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80                                              Systematik und Erläuterungen zum Tabellenteil




            3.2  Gruppenbildung                              Auch bei der durchschnittlichen Betriebsgröße
                                                             zeigt sich, dass die größeren Betriebe überre-
            Die Gruppenbildung erfolgt im Tabellenteil ana-  präsentiert  sind.  Auf  Gewichtungen  wird  aus
            log zu den in der Stichprobe verfügbaren, plau-  methodischen  Gründen  verzichtet.  Näheres
            sibilitätsgeprüften Einzelergebnissen. Die zah-  über die Gruppeneinteilung ist unter „3.3 Grup-
            lenmäßige Stärke der Gruppen entspricht nicht    pierungsmerkmale“ ausgeführt.
            genau  ihrem  Verhältnis in  der  Grundgesamt-
            heit. So sind einige Gruppen über-, andere un-   Bei der Verwendung der Ergebnisse ist zu be-
            terrepräsentiert.  Letzteres  trifft z. B. auf die   achten, dass sie aus methodischen Gründen
            Größenklasse der  kleinen Haupterwerbsbe-        nicht mit denen des Agrarberichts  deckungs-
            triebe  zu.  In  den  kleineren  Betrieben  ist  aus   gleich sind. Bei den Agrarberichtsergebnissen
            verschiedenen Gründen die Buchführung we-        werden die Durchschnittswerte nach Betriebs-
            niger verbreitet. Dieser zu niedrige Anteil hat   gruppen mit einem Hochrechnungsverfahren
            u. a. zur Folge, dass der Wirtschaftserfolg im   ermittelt, da die Grundgesamtheit der Betriebe
            Gesamtmittel ein eher zu günstiges Ergebnis      abgebildet werden soll. Damit wird die oben ge-
            zeigt. Größere Betriebe erzielen im Allgemeinen   nannte nicht repräsentative Verteilung der Be-
            höhere Gewinne, insgesamt und je Arbeitskraft.   triebe in der Stichprobe ausgeglichen.





            3.3  Gruppierungsmerkmale                        vom 31.   Oktober 2019. Dieses Klassifizie-
                                                             rungssystem, das auch als EU-Typologie be-
            Erwerbscharakter                                 zeichnet wird, basiert auf wirtschaftlichen Krite-
            Haupterwerbsbetriebe: Betriebe der Rechts-       rien für die beiden Merkmale Betriebsform (be-
            formen Einzelunternehmen und Personenge-         triebswirtschaftliche  Ausrichtung  (BWA))  und
            sellschaften mit mehr als 50.000 € Standard-     Betriebsgröße.  Die  Betriebsform  eines  land-
            output und mindestens einer Arbeitskraft.        wirtschaftlichen Betriebes wird durch den Anteil
                                                             einzelner Produkte und Betriebszweige am ge-
            Nebenerwerbs-  und Kleinbetriebe:  Alle an-      samten Standardoutput, die Betriebsgröße
            deren Betriebe der Rechtsformen Einzelunter-     durch die Höhe des gesamten Standardoutputs
            nehmen  und  Personengesellschaften  (Be-        des Betriebes bestimmt. In der Tabelle 48 ist
            triebe  von 25.000 €  bis  unter  50.000 €  Stan-  die Einteilung gemäß BWA aufgeführt.
            dardoutput oder unter einer Arbeitskraft). Be-
            triebe mit weniger als 25.000 € Standardoutput   Betriebsgröße nach ha LF.
            werden als Kleinbetrieb klassifiziert und gehen   Die  wirtschaftliche Betriebsgröße  wird in
            nicht in die Auswertung ein.                     Euro Standardoutput angegeben. Die Stan-

            Rechtsform: Die Rechtsformen werden in Ein-      dardoutputs werden vom Kuratorium für Tech-
            zelunternehmen (i. d. R. Familienbetriebe) und   nik und Bauwesen in der Landwirtschaft e.V.
            Personengesellschaften (i. d. R. Gesellschaf-    (KTBL)  regionalisiert  nach  36  Regionen  (Re-
            ten des bürgerlichen Rechts) unterteilt.         gierungsbezirke) für verschiedene Produkti-
                                                             onszweige der Bodennutzung und der Tierhal-
            Produktionsrichtung nach Betriebsformen:         tung ermittelt.
            Die Systematik zur Ermittlung der Produktions-
            richtung basiert auf dem gemeinschaftlichen      Der Standardoutput je Flächen- oder Tierein-
            Klassifizierungssystem der landwirtschaftli-     heit entspricht im Wesentlichen der geldlichen
            chen Betriebe. Das derzeitige gemeinschaftli-    Bruttoleistung.
            che Klassifizierungssystem beruht auf der Ver-   Die Daten werden aus Statistiken und Buchfüh-
            ordnung (EU), Nr. 2019/1975 der Kommission       rungsunterlagen über durchschnittliche Preise,
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