Wildbienen- Tel.: 0711 / 8936 – 211
und Wildbestäuberbeflug, während für Ho- vera.joedecke@smns-bw.
de
Landinfo 1 | 2025 45