Page 3 - Landinfo Heft 5/2019 Digitalisierung
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Editorial
Landinfo 5/2019
Digitalisierung – Begleitung der baden-
württembergischen Betriebe
Die Digitalisierung ist eines der großen Themen unserer Zeit, auch in der Landwirtschaft. Um im Wettbewerb
bestehen zu können, sind unsere Landwirte gefordert umweltschonend, rationell und nachhaltig zu wirtschaf-
ten. Mit der Digitalisierung kann ein sozial, ökologisch und ökonomisch nachhaltiges Wirtschaften in der
Agrarwirtschaft gefördert werden. So können Böden zum Beispiel schonender bewirtschaftet oder Pflanzen-
schutz-, Düngemittel und Treibstoffe effizienter eingesetzt und eingespart werden. Die Tiergesundheit und
das Tierverhalten lassen sich besser überwachen und damit ein Mehr an Tierwohl erreicht werden. Automa-
tisierte Dokumentationspflichten oder Bewirtschaftungsauflagen, wie Abstandsauflagen, Wartezeiten etc.,
entlasten die Landwirte. Neue Vermarktungsformen und Absatzwege können auch mit neuen Produkten und
Dienstleistungen erschlossen werden und Landwirtschaft von der Erzeugung bis auf den Teller transparent
gestaltet werden. Nicht zuletzt können Produktionsprozesse effizienter gestaltet, körperlich belastende Ar-
beiten automatisiert und weitere qualifizierte Arbeitsplätze in der Landwirtschaft geschaffen werden.
Das Land Baden-Württemberg bemisst der Digitalisierung eine hohe Bedeutung bei und hat daher die Digi-
talisierungsstrategie digital@bw im Koalitionsvertrag verankert. Die Aktivitäten zur Landwirtschaft werden in
der integrierten Strategie „Landwirtschaft 4.0 – nachhaltig-digital“ gebündelt. Sie steht für das Leitbild einer
modernen, technikaffinen, nachhaltigen Landwirtschaft. Unter dem Stichwort ‚Landwirtschaft 4.0‘ wird an
diversen Stellen geforscht, gelehrt und die Betriebe werden bei der digitalen Transformation begleitet. Hier-
für werden beispielsweise im LTZ-Projekt Landwirtschaft 4.0 u.a. Software und Sensortechnik für eine be-
darfsgerechte Ausbringung von Dünge- oder Pflanzenschutzmitteln im Getreideanbau weiterentwickelt. In
der Tierhaltung zielt ein LAZBW-Projekt auf die Entwicklung einer digitalen Management- und Beratungs-
hilfe für eine verbesserte Tiergerechtheit in der Milchviehhaltung. Aber damit ist es noch nicht getan! Ge-
wonnene Erfahrungen müssen an die Landwirte von heute und morgen transferiert werden. Genau hier
setzen das LEL-Projekt „Blended Learning in der beruflichen Aus- und Fortbildung“ sowie das Projekt
„Zentrale Lernwerkstatt 4.0“ an. Das wichtigste Ziel bei allen Projekten ist stets die Entwicklung
praxistauglicher Lösungen für die Betriebe Baden-Württembergs.
Bei der Digitalisierung stehen wir erst am Anfang einer tiefgreifenden Entwicklung. Die Chancen liegen in
einer modernen Landwirtschaft für Baden-Württemberg, die durch Einsatz von Hightech den Umwelt- und
Klimaschutz unterstützt. Ebenso wird die Digitalisierung die berufliche Bildung und den Wissenstransfer im
Agrarsektor wesentlich beeinflussen.
Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre mit neuen Erkenntnissen.
Fabio-Manuele Busciacco
Digitalisierungsbeauftragter
der Abteilung Landwirtschaft am
Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz
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