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Analyse der Buchführungsergebnisse für das Wirtschaftsjahr 2023/24 45
• Eine höhere Flächenproduktivität: weniger Tendenz mit steigender Milchleistung je Kuh
notwendige Hauptfutterfläche (HFF) je auch der Gewinn je AK ansteigt.
Kuh und deutlich mehr Kilogramm Milch je Die 19 (Vorjahr 21) ausgewerteten Öko-Milch-
Hektar HFF viehbetriebe (vgl. 26) weisen im aktuellen Wirt-
• Eine deutlich bessere Arbeitsproduktivität: schaftsjahr ein ordentliches Ergebnis von rund
Weniger Arbeitskräfte (AK) je 100 ha LF 43.500 €/nAK aus und liegen damit 6.500 € un-
und mehr produzierte Milch je AK ter den konventionellen Betrieben. Damit ha-
Abbildung 10 zeigt, dass mit zunehmender Be- ben die Ökomilchviehbetriebe gegenüber dem
standsgröße zwar der Gewinn je nichtentlohnte Vorjahr wieder aufgeholt.
Arbeitskraft (nAK, entspricht i. d. R. FamAK) Der Milchpreis bei den Ökobetrieben lag bei
steigt, dass aber das Ordentliche Ergebnis je 57,5 ct/kg Milch (Vorjahr 61,2 ct/kg). Die Diffe-
Kuh relativ unabhängig von der Bestandsgröße renz zum konventionellen Milchpreis ist wieder
ausfällt. Dies liegt unter anderem daran, dass auf 7,5 ct/kg (Vorjahr 5 ct/kg) angestiegen.
bei den Betrieben mit weniger Kühen auch an-
dere Betriebszweige, wie insbesondere der Fazit
Ackerbau, einen Beitrag zum Betriebsergebnis
leisten. Es zeigt aber auch, dass kleinere Be- Erfolgreiche Milchviehbetriebe haben ihre Pro-
triebe mit guter Produktionstechnik bzw. guter duktion, ihre Finanzen, ihre Flächenverwertung
Betriebsorganisation ebenfalls gute Ergeb- und ihre Arbeitswirtschaft besser im Griff als
nisse erzielen können, wenn auch nicht als der Durchschnittsbetrieb. Sie zeichnen sich
Haupterwerbsbetrieb, da hier der Gesamtum- durch höhere Milchleistungen und mehr Milch
fang der Produktion oft zu gering ist. je nichtentlohnte Arbeitskraft aus. Sie sind
stabiler und überstehen Krisen durch schlechte
In Abbildung 11 sind die Ergebnisse der Be- Preise und/oder hohe Betriebsmittelkosten we-
triebe differenziert nach der Milchleistung je sentlich besser als durchschnittliche Betriebe.
Kuh dargestellt. Hier wird deutlich, dass in der
Ord. Ergebnis/Fam.-AK
140.000
121.023
120.000
93.489
100.000 92.536
88.162
79.145
74.342
80.000 66.954
57.754 67.187
57.034
60.000 50.072 50.132
Ziel: mind. 40.000 € je Familien-AK
40.000
41.665 39.936
20.000 24.261 31.951 32.894 30.018
14.427 14.599
0 4.865
2.190 1.736 4.543
-4.024 -4.602 -2.653
-20.000
2015/16 2016/17 2017/18 2018/19 2019/20 2020/21 2021/22 2022/23 2023/24
25% Ø -25%
Abb. 9: Spezialisierte Milchviehbetriebe in Baden-Württemberg 2015/16 bis 2023/24 – Or-
dentliches Ergebnis je nicht entlohnte Familienarbeitskraft